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Vogler Industrielackierungen

Alles im (mit) Lack

Egal, ob es ein VW, ein BMW oder ein Opel ist. Und egal, ob es der Kühlergrill oder ein Wippschalter im Interieur ist: Geht man durch die auffallend saubere Industriehalle des Beschichtungsspezialisten Vogler, erkennt man an den aufgestapelten Produkten, dass sich hier die Automobilhersteller die Klinke in die Hand geben müssen. So gut wie alle aktuellen Fahrzeuge auf dem Markt verfügen über Kunststoffteile, die mit einer Oberflächenapplizierung hier in Lüdenscheid behandelt wurden, erfahre ich gleich zu Beginn des Besuches.

Was das mit Fenstern zu tun hat? Ganz einfach: Das Unternehmen möchte sich diversifizieren und sieht den Fenstermarkt als große Chance für ein weiteres Betätigungsfeld an. „Viele Automobilhersteller sind unsere Kunden und dieser Bereich ist unser Hauptumsatzträger. Aus eigener Erfahrung haben wir aber gelernt, dass es sinnvoll ist, wenn sich das Geschäftsmodell nicht zu sehr auf eine Branche fokussiert,“ deutet der geschäftsführende Gesellschafter Ingo Vogler an. Denn: Das noch relativ junge Unternehmen hat einen rasanten Aufstieg hinter sich und sah sich zwischenzeitlich durch die schwachen Jahre in den Krisenzeiten mit deutlichen Umsatzrückgängen konfrontiert.

Angefangen hatte Vogler 1990 mit einer kleinen Hinterhof-Werkstatt. Jetzt stehen in einem Produktionsgebäude mit insgesamt 11000 m2 vier riesige Flächenlackieranlagen und die Kunden werden in einer repräsentativen Zentrale empfangen. „Für diesen Firmensitz haben wir 2007/2008 insgesamt 14 Mio. Euro investiert.“

„Der Pickel ist unser Feind“

Klar ist: Der Qualitätsanspruch bei den Autobauern ist unvergleichlich hoch. „Und wir bieten hier ein Niveau, das seines Gleichen sucht,“ ist Vogler überzeugt. „Pickel sind unsere Feinde – und da sind wir sehr genau. Um das zu vermeiden ist unsere Produktion absolut staubfrei.“ Fehlchargen könne man sich nicht leisten, deshalb gelte im Hause der Grundsatz einer Null-Fehler-Auslieferung. Vogler: „Diese Prozesssicherheit ist einer der Kernbausteine für unseren nachhaltigen Erfolg.“ Im Automotivebereich hätte man sich diesbezüglich einen bedeutenden Namen gemacht.

Und jetzt hat man den Fenstermarkt für sich entdeckt. Ingo Vogler verspricht, dass die Beschichtung kratzfester und dauerhafter als ein kaschiertes Profil sei. Es gehe auch viel eher darum, dem Segment der PVC-Premiumfenster mit Alu-Vorsatzschale eine sinnvollere und günstigere Alternative anzubieten. Da das Unternehmen sich auf diese kratzfesten und UV-beständigen Oberflächen spezialisiert habe, könne man jene Vorteile auch dem PVC-Fenstermarkt offerieren.

Um dies auch unabhängig zu belegen, strebe man eine Zertifizierung nach RAL an. Vogler: „Auch Tests beim SKZ und bei den Profilherstellen laufen bereits.“ Und erste Bewitterungsdauerprüfungen seien erfolgreich verlaufen.

Nicht ganz unschuldig an diesem neuen Unternehmensfokus sei dabei Voglers Schulfreund Henning Mühlhaus gewesen, der schon viele Jahre – unter anderem bei namhaften Maschinen- und Anlagenherstellern – in verantwortlichen Positionen der Fensterbranche aktiv war.

