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Gebäude wie von Zauberhand Steuern

Einfach soll es sein

_ Zuerst einmal könnte man sich ja die Frage stellen, was einfacher werden muss. Das Einstellen der richtigen Parameter für den Fachbetrieb bei der Montage, der Erklãrungsaufwand bei der Einweisung des Kunden oder die eigentliche Bedienung im täglichen Leben. Muss man denn heute überhaupt noch etwas erklären? Sollte das angesichts der vorhandenen Technik mit all seinen Smart-Phones nicht intuitiv erfolgen? Viele Fragen und viele Antworten, die die verschiedenen Hersteller mit ihren Systemen in den Markt werfen.

Das KISS-Prinzip

Das KISS-Prinzip besagt, dass eine möglichst einfache Lösung einer Aufgabe gewählt werden sollte. Dieses Prinzip der Einfachheit macht sich z. B. Warema mit einer neuen Bedienung für Sonnenschutzprodukte und Licht mit WMS Empfängern zu eigen. „Keep it simple and safe“ stand bei der Entwicklung von WMS WebControl im Vordergrund. Das neue System ermöglicht eine zugriffssichere Bedienung per kostenloser App oder Webbrowser. Jedes integrierte Produkt kann individuell innerhalb der Reichweite des WLAN-Netzes bedient werden. Man verzichtet dabei bewusst auf eine aktive Internetverbindung und setzt auf die Themen Sicherheit und Datenschutz. Die Gefahr von Virenangriffen, mitgeloggten Nutzerprofilen oder sonstiger Datenmissbrauch soll so ausgeschlossen werden, da externe Server nicht notwendig sind.

Der multimediale Ansatz

Einen interessanten Ansatz verfolgte Rademacher bei der Entwicklung des Homepilot2. Hier wurde das Nutzerverhalten analysiert und festgestellt, dass sich der typische Hausbenutzer, wenn auch zwangsläufig, am liebsten mit seinem Multimediasystem auseinandersetzt und das er durchaus verschiedene Wünsche hat, was den täglichen Informationsbedarf angeht. Fast beiläufig wurden bei dieser Lösung die verschiedenen Bereiche der Haussteuerung unaufällig integriert und lassen dem Nutzer seinen Spielraum, sich mehr oder weniger damit zu befassen. Die Bedienung über das Tablet oder Smartphone macht damit den Einsatz von mehreren Fernbedienungen nahezu überflüssig.

Internetfreie Zone?

Angesichts der Entwicklungen des NSA-Skandals gibt es einen Trend zu alternativen Systemen, die ohne Internet auskommen können. Frei nach dem Motto „Alles kann, nichts muss”.

Letztlich bleibt es dem Fachbetrieb und seiner Beratungskompetenz überlassen, welches System er seinem Kunden anbietet, um dessen Ansprüche und Bedürfnisse zu befriedigen. Natürlich ist es gerade bei sicherheitsorientierten und verunsicherten Verbrauchern dienlich, auch Systeme ohne Internetzugang anzubieten. Aber auch hier heißt es abzuwägen, ob nicht gerade die Bedienung bzw. die Kontrolle des eigenen Heims über den Internetzugang und das Smartphone ein gewünschter Komfort oder auch Sicherheitsmerkmal sind. Hier entscheiden ganz klar die Ansprüche der Kunden.

Wirklich ganz Gallien?

Wären wir jetzt bei Asterix, dann würden spätestens jetzt die Gallier ins Spiel kommen. Abzuwarten bleibt wie Unternehmen wie Google und ihr zugekauftes System-Nest sich zukünftig im Markt entwickeln. Im Mittelpunkt ihrer Überlegungen steht der zukünftige Nutzer, die heutige Jugend. Denn diese Generation wächst mit einem ganz anderen Verständnis zum Thema auf. Der Faktor Zeit wird dabei eine große Rolle spielen, denn man wird sich nicht mit Dingen wie der Haussteuerung beschäftigen wollen, es soll einfach funktionieren. Simples Beispiel: Wenn der UPS-Bote an der Tür steht, soll man per Handy sagen können, wo er das Paket abgeben soll.

Spannende Zeiten

Quo vadis, würde jetzt der Lateiner sagen. Die R+T Stuttgart im nächsten Jahr wird uns sicher viele neue Trends zeigen und auf den Weg bringen. Für den Fachbetrieb wird es also umso wichtiger, sich mit den vielen Möglichkeiten zu befassen, zu vergleichen, um für sich und seinen Kunden entscheiden zu können, was er am besten anbietet. Ob das jetzt so einfach ist? Das ist letztendlich nicht so sehr die Frage, denn einfach muss es auf jeden Fall der Kunde haben. Wenn diese Aufgabe gelöst ist, wird in der Regel der Weg dorthin auch einfach werden. Also „kiss and touch” im wahrsten Sinne des Wortes.—

Olaf Vögele

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