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Top-Thema

Das vernetzte Haus

_ Bereits heute gibt es viele automatische Steuerungen bei den einzelnen Gewerken, die als sogenannte Insellösungen die Produkte der einzelnen Gewerke (fast) perfekt ansteuern können. Die Betonung liegt hier aber in den allermeisten Fällen auf den „einzelnen“ Gewerken. Sehr oft können Teilbereiche anderer Gewerke mit gesteuert werden – es hapert aber häufig an der Steuerungslogistik, da die Vorteile durch den sommerlichen und winterlichen Wärmeschutz zur Energieeinsparung bei den Programmabläufen in den seltensten Fällen wirklich berücksichtigt werden. Die Lösung für die Problematik ist relativ einfach, denn die Gewerketrennung führt auch zu unterschiedlichen Sichtweisen, wie welche Produkte in welchen Abläufen zusammenarbeiten sollen. Erfahrungsgemäß wird dabei das eigene Produkt nach vorne gestellt, und so haben in der Regel die Heizungsbauer, die von den Bauherren meistens als Erste gerufen werden „die Hosen an“ und bestimmen damit wesentliche Faktoren, wie energieeffizient ein Gebäude nach der Erstellung oder der Renovierung tatsächlich sein wird. Eine Einstellung, die sich nicht unbedingt ändern wird, nachdem der Austausch von Heizungsanlagen in der neuen EnEV als einziges Gewerk verankert wurde. Auch auf die Senkung von thermischen Belastungsspitzen durch richtig eingesetzten Sonnenschutz im Sommer wird sehr oft verzichtet und damit aber auch gleich die Kälteanlage mehr gefordert.

Für den „Häuslebauer“ gestaltet sich das Thema Gebäudeautomation als schwierig, denn was bedeuten die vielen Begriffe eigentlich im Klartext? Hier fallen in der Planungsphase sehr schnell Begriffe wie LON, EIB oder KNX als Schnittstellenstandards. So praktisch und notwendig es sein sollte, die Produkte der einzelnen Gewerke einfach miteinander zu verbinden und anzusteuern, umso wichtiger wird es sein, klare Ablaufszenarien zu entwickeln, um für jede Tageszeit, bzw. bei jeder Wetterlage über entsprechende Programmabläufe zu verfügen, um die maximale Energieeffizienz und Komfort für den Benutzer zu gewährleisten. Damit sind wir schon mitten in der GLASWELT. Auch wenn wir im Bereich der Gebäudehülle mit den Titelthemen Glas, Fenster, Fassade und Sonnenschutz sehr breit aufgestellt sind, wollen wir auch über den Tellerrand schauen. Die Abhängigkeit von Sonnenschutz und Glas macht z.B. allein durch die möglichen solaren Einträge eine Abstimmung mit den „Fremdgewerken“ Heizung und Klima notwendig. Auch der Bereich Tageslichttechnik hat unmittelbare Auswirkungen auf den Energiehaushalt des Gebäudes, weil Kunstlichtanteile deutlich reduziert werden können. Damit entsteht auch weniger Wärme im Innenraum, die im Sommer nicht teuer weggekühlt werden müsste, was wiederum die Fremdenergiekosten sinken lassen kann. Es geht also nicht nur um die Vernetzung der Produkte auf der Steuerungsseite, sondern auch um die Vernetzung der positiven Eigenschaften von Gewerken, um die einzelnen Leistungsmerkmale der einzelnen Produkte maximal ausschöpfen zu können. Last but not least darf der Gebäudenutzer, bzw. Bewohner bei dem Ganzen nicht vergessen werden.Der Grundgedanke, energieeffiziente Gebäude zu planen und zu erstellen, darf nicht durch den Nutzer mit manuellen Eingriffen ad absurdum geführt werden. Und das geht nur, wenn die Akzeptanz für das System so groß ist, dass diese Eingriffe nicht notwendig werden.

Um nicht nur in unserem Themenbereich zu verharren, haben wir auch die Sichtweisen der „Fremdgewerke“ auf den folgenden Seiten dargestellt. Wir konnten dabei auch auf unsere weiteren Redaktionen im Bereich der Gebäudetechnik im Gentner-Verlag zurückgreifen. —

Olaf Vögele

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