Mühlhaus berichtet aus seiner Erfahrung: „Viele Unternehmen tun sich schwer damit, die Montage der Alu-Vorsatzschalen in den Prozess der rationellen PVC-Fensterherstellung zu integrieren.“ Zudem würden die Aluminiumschalen, die mit einem enormen Energieaufwand hergestellt werden, eben nur als farbgebendes Element genutzt. „Weder ein erhöhter Energieeinspareffekt, noch eine nennenswerte statische Verbesserung des Fensters lässt sich damit erzielen.“

Mit einem farbgebenden Lack aber könne der Fensterbauer weiterhin schlagkräftige Argumente pro PVC in den Ring werfen – ohne das Nachhaltigkeitsthema diskret auslassen zu müssen, so der Berater für die Analyse und Optimierung von Produktionsabläufen.

Mühlhaus beschreibt die Probleme bei der Fensterfarbgestaltung: „Bei der Verwendung der Alu-Vorsatzschalen fallen hohe Verschnitt- und Lagerkosten an.“ Dazu kommen der hohe Preis, die immensen Investitionskosten für die Verarbeitung und das Problem mit den Fensterecken: „Die Farbschmierereien bei der Retuschierung führen immer wieder auch zu Reklamationen durch die Endkunden,“ so seine Erfahrung.

Auch bei kaschierten Profilen gebe es häufiger Schwierigkeiten mit unsauberen Gehrungen. Zudem sei bekannt, dass ein foliertes Profil sensibel auf Verarbeitungsfehler und eine unsachgemäße Montage reagiere. Nicht zu vergessen der erhöhte Aufwand beim Verputzen der Fensterecken – häufig sei hier manuelle Nacharbeit nötig. Und: Foliendesigns, die keine „Dauerläufer“ seien, führen zu längeren Lieferzeiten und zu Preisaufschlägen oder Ertragseinbußen.

Kurze Lieferzeiten durch UV-Aushärtung

Die Lösung scheint einfach: Profilbeschichtung anstatt Aluschale oder Folienkaschierung. Vogler: „Aufgrund der UV-Aushärtung können die PVC-Profilstangen innerhalb von nur 5 bis 7 Werktagen wieder abgeholt werden.“ Die Oberflächengüte stehe einer farbbeschichteten Aluschale in nichts nach – im Gegenteil: „Die Kratzfestigkeit ist deutlich höher als beim pulverbeschichteten oder eloxierten Aluminiumrahmen.“ Zudem könne man einen individuellen Glanzgrad herstellen, der jederzeit reproduzierbar sei. Preislich wäre das Fenster günstiger darstellbar als die PVC-Alu-Variante und auch die Farbauswahl kenne keine Grenzen, so der Oberflächenspezialist.

Auch komplette Fenster könnte man durch die Anlage schicken – dann aber nur bis zu einer Breite von 1,2 m (zukünftig 2,5 m). ­Henning Mühlhaus, der auch den Vertrieb der Lackier­dienstleistung übernehmen wird, ist aber auch von einer weiteren Option, die die UV-Lackierung bietet, überzeugt: „Haustürfüllungen und andere Zubehörprofile ­ wie Rollladenpanzer oder -rahmen könnten in Zukunft hier bei Vogler im identischen Farbton behandelt werden. „So könnte man dem Endkunden Bauelemente ‚aus einem Guss’ bzw. in einer exakt identischen Farbe offerieren.“ —

Daniel Mund

Vorteile im Überblick

  • Kratzfest, Anti-Graffiti-Effekt
  • Kein Ausbleichen der Farben durch UV-Strahlen
  • Kurze Lieferzeiten, auch bei Sonderfarben
  • Farbe und Glanzgrad individuell einstellbar und ­jederzeit reproduzierbar
  • alle RAL-Töne möglich
  • auch andere Bauelemente und Zubehörteile im gleichen Farbton herstellbar
  • preislich günstiger als Alu-Deckschale
  • kein Störfaktor in der Fensterproduktion

Kontakt: https://vogler-gmbh.com/

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