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Peter Rathert übermittelte die Eckpunkte

Verbändekritik am EnEV-Referentenentwurf

Der spezifische Transmissionswärmeverlust H‘T für Wohngebäude soll nach dem Willen der Regierung in der Neuauflage der EnEV für 2013 in zwei Schritten um jeweils 10% verschärft werden, was jetzt führende Branchenverbände kritisieren. Auch das Modellgebäudeverfahren EnEV-Easy sehen die Verbandsgeschäftsführer kritisch. Der Bundesverband Flachglas, der BV Rollladen + Sonnenschutz sowie der Verband Fenster + Fassade kritisieren die Art und Weise der beabsichtigten Verschärfung des spezifischen Transmissionswärmeverlustes H‘T für Wohngebäude: „Die Verschärfung führt in der vorliegenden Form zu einer ungewollten Verringerung der transparenten Flächen und damit zu einer Reduzierung der kostenlosen solaren Gewinne“, erklärt VFF-Geschäftsführer Ulrich Tschorn.

Auch das Modellgebäudeverfahren weise deutliche Schwächen auf, die dem Verfasser offensichtlich nicht bewusst gewesen seien. „Wir plädieren hier für eine Streichung von EnEV-Easy, da sich die Vereinfachung ohnehin nur sehr gering auswirkt und bei der heutigen Verbreitung von EDV-Lösungen nicht benötigt wird“, fügt der Hauptgeschäftsführer des BF, Jochen Grönegräs, hinzu.

Es müsse berücksichtigt werden, dass das Verfahren im Bereich transparenter Flächen allein auf einen optimierten Wärmeschutz zugeschnitten ist. „Dies geht zu Lasten anderer Eigenschaften wie Barrierefreiheit, Sicherheit und Schallschutz und führt nicht zwangsläufig zu nachhaltigen Gebäuden“, unterstreicht der Geschäftsführer des BVRS, Christoph Silber-Bonz, die Bedenken der Branchenverbände. Außerdem sei der sommerliche Wärmeschutz mit EnEV-Easy nicht gewährleistet. „Eine entsprechende Festlegung zum Sonnenschutz fehlt, denn eine pauschale Begrenzung der Fensterflächen von 30 % je Himmelsrichtung stellt den sommerlichen Wärmeschutz nicht sicher“, so Silber-Bonz. Grundsätzlich unterstützen die Verbände den Entwurf in allen weiteren Teilen und begrüßen nachdrücklich die Verschärfung des Anforderungsniveaus der EnEV über eine Reduzierung des zulässigen Primärenergiebedarfs bei gleichbleibender Referenz. „Dies ermöglicht eine größere architektonische Vielfalt und berücksichtigt in einer gerechten Weise die solaren Gewinne, die transparente Flächen kostenfrei und energiesparend einbringen. Jedoch sehen wir die zuvor genannten Aspekte als für unsere Branche kritisch an und hoffen, dass sie noch vor einer Kabinettsvorlage berücksichtigt werden“, so die Branchenvertreter abschließend.

Mehr Infos über den EnEV-Referentenentwurf finden Sie auch in ­unserem EnEV-Dossier: ­Einfach ­unter glaswelt.de/dossiers das ­entsprechende Thema auswählen.

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