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Platz 1 im Wettbewerb “Umweltgerechte Modernisierung“

Starker Kreislauf für die Kurstadt

Zur Umsetzung der Energie- und Klimaziele propagiert der Koalitionsvertrag einen „Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz“. Vor diesem Hintergrund besitzt auch die energetische Gebäudesanierung als eines der größten Energieeinsparpotenziale besondere Bedeutung. Der Wettbewerb „Umweltgerechte Modernisierung“, im Januar 2012 ausgelobt, hatte die Aufgabe, beispielhafte Sanierungen von Wohnimmobilien und öffentlichen Gebäuden zu ermitteln und auszuzeichnen. In Bad Kissingen fand im Dezember 2013 die Preisverleihung statt. Platz 1 ging an die Keßler Fensterbau GmbH aus Oberthulba. Platz 2 belegte die Geho Fenster und Bauelemente GmbH aus Nossen bei Dresden. Initiatoren des Wettbewerbs waren die Rewindo Fenster-Recycling-Service GmbH und die Arbeitsgemeinschaft PVC und Umwelt e. V. (AGPU).

Bei dem Gewinnerobjekt handelt es sich um die energetische Sanierung von vier Mehrfamilienhäusern mit 84 Wohneinheiten der einstigen US Housing Area in Bad Kissingen. Eines der renovierten Häuser erreichte den besonderen Status eines „Energieeffizienzhaus 100“. Neben einer Modernisierung aller energetisch wesentlichen Komponenten wie Fassaden, Dächer, Keller und Heizanlagen wurden auch 750 alte PVC-Fenster gegen neue Energie sparende Kunststofffenster ausgetauscht. Die ausgedienten Bauelemente wurden gesammelt und in die Recyclinganlage der Veka Umwelttechnik GmbH nach Hörselberg-Hainich, nahe Eisenach, transportiert. Dort wurden sie recycelt und anschließend von den Kunststofffenster-Profilherstellern als Recyclingprofile wiederverwertet.

Ein ähnliches Verfahren wurde den rund 260 PVC-Altfenstern zuteil, die vom zweitplatzierten Fensterbauunternehmen Geho im Rahmen der energetischen Sanierung zweier Hochhäuser ausgetauscht worden waren. Die Altfenster gelangten wie in Bad Kissingen ebenfalls in die Recyclinganlage der Veka nach Thüringen.

Organisiert wird das bundesweite Sammel- und Wiederverwertungssystem von Rewindo zusammen mit weiteren Recyclingpartnern, u. a. der Tönsmeier Kunststoffe GmbH, Höxter, der Deceuninck Recycling, Diksmuide / Belgien sowie der Reststofftechnik GmbH, Henndorf A.W./Österreich. Seit 2002 organisiert die Rewindo Fenster-Recycling-Service GmbH mit ihren Recyclingpartnern deutschlandweit die Verwertung ausgedienter Kunststofffenster, -rollläden und -türen bei kontinuierlich steigenden Verwertungsquoten. So konnten 2012 mehr als 22 000 t PVC-Regranulat gewonnen werden. Dies entspricht ca. 1,2 Millionen recycelter Altfenster. Das wieder gewonnene Regranulat dient als qualitativ gleichwertiger Rohstoff für die Herstellung von neuen Fenster- und Bauprofilen.

„Ein Hauptanliegen des bereits zum zweiten Mal veranstalteten Wettbewerbs war es, das Thema Energieeinsparung bei Gebäudesanierungen um den Aspekt der Nachhaltigkeit zu erweitern. Daher war die Entsorgung von PVC-Altfenstern in einem geschlossenen Materialkreislauf auch diesmal ein wesentliches Kriterium für die Wettbewerbsteilnahme“, erläuterte Rewindo-Geschäftsführer Michael Vetter.

Energetische Gebäudesanierung ist nicht nur auf nationaler Ebene ein aktuelles Thema.

Die EU-Gebäuderichtlinie bestimmt, dass ab 2021 alle Neubauvorhaben im Passivhausstandard auszuführen sind. Die Richtlinie zielt darüber hinaus verstärkt auch auf Bestandsbauten: Bis 2050 sollen nach Willen der EU-Politiker sämtliche Gebäude europaweit diesem hohen Standard entsprechen.

„Bis jetzt hat die Bundesregierung die Umsetzung der EU-Vorgaben nur halbherzig betrieben“, merkte Werner Preusker, Geschäftsführer der AGPU, kritisch an. Im Vergleich zu den staatlichen Fördermaßnahmen für andere Sektoren von Energieeinsparung und Klimaschutz werde die energetische Gebäudesanierung eher stiefmütterlich behandelt, obwohl etwa 40 % des Energieverbrauches auf Wohngebäude entfalle.

„Die technischen Komponenten stehen dank moderner Hightech-Produkte dafür schon heute zur Verfügung. Es bedarf daher keinerlei zusätzlicher staatlicher Investitionen in Forschung und Entwicklung“, betonte Preusker.

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