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GLASWELT vor Ort: Swisspacer – Symposium “fenestra vision“ in straßburg

“Der Alu-Abstandhalter gehört verboten!“

_ „Wir suchen Menschen mit Visionen, um künftige Entwicklungen für mehr Energieeffizienz im Bauwesen zu diskutieren. Dazu bieten wir mit unserem Symposium eine Plattform, um die Marktteilnehmer aus den verschiedenen Bausegmenten zusammenzubringen“, so Veranstalter Andreas Geith, Geschäftsführer von Swisspacer. Ziel sei es, in der Branche eine interdisziplinäre Diskussion anzuregen.

Geith erläuterte in seinem Vortrag, welche Verschärfungen auf die Baubranche zukommen. So habe der Europäische Rat die 20-20-20-Regel für die Klimapolitik aufgestellt: Drei Ziele sollen bis zum Jahr 2020 erreicht werden:

  • Die Treibhausgas-Emissionen sollen um 20 % sinken (gegenüber dem Referenzjahr 1990).
  • Der Anteil erneuerbarer Energien am Energieverbrauch soll auf mindestens 20 % steigen.
  • Der Primärenergieverbrauch soll durch eine Steigerung der Energieeffizienz um 20 % gegenüber dem für 2020 prognostizierten Niveau gesenkt werden.

Andreas Geith: „Wir sind fest davon überzeugt, dass es eine intensivere Kommunikation zwischen allen Baubeteiligten braucht, um neue Lösungen für Komponenten im Fenster und in der Fassade zu finden sowie mögliche Steigerungen der Energieeffizienz bei Gebäuden auszuloten.“ Der Swisspacer als Warme Kante Abstandhalterlösung werde seinen Teil dazu beitragen.

Auf den Punkt gebracht

„Im Grunde gehört der Alu-Abstandhalter verboten", so Prof. Wolfgang Feist vom Passivhausinstitut Darmstadt. „Der positive Effekt auf die Wohnqualität ist durch die Warme Kante beim Isolierglas so groß, dass es zum gängigen System werden muss“, unterstrich Feist.

Generell brauche es clevere Lösungen für Bestandsgebäude, so der Tenor des Symposium, denn der Neubau in einem Industrieland mache nur rund ein Prozent aus. Demnach brauche es Ansätze, um Plusenergie-Standards für den Gebäudebestand zu entwickeln. Und hier kommen das Isolierglas und das Fenster ins Spiel: Ein Fenster werde zwar keine Wand ersetzen, aber es erlaubt passive und aktive Maßnahmen zur Energiegewinnung.

Gerade im Bestand erfordern Fenster (als nicht tragende Bauteile) den geringsten Aufwand bei der Umsetzung von Dämmung, Energiegewinnung und Lüftung. Für die Fensterbranche bietet diese Entwicklung bei der energetischen Sanierung große Potenziale.

In seinem Beitrag warf ift-Leiter Ulrich Sieberath die Frage auf, wo die Grenzen von energieeffizienten Gebäudehüllen liegen. Sieberath. „Nur die Verluste zu minimieren greift zu kurz und bietet heute kaum mehr Potenzial. Dem Plusenergiehaus gehört die Zukunft, dazu braucht es entsprechende Fenster. In solchen Systemen hat allerdings ein Aluminiumabstandhalter nichts mehr zu suchen. Nur noch die Warme Kante macht Sinn.“ Durch neue, größere Gas- und Fenstereinheiten (und den damit vergrößerten Energiegewinnen) lasse sich der Verbrauch der Heizungsanlage teils bis um die Hälfte reduzieren.

Die Märkte von Morgen

Interessant war der Beitrag von Marktforscher Martin Langen von BL Marktdaten Bonn. Was die Wohnbauentwicklung in Europa angehe, gebe es nur zwei große Märkte: Russland und die Türkei. Hier spiele künftig die Musik.

Zu den Entwicklungen in den mittleren Märkten sagt Lange: „Wir haben große Rückgänge in Frankreich, auch in Polen ist der Wohnbau schwierig. Nur in Deutschland gibt es einen Bauboom.“ Leider schaffe es die (Fenster-) Baubranche nicht, entsprechende Preissteigerung durchbringen.

Nach seinen Prognosen liegt in Deutschland 2013 der Absatz von Fenstern unter der Marktnachfrage, da wir aktuell zu wenig Handwerker hätten, um den Bedarf zu bedienen. Dies solle sich ab dem kommenden Jahr wieder ändern.—

Tipp der Redaktion: Weitere Bilder zum Symposium sowie Grafiken zu den Prognosen des Marktforschers Martin Langen finden Sie auf https://www.glaswelt.de/

. Dort einfach im Suchfeld den Webcode 1199 eingeben.

Matthias Rehberger

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