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Schieben ist angesagt

Heute sind die Schiebeläden aus der Neubauarchitektur nicht mehr wegzudenken und auch im Fall der Gebäudesanierung kommen sie immer mehr zum Einsatz. Grundlage für die Entwicklung der Schiebeläden waren dabei die traditionellen Klappläden. Geändert hat sich dabei eigentlich nur das Bewegungsprinzip, da die Elemente nicht mehr geschwenkt, sondern einfach seitlich verschoben werden. War es früher der Werkstoff Holz, der hauptsächlich zum Einsatz gekommen ist, so hat sich heute in sehr großen Bereichen Aluminium durchgesetzt.

Einsatzmöglichkeiten

Hatte der Klappladen in seiner Entstehungsgeschichte zuerst einmal die Aufgabe, das damals „wertvolle“ Glas vor Wind und Wetter zu schützen, so haben die Gebäudebewohner schnell erkannt, dass damit auch ein verbesserter Einbruchschutz und ein wirkungsvoller Sichtschutz möglich waren. Schon im Mittelalter dienten die Klappläden dekorativen und damit architektonischen Zwecken. Mit schrägen Schlitzen oder eingesetzten Lamellen wurde zusätzlich Tageslicht in die Gebäude geleitet. Bunt bemalt und aufwendig in Handarbeit hergestellt, zeigen uns noch heute die vielen historischen Gebäuden die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten.

Was schon früher gut war, hat auch heute noch Gültigkeit. Um die Bedienung der Klappläden zu vereinfachen und die Windstabilität zu verbessern, wurde neben dem Klappladen der Schiebeladen entwickelt. Bei der heutigen Planung wird neben dem Sichtschutz vor allem der Sonnnenschutz berücksichtigt. Aufgrund der schienengeführten Konstruktionen der Elemente, spezieller Bürstendichtungen etc., kann der Schiebeladen auch im Bereich Schallschutz einen wesentlichen Beitrag leisten, um Umweltbedingungen angenehmer für die Gebäudebenutzer zu gestalten.

Gerade im Terrassenbereich sind durch das seitliche Öffnen und Schließen weitere Einsatzmöglichleiten denkbar, da mit textilen Oberflächen weiche, Schall absorbierende Flächen geschaffen werden können, und damit die harten Reflektionen von Glasscheiben minimiert werden.

Das Schieben der Elemente vor der Fassade und der damit verbundene geringe Platzbedarf ist für viele Architekten ein maßgebliches Entscheidungskriterium diese Produkte einzusetzen. Bei der Oberflächengestaltung der Elemente gibt es heute fast keine Einschränkungen. Neben Holz und Aluminum kommen auch vermehrt textile Bespannungen zum Einsatz. Hiermit können gerade im Bereich Sonnen- und Blendschutz optisch attraktive Systeme angeboten werden.

Egal ob unter der Bezeichnung Klapp- (Bayern, Baden-Württemberg), Schlag- (Norddeutschland), Drehladen (neue Bundesländer) oder Fensterbalken (Österreich): Auch der Klappladen erfreut sich wieder wachsender Beliebtheit. Gerade im Bereich des Gebäudebestands kommen bei Renovierung, Sanierung oder im Denkmalschutz die vielfältigen Variationen der vielen Hersteller zum Einsatz.

Bedienung und Sonnenschutz

Die Historie hat gezeigt, dass der Klappladen deutliche Marktanteile verloren hat, weil mit dem Rollladen ein wesentlich einfacher zu bedienendes Produkt auf den Markt gekommen ist, das ähnliche Anforderungen erfüllt. Prinzipiell kann an der manuellen Bedienung der Klappläden nicht viel geändert werden, und auch ein motorischer Antrieb wird in der Regel nur zum Öffnen am Morgen und Schließen am Abend oder je nach Bedarf benutzt. Eine Automatisierung wird hier in der Regel aber nicht vorgesehen, und der neue Trend zum Klappladen zeigt auch sehr deutlich, dass die Nutzer genau diese Ästhetik und Produkteigenschaften wollen und akzeptieren.

Kann der Schiebeladen mit seiner einfachen Bedienung sehr leicht geöffnet und geschlossen und sollen auch die Anforderungen an den Sonnenschutz erfüllt werden, so gelten hier natürlich auch die gleichen Anforderungen wie für Markisen & Co., um die solaren Einträge effektiv steuern zu können.

Ungewünschte Raumaufheizungen oder der gewollte Eintrag der Sonnenenergie lassen sich auch bei diesen Produkten nur realisieren, wenn auf einen motorischen Antrieb der Schiebeläden und den Einsatz einer Steuerung nicht verzichtet wird. Deshalb sollten Bauherren und Architekten bei ihren Planungen diese Punkte frühzeitig berücksichtigen, um nachher keine bösen Überraschungen zu erleben, wenn eine nachträgliche Automatisierung erwünscht ist. Wie bei den vielen anderen Produkten im Bereich Sonnenschutz sollte auch hier auf das umfangreiche Wissen und die Erfahrungen von Fachbetrieben zurückgegriffen werden, um Planungs­ fehler zu vermeiden. Ein interessanter Aspekt bei vertikalem Sonnenschutz wie z.B. den Schiebeläden sind die Möglichkeiten, bei effektivem Sonnen- und Blendschutz, im Gegensatz zum klassischen horizontalen Sonnenschutz, einen maximalen freien Ausblick nach Außen über die gesamte Fensterhöhe zu bieten. —

Olaf Vögele

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