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Macht Vernetzte Gebäudetechnologie zukünftig Nutzereingriffe überflüssig?

Das Zuhause, das meine Bedürfnisse erkennt

_ Über die Gebäude und Wohnungen der Zukunft ist schon immer viel diskutiert, verfilmt und geschrieben worden. Der Klassiker dabei ist der denkende Kühlschrank, der selbstständig abgelaufene Lebensmittel erkennt und neue bestellt. Auch die Bereiche Multimedia und Nachrichtensysteme haben dabei im Vordergrund der Überlegungen gestanden. Alles in allem haben diese Gedanken immer den Komfort im Fokus gehabt, selten den Energieverbrauch. Getrieben war die Energiefrage höchstens von der Angst, dass die Ressource Öl knapp werden könnte.

Kaum existent waren da Gedanken, wie die Heizung funktioniert oder was überhaupt den Energieverbrauch des Gebäudes ausmacht. In Zeiten ständig steigender Energiepreise – und dabei ist es unerheblich um welche Energiequelle es sich handelt – wird die bereits jetzt vorhandene Bereitschaft der Menschen in energiesparende Maßnahmen zu investieren weiter steigen. Maßgeblich entwickelt hat sich der Bereich der Gebäudeautomation mit der Microprozessortechnologie, die solche Systeme in bezahlbare Dimensionen brachte. Mit den 90er Jahren und der rasenden Verbreitung des Computers sind dann auch die Hemmschwellen für die Benutzer gefallen, und spätestens mit Einzug der Smartphone-Technologie sind die Dämme in diese Richtung gebrochen. Der Gebäudebewohner wird zukünftig Technik viel schneller akzeptieren, wenn sie ihm einen erkennbaren Nutzen bringt. Zudem wird spätestens die Generation der jetzt 20- bis 30-Jährigen das Zeitalter des Bedenkenträgertums überwunden haben.

Wir leb(t)en auf der Insel

Die bisher vorherrschende separate Betrachtungsweise einzelner Gewerke zum Thema Gebäudeautomation gipfelte darin, dass sogar innerhalb der Gewerke einzelne Standards entwickelt wurden, um Alleinstellungsmerkmale einzelner Hersteller zu erreichen. Die so entstandenen Insellösungen funktionieren für sich sehr gut, lassen in der Regel aber keine bzw. nur eine bedingte Kommunikation zu anderen Gewerken zu und können so nur teilweise die Gebäudeenergieeffizienz steigern.

Den Nutzer einbinden

Eigentlich ist die Lösung zur Einbindung des Nutzers in die Gebäudeautomation simpel. Man muss ihn nur vorher fragen, was er möchte und nicht erst nach der Installation informieren, was er nicht darf und akzeptieren muss. Der Nutzer hat eigentlich nur vier einfache Grundbedürfnisse, und keines davon hat etwas mit Energieeinsparung zu tun, sondern nur mit dem Komfortgedanken. Er möchte es einfach nur „hell oder dunkel“ bzw. „warm oder kalt“ haben. Wie diese Zustände realisiert werden ist ihm sicher weitestgehend unwichtig, wenn das System unauffällig und flexibel reagiert. Schwierig wird es immer dann, wenn Menschen egal ob Zuhause oder im Büro in Gruppen leben, da in diesem Fall ein Mittelweg gefunden werden muss. Ausgehend von diesem Punkt ist es jetzt eigentlich nur noch eine Frage der vorhandenen Hardware (Heizung, Klima, Lüftung, Sonnenschutz, usw.) und der sinnvollen Verknüpfung über die Steuerung. Mit der Vorgabe des Nutzers kann dann über ein entsprechendes Szenario der gewünschte Zustand unter Berücksichtigung der höchst möglichen Energieeffizienz von der Steuerung berechnet und herbeigeführt werden. Mit einem lernfähigen System weiß das Haus in Abhängigkeit von Tages- und Jahreszeit zukünftig schon vor seinem Bewohner was er will, wenn er nach Hause kommt—

Olaf Vögele

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