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Glas-Dreisbusch aus Goldbach bei Aschaffenburg

Mitten im Markt

_ „Ohne ein gut funktionierendes Familienleben wären wir mit unserem Betrieb nicht so erfolgreich, wie wir es heute sind“, davon ist Inhaber Thomas Dreisbusch überzeugt. Und Heidi Dreisbusch ergänzt: „Deshalb organisieren wir die Arbeit zusammen mit unseren Mitarbeitern so, dass wir uns die Freiräume schaffen, die wir brauchen. Das war eine Entwicklung, bei der wir uns alle in den letzten 10 Jahren gemeinsam als Team gut eingespielt haben.“ Im Betrieb verantwortet sie das Controlling und die Buchhaltung, er ist für die Technik und das Personal verantwortlich.

Unterstützt werden die Eheleute von Geschäftsführer Ben Pradel, der den Vertrieb verantwortet, sowie 65 engagierten Mitarbeitern in der Produktion und in der Verwaltung. Der familiäre und persönliche Umgang ist ein Markenzeichen der Dreisbuschs und fließt auch in die Kundenbeziehungen mit ein, unabhängig davon, ob es sich um einen großen Fenster- oder Fassadenbauer handelt oder um einen Ein-Mann-Betrieb.

Dies gepaart mit einem schnellen Auftragsdurchsatz macht die Firma zu einem gefragten Isolierglaslieferanten in der Region. Das Einzugsgebiet reicht rund 100 km um den Standort Aschaffenburg, Schwerpunkte sind das Ballungszentrum Frankfurt und Wiesbaden und im Osten der Raum Würzburg. Oft spiele man bei den Kunden auch die Feuerwehr, so Thomas Dreisbusch, wenn es für die Fenster- und Fassadenbauer zeitlich wieder einmal eng wird. Aber auch bei einer kurzfristigen Auftragsabwicklung könne er eine Liefertermintreue von 99 Prozent garantieren.

Der Schwerpunkt der Fertigung liegt gegenwärtig auf Isolierglas, das rund 70 Prozent ausmacht, die restlichen 30 Prozent entfallen auf Handelsprodukte (ESG, Brandschutzglas) sowie VSG, lackierte Gläser und Spiegel. Seit 1972 wird am Standort Isolierglas produziert. Dies schließt das ganze Spektrum der Funktions-Isoliergläser ein und reicht vom Alarm-Isolierglas in Kombination von Absturzsicherung und Sonnenschutz, über Sicherheits-ISO bis hin zum normalen Wärmedämmglas.

Isolierglas mit Sicherheitsgläsern

Thomas Dreisbusch: „Wir fertigen zwar Standard-Isolierglas, konzentrieren uns aber bei der ISO-Herstellung auf Funktions-Isoliergläser. So haben wir uns einen Kundenstamm aufgebaut, der viel Isolierglas aus und mit Sicherheitsglas nachfragt, etwa für den Fassadenbau. Ein gutes Drittel unserer Isoliergläser ist mit Sicherheitsglas gefertigt.”

Um die Nachfrage, auch bei 3-fach-Isolierglas, effizient decken zu können, wurde zu Jahresbeginn trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes der Zuschnitt modernisiert. Ein neuer Floatschneidetisch und ein kombinierter VSG-/Float-Tisch für Scheibenformate bis 5,5 m Länge wurden angeschafft, beide mit Randentschichtung. Weiter wurde ein Kompaktlager für bis zu 600 t Glas installiert, in dem über 65 Glassorten vorgehalten werden, und zwei Remaster (Restplattenspeicher). Die Anlagen stammen von Hegla.

