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Das “Ice Q“ Restaurant auf über 3000 meter

Der höchstgelegene Weinkeller in Österreich

_ In einer imposanten Höhe von 3048 m setzt das Restaurant „Ice Q“ am Gaislachkogel in Sölden mit seinem außergewöhnlichen Design neue Maßstäbe für hochalpines Bauen. 4,5 Mio. Euro Baukosten wurden in das Gebäude investiert: Eine Besonderheit sind drei höhenverstellbare Fundamente, aber auch die Fassade und die eingesetzten Metallfenster mussten besondere bautechnische Herausforderungen erfüllen.

Zu meistern galt es dabei nicht nur die hohen bauphysikalischen Anforderungen und die hochalpinen Bedingungen, sondern auch einen sehr engen Zeitplan. Maßgeblich beteiligt an der Realisierung war der oberösterreichische Fassadenspezialist GIG, der die Gebäudehüllte für den Kubus aus Glas, Holz und Metall fertigte und montierte.

„Als besondere Herausforderung müssen die auf dem Berg eingesetzten Bauteile nachhaltig den sehr extremen Witterungsbedingungen standhalten,“ so Gerhard Haidinger, Geschäftsführer von GiG: „Gefordert waren hochisolierende Fassadensysteme (Hi) mit einem Ucw kleiner 0,8 W/m2K. Für die Fassadenelemente haben wir modifizierte Standard-Anwendungen verwendet, die wir als Sonderlösungen umgesetzt haben. Hierfür haben wir Therm+ A-I Profile von Raico eingesetzt und Stahlriegel mit Alu-Pfosten kombiniert. Weiter haben wir hochwärmedämmendes 3-fach-ISO eingebaut, die einen Ug-Wert von 0,6 W/m2K erbringen. Dabei haben wir auf die Produkte und das Know-how von Eckelt Glas gesetzt.“

Spezielle Tests dieser Konstruktion waren nicht gefordert, allerdings wurde ein Prototyp (Mockup) einer Fassadeneinheit für den Architekten erstellt. Dieses Mockup diente den Planern als Sichtmuster in Bezug auf die optische Glasqualität sowie die Materialoberflachen der Fassadenelemente.Insgesamt verbauten die Fassadenspezialisten im dreieinhalb-monatigen Montagezeitraum etwa 120 t Stahl, 1000 m2 KLH-Massivholzdecken, 900 m2 Glasfassade mit 3-fach-Isolierglas und etwa 350 m2 Metalluntersicht. Neben dem Primärstahlbau wurde die gesamte Gebäudehülle von Fassadenbauer GIG geplant und umgesetzt.

Die Projektumsetzung auf über 3000 Höhenmetern forderte von den Handwerkern in der Bauphase von Juni bis Dezember 2013 höchsten Einsatz, dies schloss neben der Materialbeschaffung auch die planerische und bautechnische Umsetzung ein. „Die Bauarbeiten verlangten von unseren Mitarbeitern höchste Präzision und Schwindelfreiheit. Dazu kam ein sehr enger Zeitplan“, so Gerhard Haidinger. „Auch galt es, nicht alltägliche Probleme zu meistern, wie etwa den Materialtransport über extrem steile Bergstraßen oder die beengten Platzverhältnisse vor Ort.“

Um die fristgerechte Fertigstellung des Projekts zu garantieren, starteten die Bauarbeiten schon vor Sonnenaufgang und die Fassadenbauer mussten teils sieben Tage die Woche bis spät am Abend durcharbeiteten.

https://www.gig.at/index.php/de/

Interview mit Gerhard Haidinger Von GiG

GLASWELT – Nicht nur extreme Bausituationen wie beim Ice Q Projekt fordern den Handwerker, sehen Sie auch aufgrund von Nachhaltigkeits-Zertifizierungen steigende Anforderungen an den Fassaden-/Metallbauer?

Gerhard Haidinger – Generell werden Umweltnormen zunehmend auch bei uns nachgefragt und das wirkt sich bei großen Projekten auf die Präqualifikation aus. D. h. es gibt bei größeren Bauprojekten einen Fragenkatalog, um überhaupt eine Ausschreibung zu erhalten. Und bei internationalen Projekten geht es eigentlich kaum noch ohne die internationale Umweltmanagementnorm ISO 14001.

GLASWELT – Wie muss sich der Metallbauer auf solche Anforderungen einstellen, und wie kann er diese umsetzen?

Haidinger – Ich sehe die Möglichkeit, dass sich kleinere und mittlere Metallbauer in absehbarer Zeit hinsichtlich der 14001 zertifizieren müssen aufgrund des steigenden Wettbewerbdrucks. Und der Metallbauer muss dann allerdings auch diese Kosten noch entsprechend in seiner Kalkulation berücksichtigen.

GLASWELT  – Was sehen Sie für den (kleineren) Verarbeiter als relevant an, um künftig effizienter optimierte Bauteile- und Fensterelemente zu entwickeln und zu fertigen? Wo sehen Sie Marktchancen?

Haidinger – Hier muss jeder Handwerker sich selbst mit den Systemhäusern auseinandersetzen. Ein enger Austausch wird hier immer zu neuen Detaillösungen – angepasst an das jeweilige Fassadenprojekt – führen.

Die Fragen stellte Matthias Rehberger, Chefredakteur der GLASWELT.

Das Unternehmen

Die GIG Fassaden GmbH wurde vor fast 70 Jahren in Attnang-Puchheim, Oberösterreich als Metallbaubetrieb gegründet, wo sie auch aktuell ihren Sitz hat. Heute ist das Unternehmen weltweit im Fassadenbau und Projektmanagement aktiv und bietet maßgeschneiderte Fassadenlösungen an.