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Klimagriff GmbH

Es piepst, wenn es “geruchlos stinkt“

Georg Meyer ist ein Tüftler und hat sich zur richtigen Zeit die richtigen Fragen gestellt: Wie bekommt man mit, wann es Zeit ist zu lüften und wann geheizt werden sollte? Wie lassen sich gefährliche Konzentrationen von Stoffen wie Formaldehyd und CO2 in Räumen anzeigen? So kam der Informationselektroniker auf den Klimagriff: Ein kleines Instrument, das anstelle der normalen Fenstergriffe montiert wird und mit einem Ampelsystem anzeigt, was zu tun ist.

Der „Minicomputer“ hinter den Fenstergriffen erfasst die Temperatur, Luftfeuchtigkeit sowie die Fensterstellung. Mit diesen Daten berechnet der Klimagriff die optimalen Lüftungszeitpunkte, die Lüftungsart und -dauer. Das Ampel­signal arbeitet dabei sowohl optisch als auch akustisch. Neben Eigentümern privater Wohnhäuser richtet sich das Angebot des Klimagriffs vor allem an Wohnungsbauunternehmen sowie an Bildungseinrichtungen, Unternehmen und Organisationen im Pflege- und Gesundheitsbereich.

Georg Meyer: „Je intensiver die Dämmung und die damit erhöhte Luftdichtigkeit der Gebäude, umso geringer der Luftaustausch. Es wird hier eher muffig und feucht. Schimmel kann die Folge sein.“ Hausverwaltungen und Vermieter haben gerade bei diesem Punkt oft Konflikte mit ihren Mietern. Kann der Nachweis nicht erbracht werden, dass die Mieter nicht hinreichend gelüftet und geheizt haben, bleiben die Vermieter auf den Sanierungskosten sitzen.

Zurzeit wird der Klimagriff beispielsweise in 13 Klassen an Nürnberger Schulen getestet. Dabei muss sich die Solinger Innovation im Test gegen CO2-Ampeln behaupten. „Wir haben bei der Untersuchung von 27 Gebäuden festgestellt, dass sich die Innenraumluft nach der Gebäudesanierung verschlechtert hat“, erklärt Norbert Nix den Anlass dieses Tests. Er arbeitet bei der Stadtentwässerung und Umweltanalytik Nürnberg, einem städtischen Betrieb, und begleitet den Versuch. „Anstatt Lüftungsanlagen einzubauen, suchen wir nach einem kostengünstigeren und sinnvolleren Weg. Mit dem ‚Klimagriff‘ stellen wir eine Verbesserung fest. Man braucht nämlich schon ein Signal, um die Leute ans Lüften zu erinnern. Der Klimagriff macht sich zudem auch dann bemerkbar, wenn das Fenster geschlossen werden soll. Und ein dritter Vorteil gegenüber den anderen Instrumenten ist, dass der Klimagriff die kostengünstigste Lösung wäre. Damit wären wir immer noch in einer Größenordnung, dass wir damit eine ganze Schule ausrüsten können.“

Georg Meyer arbeitet an der kontinuierlichen Weiterentwicklung seines Produkts: Sowohl mit dem TÜV als auch mit dem Fraunhofer Institut ist der Unternehmer zurzeit in Sachen Entwicklungs-Partnerschaft im Gespräch.

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