Bei der Software kommt heute der A+W Realtime Optimizer zum Einsatz, durch den auch manuell in den Fertigungs-Prozess eingegriffen werden kann, um so z. B. Eilaufträge noch kurzfristig einzuschleusen. Die Remaster Zwischenspeicher sind dabei mit in die Steuerung einbezogen. Dadurch werden Restplatten automatisch berücksichtigt und fließen in den laufenden Auftrag mit ein. Für die Qualitätssicherung ist ein Scanner von Viprotron integriert, der wiederum mit der Produktionssoftware abgestimmt ist. Die komplette ISO-Linie wurde so in die Fertigungssteuerung einbezogen, dass der Bediener im Linieneinlauf und an der Visitierstation über Monitore sehen kann, welche Scheibe auf welcher Kante und mit welcher Ausrichtung in die Linie eingestellt werden muss und wo sie am Linienende abgestellt werden soll. Das macht wiederum eine papierlose Produktion möglich.

Thomas Dreisbusch: „Da wir einen großen Produktmix fahren, war das eine Herausforderung an die Anlagentechnik sowie an die Produktionssoftware. Rückblickend muss ich sagen, dass das gut gelungen ist. Wichtig war dabei die enge Zusammenarbeit mit den Systempartnern A+W und Hegla, insbesondere mit Hegla-Geschäftsführer Manfred Vollbracht und dem Softwarespezialisten Heiko Schuh von A+W.“ Letzterer betreut den Glasveredler seit 1992 in technischen Fragen und kennt den Betrieb und das Portfolio bis ins Detail.

Heiko Schuh: „Wir haben alles in allem mehr als ein Jahr zusammen mit Dreisbusch und Hegla geplant und können heute für diesen Betrieb von einem optimalen Prozessablauf sprechen. Mit dem A+W Value Plus Programm und dem zugehörigen BauPV Tool lassen sich darüber hinaus auch die Leistungserklärungen für das jeweilige Produkt leicht abrufen.“

Team-Player durch und durch

Der Betrieb ist seit 2010 Sanco Partner. Dazu sagt Heidi Dreisbusch: „Wir haben uns für die Mitgliedschaft entschieden, weil wir den Zugang zu Prüfzeugnissen und technischen Informationen sowie dem zentralen Marketing nutzen wollten. Dazu kommt der Zugriff auf eine erweiterte Produktvielfalt, etwa auf ESG oder Interieurgläser. Wichtig ist uns auch der Erfahrungsaustausch mit anderen Mittelständlern.“

Weiter schätzen die Dreisbuschs an der Mitgliedschaft, dass sie in ihrer unternehmerischen Freiheit nicht eingeschränkt werden. Sie können auch Produkte und Gläser anbieten, die über die Sanco-Palette hinausreichen.

Für den Innenausbau engagiert sich das Unternehmen als Dorma-Interior-Partner. Die Entscheidung dafür fiel mit Blick auf hochwertige Interieurprodukte und Beschläge, wobei man auch alle anderen führenden Beschlaghersteller mit im Programm habe.

Ein Team-Player ist der Geschäftsführer auch noch in anderer Hinsicht. Der Betrieb ist nicht nur Mitglied im Bundesverband Flachglas, sondern Thomas Dreisbusch ist darüber hinaus auch noch seit über zehn Jahren der Präsident des Verbands: „Als Glasverarbeiter müssen wir unsere Interessen auf Landes-, Bundes- und immer mehr auf Europa-Ebene vertreten. Dies ist ohne ehrenamtlichen Einsatz nicht möglich. Doch auch beim BF könnte ich mein Engagement ohne meine Frau nicht aufrecht erhalten. Sie hält mir den Rücken frei.“

Auf die Frage nach einer weiteren Expansion des Unternehmens, findet Thomas Dreisbusch sehr klare Worte: „Ich bin der Meinung, dass man als mittelständischer Unternehmer in der heutigen Zeit seine ganze Schaffenskraft an einem Standort bündeln muss. Dies ist wichtig, um den Spagat zwischen Erfolg im Unternehmen und einem funktionierenden und harmonischen Familienleben zu schaffen.“—

https://glas-dreisbusch.de/

Matthias Rehberger

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