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Umwelt-Zertifizierung von Isolierglas

Mit EPDs für den Markt gerüstet

Bei aktuellen Bauvorhaben spielen Gebäudezertifikate von DGNB, BREEAM oder LEED eine wichtige Rolle – Tendenz steigend. Dies bestätigen etwa die Ergebnisse einer Roland Berger-Studie: Danach nannten 67 Prozent der Unternehmen den Werterhalt oder die Wertsteigerung als Motivation für die Zertifizierung ihrer Bauten.

Auch die Senkung der Energie- und Bewirtschaftungskosten war für mehr als die Hälfte der befragten Firmen ein treibender Faktor. Der Umweltschutz stand mit 47 Prozent der Nennungen ebenfalls hoch im Kurs.

Eine Umwelt-Zertifizierung ist bereits Pflicht für Bundes- und Landesbauten: Alle Neubauten des Bundes müssen seit 2010 nach BNB/DGNB zertifiziert werden. Bayern und Hessen haben dies für ihre Neubauten ebenfalls angekündigt. Eine Zertifizierung nach BREEAM ist verpflichtend für alle Bauten der Europäischen Union und Einrichtungen der USA. Dazu zählen z.B. die deutschen Standorte der US-Streitkräfte, diese müssen mindestens eine Silber-Zertifizierung nach LEED nachweisen. Auch bei privatwirtschaftlichen Bauten ist der Anteil der zu zertifizierenden Gebäude stark steigend.

Der Anteil, den Glas bei der Zertifizierung durch DGNB, BREEAM oder LEED am Gesamtergebnis ausmacht, beträgt bis zu 8 Prozent. Wer also als Flachglashersteller oder -verarbeiter EPDs für seine Produkte zur Verfügung stellen kann, generiert einen nicht zu verachtenden Wettbewerbsvorteil.

Mit der Einführung der genannten Gebäudezertifikate geht eine Verschiebung des planerischen Blickwinkels einher: Nicht länger das Material – sei es für die Konstruktion oder die Gestaltung – sondern das Bauteil und seine Funktionen (performance) rücken in den Mittelpunkt der Betrachtung. Architekten, Fassadenplaner, Bauphysiker, Haustechniker und Auditoren wählen das Glas also nicht mehr ausschließlich aufgrund von Ug- und g-Werten aus, sondern aufgrund der Funktion(en) im Bauteil Fassade und seiner Auswirkungen auf die Gebäudetechnik.

Das bisherige Gegensatzpaar Wärmeschutzglas und außen liegender Sonnenschutz oder Sonnenschutzverglasung mit innen liegendem Blendschutz, wird somit durch Parameter wie Tageslichtnutzung bzw. Reduktion des Kunstlichtanteils bis hin zur Verkleinerung der Klimatechnik ergänzt.

Anderes Glas – bessere Zertifizierung

Ein aktuelles Projekt skizziert, was diese Verschiebung in der Beratung bedeuten kann: Beim Sanierungsprojekt „Neue Bahndirektion Köln“ war in einer ersten Beratungsphase die 3-fach-Wärmeschutzverglasung SGG Climatop Ultra N mit außen liegendem Sonnenschutz in Betracht gezogen worden – mit dem Ergebnis, dass das Gebäude (in Summe) ein DGNB Bronze-Zertifikat erhalten hätte.

Da der Bauherr jedoch ein Silber-Zertifikat anstrebte, wurde mit allen Beteiligten nach weiteren Lösungen gesucht. Eine dieser Lösungen bestand im 3-fach-Sonnenschutzglas Climatop Cool-Lite SKN 165 von Saint-Gobain, das bei gleichem Aufbau zur einer Reduktion des g-Wertes um 40 % führt und mit dem innen liegenden Blendschutz auch zu einer Neukalkulation der Klima- und Haustechnik führte.

Das Beispiel zeigt, dass es nicht mehr nur um das Glas und seine Beschichtung geht, sondern um seine Leistungsfähigkeit und seine Auswirkungen auf das gesamte Gebäude. EPD sowie die Lebenszyklusanalyse (LCA) von Baustoffen sind eine wichtige Basis zur Gesamtbewertung. —

Tipp der Redaktion: Lesen Sie mehr über die Lebenszyklusanalyse (LCA) von Glas im Beitrag „Die Umwelt auf der Agenda“ in der GLASWELT 10/2012, Seite 56.

Andreas Bittis, SGGD-Objektberatung

So viel CO2 setzt ein ISO frei

Werte für ein 2-fach-Isolierglas

Die Auswertung der EPDs für das 2-fach-Isolierglas SGG Climaplus (4/16/4) zeigt, dass 95 % der eingesetzten Energie in der Produktion verwendet werden. Davon entfallen 64 % auf die Herstellung des Basisglases und 26 % auf den Isolierglasverbund. Der Energieaufwand für Beschichtung (4 %) und Transport (5 %) ist vergleichsweise gering.

Bei den CO2-Emissionen ist die Produktion, einschließlich der Vorketten, mit 70 % wieder größter Faktor, die Werte für Montage (19 %), Beschichtung (5 %) und Transport sind gering. Insgesamt werden durch die Herstellung von einem Quadratmeter SGG Climaplus (4/16/4) rund 31,4 kg CO2 freigesetzt. Vergleich: Bei der Produktion von 1 kg Rindfleisch werden 15,3 kg CO2-Äquivalent ausgestoßen.

https://www.saint-gobain-glass.de/de

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