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RAL-Zertifizierung für Montagebetriebe

Der Weg zum RAL-Gütezeichen

Nichts macht den guten ersten Eindruck eines Bauelements so schnell zunichte, wie Pfusch beim Einbau. Darum endet die Verantwortung, die die Hersteller für ihr Produkt übernehmen, erst mit der korrekten Montage beim Kunden. Hier will das RAL-Gütezeichen „Montage“ der Gütegemeinschaft Fenster und Haustüren, Frankfurt, ansetzen, mit dem eine fachgerechte Montage dokumentiert werden soll. DIe Grundvoraussetzung für die Erteilung des Montage-Gütezeichens setzt dabei die Verwendung von gütegesicherten Produkten voraus.

Die Gütesicherung von Fenstern, Haustüren, Fassaden und Wintergärten beruht auf den Güte- und Prüfbestimmungen des RAL-GZ 695. Dabei wird – nachdem die geforderten Prüfungen erfolgreich durchlaufen sind – das RAL-Gütezeichen an Betriebe für die Bereiche „Fertigung“ und „Montage“ vergeben.

Das Gütezeichen „Montage“ muss von jedem Hersteller gütegesicherter Produkte erworben werden, unabhängig davon, ob er selbst montiert, montieren lässt (Nachunternehmer) oder im B-2-B-Bereich mit Handelspartnern arbeitet. Es kann dann für eigene Montageleistungen verwendet werden. Zusätzlich können Nachunternehmen und Montagebetriebe in die Nutzung des Gütezeichens eingebunden werden. Die Qualifizierung, die Erstprüfung in Form der Baustellenabnahme und die regelmäßige Fremdüberwachung erfolgen dabei durch den Gütezeichen-Inhaber.

Selbstverständlich können die Nachunternehmer auch an Lehrgängen der Gütegemeinschaft teilnehmen, die Erstprüfung und Fremdüberwachung bleibt jedoch Aufgabe des Gütezeichen-Inhabers.

Für große Handels- und Montagebetriebe gibt es die Möglichkeit, ein eigenes Montagegütezeichen zu erhalten. Dafür müssen diese Betriebe Mitglied der Frankfurter Gütegemeinschaft Fenster und Haustüren sein. Die Ausbildung erfolgt bei der Gütegemeinschaft, Erstprüfung und Fremdüberwachung erfolgen durch das ift Rosenheim im Auftrag der Gütegemeinschaft.

Anforderungen an den Betrieb

Für den Erwerb des Gütezeichens „Montage“ ist die Ausbildung eines Montageverantwortlichen des Mitgliedsbetriebes durch Teilnahme am Seminar „Grundlagen des RAL-gütegesicherten Fenster- und Fassadenanschlusses“ notwendig.

Außerdem müssen insgesamt fünf Anschlussdetails jeweils mit oberem, seitlichem und unterem Anschluss und je zwei Details von Kopplungen in Reihe und über Eck erstellt werden.

Damit stellt der Teilnehmer seine Kenntnisse zu den Zusammenhängen der Element-Montage im Hinblick auf die Bauphysik unter Beweis. Grundlage hierfür ist der „Leitfaden zur Planung und Ausführung der Montage von Fenstern und Haustüren“.

In diesem Leitfaden sind neben den allgemeinen Anforderungen und den Aufgaben der Planung die wichtigsten bauphysikalischen Grundsätze ausführlich beschrieben – vom Brand-, Feuchte- und Wärmeschutz über relevante Aspekte der Energie-Einsparverordnung (EnEV) und damit einhergehender Normen bis hin zur Schalldämmung. Umfassend behandelt werden darüber hinaus die Themen Abdichtung, Befestigung und Lastabtragung. Mit vielen Praxisbeispielen dokumentiert das Werk die anerkannten Regeln der Technik in puncto Montage und dient damit als Grundlage für den Monteur, den Planer und letztlich den Sachverständigen.

Die erarbeiteten Montage-Regeldetails werden bei der Gütegemeinschaft Fenster und Haustüren eingereicht und anschließend durch das ift Rosenheim als Beauftragtem der Gütegemeinschaft überprüft. Alle Montageverantwortlichen haben innerbetriebliche Schulungen der eigenen Monteure durchzuführen.

Im Falle der Einbindung von Nachunternehmen in die Nutzung des Gütezeichens „Montage“ kann die Prüfung der Baustelle und der Montagedetails durch den Montageverantwortlichen des Herstellungsbetriebes erfolgen. Aufrechterhalten wird das Gütezeichen „Montage“ durch ständige Eigen- und Fremdüberwachungen.

Schwierigkeiten bei der fachgerechten Ausführung der Montage auf der Baustelle können dort auftreten, wo viele Gewerke zusammentreffen. Deshalb muss jede Montage mit Weitblick geplant und ausgeführt werden, insbesondere auch hinsichtlich der Bauphysik. So werden etwa feuchte Wände oft auf die neuen Fenster zurückgeführt.

Ursachen hierfür sind jedoch häufig eine mangelhafte Abdichtung des Hauses zum Erdreich oder konstruktive Wärmebrücken von schlecht gedämmter Gebäudeecken. Mit dem Gütezeichen „Montage“ können Betriebe die fachgerechte Montage dokumentieren. —

http://www.window.de/ral.html

RAL-Gütezeichen

Betriebe mit einem RAL-Gütezeichen „Montage“ dokumentieren ihre Montageplanung und belegen:

  • die Verwendung von gütegesicherten Produkten
  • den Einsatz von geschultem Montagepersonal
  • die fachgerechte Umsetzung der Montagedetails auf Grundlage des Leitfadens zur Montage

Die Qualitätssicherung erfolgt dabei durch:

  • Eigenüberwachung (Stichprobenkontrollen)
  • Fremdüberwachung (regelmäßig)
  • Übergabeprotokoll/Übergabe an Bauherren