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Interview mit Christian Jetzt

Interieurglas braucht viel Beratung

GLASWELT – Im Jahr 1995 wurde in der Schweiz im Mittelland das erste Interieur Zentrum gegründet, das sich heute auf exklusive Innenausbauten konzentriert. Wie kam es dazu?

Christian Jetzt – Dieser Showroom entstand, um den Kunden unsere jahrelange Erfahrung im exklusiven Innenausbau zu demonstrieren. Neben unseren Glasprodukten verfügen wir auch über die zugehörige Planungskompetenz. Beides wollten wir an einem Ort bündeln und gleichzeitig unser Angebot in entsprechendem Rahmen präsentieren. Dies wurde von den Kunden sehr positiv aufgenommen. Seitdem setzen wir auf die kontinuierliche Weiterentwicklung mit Showrooms in Deutschland und der Schweiz.

GLASWELT – Gibt es Unterschiede bei der Beratung von Innenraumgläsern gegenüber Fassadenprodukten?

Jetzt – Im Bereich Interieur-Design bedarf es einer sehr sorgfältigen Betreuung der Kunden, insbesondere wenn es sich um Planer handelt. Unsere Berater (selbst alles Architekten) sind reine Interieurglasberater, da es sich um ein sehr spezielles Themenfeld mit vielfältigen Facetten handelt. Wenn man mit Architekten zusammenarbeitet, muss man für diese als Ideengeber fungieren. Man muss ihnen die Möglichkeiten, die der Werkstoff Glas bietet nahebringen. Das wiederum ist die Basis, um gemeinsam dann Neues entwickeln zu können. Dabei verstehen wir Design durchaus als Entwicklungsarbeit.

GLASWELT – Bei solchen Entwicklungen binden Sie bekannte Designer wie z.B. Lars Contzen mit ein. Weshalb ziehen Sie externe Spezialisten hinzu?

Jetzt – Hier verhält es sich ähnlich wie in der Möbel- oder Modebranche. Es gibt genug Stühle und Kleiderschnitte auf der Welt, trotzdem werden jedes Jahr weitere entworfen und verkauft. Auch Architektur und Innenarchitektur werden stark von technischen Möglichkeiten und Trends beeinflusst, welche wir in unserem Thema Glas mit Design-Spezialisten extern, aber auch intern übersetzen und präsentieren. Im Allgemeinen werden national und international solche Trends von renommierten Architektur- und Designbüros gesetzt. Diese beeinflussen Materialität, Formsprache, Funktion und Ästhetik. Daraus ergeben sich spezielle Anforderungen an das Glas, dessen Einbausituation und Optik. Mit solchen Trendsettern stehen wiederum unsere Architektenberater in engem Kontakt, um ganz nahe am Puls der Zeit zu sein.

GLASWELT – Individuelle Glasmöbel sprechen eher Endkunden, weniger den B-to-B Partner an. Wie geht Ihr Unternehmen mit dieser Situation um?

Jetzt – Unser Interieurglas-Sortiment kommt auf den verschiedensten Wegen zum Endkunden. Wichtig ist für uns, dass die Verarbeiterkunden und die Endverbraucher zufrieden sind und dass wir uns als Familienunternehmen stets eine gewisse Flexibilität bewahren können. Deswegen überprüfen wir fortlaufend, ob unsere Vertriebskanäle noch richtig sind oder angepasst werden müssen.

Unsere Kunden sind vielfach kleine und mittelständische Unternehmen, die schnell auf Veränderungen, auch aus dem Markt, reagieren können. Wir schätzen solche dynamischen Vertriebsstrukturen. Deshalb versuchen wir, unsere Partner bei diesen Überlegungen mit einzubeziehen, da wir gerne auch auf deren Strukturen aufbauen, falls dies gewünscht ist.

GLASWELT – Eine Vielzahl an farbigen oder bedruckten Designgläsern war auf der glasstec 2012 zu sehen. In welche Richtung gehen künftige Trends

Jetzt – Aktuell sind sogenannte Nichtfarben (Bilder rechts oben) im Kommen, wie wir sie bei der Glasart Eurolamex Metallic anbieten, dann puristische Halterungen für Gläser sowie das Spiel mit verschiedenen Transluzenzen.

GLASWELT – Können Sie unseren Lesern einen Tipp geben, wie man als kleineres oder mittleres Unternehmen von der steigenden Nachfrage nach Interieurgläsern profitieren kann?

Jetzt – Die Unternehmensgröße spielt hier nach unserer Ansicht keine Rolle. Es geht im Wesentlichen darum, sich der Nachfrage zu stellen, ein Sortiment zu haben und diese Gläser auch entsprechend zu präsentieren. Man braucht in seinem Markt eben physische Präsenz, aber auch in den Köpfen der Beeinflusser. Ein wichtiger Schritt dazu war für uns die Eröffnung der ­designerwerkschau. Das ist unser Showroom im Fruchthof in München, den unsere Partner, egal welcher Größe, jederzeit nutzen können.

Der Showroom ist partnerschaftlich durch uns organisiert. Dort zeigen wir die neuesten Interieurprodukte aus Glas sowie nicht-gläserne Markenprodukte (Beschläge, Stoffe etc.) und Möbel. Die Zielgruppen sind u.a. Architekten und Innenarchitekten ­sowie professionelle Bauherren und Glasverarbeiter/-händler. Unsere (Kunden-)Partner könnten dort auch mit ihren Bauherren oder mit Architekten Gläser bemustern, welche wir über diese Kunden dann liefern würden. Einige unserer Verarbeiterkunden mit besonderen Spezialgläsern für Architektur und Innenarchitektur zeigen bereits Interesse daran, ihre Produkte dort auszustellen.

GLASWELT – Wie positioniert sich Glas Trösch im Interieur-Segment?

Jetzt – Wir stellen fest, dass Glas für Innenräume immer mehr Zuspruch findet. Deshalb gewinnen Interieurgläser und entsprechende Glasanwendungen zunehmend an Bedeutung in unserer Unternehmensgruppe. Wir wollen dieser Entwicklung mit innovativen Produkten und Anwendungen Rechnung tragen. Unterstützend dazu sehen wir es als sehr wichtige Aufgabe an, das Interesse an Interieurglas bei den Endkunden wachzuhalten. ­—

Die Fragen stellte Matthias Rehberger, Chefredakteur der GLASWELT.

Die designerwerkschau in München

Seit Mitte 2012 ist die designerwerkschau von Glas Trösch im neu genutzten Fruchthof, dem ältesten Gebäude des Münchner Großmarkts, untergebracht (Adresse: Gotzingerstraße 52b, Innenhof, 2. Etage).

In der designerwerkschau werden neben den neuesten Glasanwendungen für das Interieur auch Möbel und Accessoires von verschiedenen Markenherstellern (z.B. von Dorma) präsentiert. Auch Verarbeiter können dort Exponate ausstellen oder ihren Kunden neue Glasprodukte und deren Kombinationsmöglichkeiten vorführen.

https://www.designerwerkschau.de/

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