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Optimierte Isolierglaslogistik für automatische ScheibenPuffer

Der Puffer wird’s schon richten

_ Die Anlieferung und manuelle Bereitstellung von Isolierglaseinheiten mittels Fächergestellen ist ein Auslaufmodell. Hintergrund: Immer mehr Fensterbauer setzen auf die automatische, zeitoptimierte Versorgung ihrer Verglasungslinie durch softwaregesteuerte Puffersysteme. Damit ist der ISO-Hersteller gefragt, denn ohne eine Vorsortierung seiner Scheiben funktioniert das nicht.

Transportkosten lassen sich senken

Um eine Vorsortierung umzusetzen, bedarf es intelligenter Software, die den ISO-Hersteller und seinen Fensterbau-Kunden vernetzt und dafür sorgt, dass jede Scheibe zu rechten Zeit im richtigen Pufferfach bereitsteht. Erst eine integrierte Ressourcenplanungs- (ERP-) und Fertigungssysteme, die von der veränderten Bestellabwicklung bis zur dynamischen Steuerung der Glas-Puffer sämtliche Prozesse kontrollieren, machen die nötige Automation der Glaslogistik möglich.

Damit können die Glasanbieter wiederum auf eine aufwendige und teure Lieferung der Scheiben auf Fächergestellen verzichten, da die Sortierung im Puffer des Fensterbauers erfolgt. Damit kann der ISO-Hersteller seine Scheiben auf A- oder L- Gestellen anliefern, was das Transportvolumen seines Lkw deutlich erhöht. Dies hilft dem ISO-Anbieter Kosten zu senken, das Handling wird einfacher und die Gefahr von Beschädigungen beim Einfächern entfällt.

Ziel des ISO-Herstellers ist es, die Glaseinheiten in der vom Kunden gewünschten Reihenfolge zu fertigen und anzuliefern. Allerdings muss die Synchronisation des Verglasungsprozesses in der Fertigung des Fensterbauers gegeben sein: Mit einem starren Gestellsystem ist diese Synchronisation oft nicht möglich, ein aufwendiges Umsortieren der Scheiben mit Wartezeiten ist die Folge. Hingegen kann ein automatischer Puffer beim Fensterbauer gewünschte Änderungen in der Fertigungsreihenfolge leicht umsetzen.

Die Abläufe beim Fensterbauer beeinflussen die ISO-Fertigung

Trotz Einsatz eines Glaspuffers können beim Fensterbauer aber Synchronisationsprobleme auftreten: Der Puffer hat ein begrenztes Volumen, das u. U. nur für wenige Produktionsstunden reicht. Die Software muss also durch optimales „Nachfüttern” des Puffers dafür sorgen, dass für die Fensterflügel, die von der Fertigungslinie kommen, immer die passende Glasscheibe bereitsteht. Das ist anspruchsvoll, da der Zulieferprozess präzise gesteuert werden muss, damit es weder zu Glasmangel noch zu Glasstaus kommt.

Zudem muss die Glaszulieferung auch an anderen Stellen der Fertigung präzise funktionieren, etwa an der Haustürlinie, die keinen Glaspuffer besitzt oder im Sonderbau. Solche Anforderungen lassen sich beispielsweise mit Softwaresystemen wie A+W Cantor CIM papierlos umsetzen.

Hat der ISO-Lieferant somit also sein Problem mit dem Transportvolumen gelöst, benötigt er aber dennoch eine intelligente Fertigungs- und Versandsteuerung, um einen stetigen Produktionsfluss in allen Fertigungsbereichen seines Kunden zu gewährleisten.

Was ändert sich zu früher?

Die bisher starre Bereitstellung der ISO-Einheiten in einer vorgegebenen Produktionsreihenfolge wird nun ersetzt durch eine dynamische Versorgung der gesamten Fensterfertigung des Kunden mit den jeweils benötigten Scheiben. Hierbei muss die Software des Fensterbauers dem ISO-Lieferanten bei der Glasbestellung eindeutige Sortierkennzeichen mitgeben, etwa über

  • Fertigungslinie,
  • Fertigungslos,
  • Über-/Untergrößen (nicht für Scheibenpuffer geeignet),
  • extrem lange Lieferzeiten (ESG, bearbeitete Gläser; früher bestellen und beisortieren)
  • separate Anlieferung/Baustellenverglasung.

Eine sichere und kostengünstige Übertragung dieser und anderer Auftragsparameter vom Isolierglasanbieter zum Fensterbauer lässt sich mittels sogenannter EDI-Server umsetzen. Kenntnisse über das Schnittstellen-Format des Empfängers werden dabei nicht mehr benötigt, denn mittels EDI-Server kommunizieren die Systeme automatisch miteinander. Eine manuelle Nachbereitung der Aufträge ist so gut wie nicht mehr notwendig.

Barcode statt Papier

Scheiben, die für eine intelligent organisierte Bauelemente-Fertigung hergestellt werden, tragen jetzt oft zwei Barcodes: Den internen Code des Glaslieferanten, der beispielsweise mithilfe der Software A+W Production das Glas korrekt durch die Isolierglas-Fertigung schleust und im Versand auf das richtige Transportgestell leitet. Weiter gibt es einen zweiten Barcode, der die nötigen Informationen für die Fertigungslogistik des Fensterbauers enthält.

Durch diesen zweiten Code bekommt die Scheibe eine eindeutige Position im Puffer des Fensterbauers zugewiesen bzw. wird auf einen anderen Abstellplatz gebucht, etwa im Sonderbau.

Eine moderne Fensterbausoftware wird diese Barcodeinformation bereits bei der Glasbestellung erzeugen und dem Auftrag an den Isolierglashersteller via EDI mitgeben.

Da jede Scheibe durch die Barcoderegistrierung im System des Fensterbauers bekannt ist, kann sie beim Verglasen durch das Scannen des Barcodes lokalisiert werden, der auf ihrem Flügel klebt. Bei Einsatz eines intelligenten Scheibenpuffers wird die Scheibe automatisch, ohne Einsatz von Körperkraft und ohne die Gefahr von Beschädigungen, austransportiert und an der Verglasungsstation bereitgestellt.

Auch an manuellen Arbeitsstationen entsteht kein Suchaufwand mehr, da die Scheiben just in time zur Verfügung stehen. Das erfolgt völlig ohne Produktionspapiere, vorausgesetzt der Fertigungsprozess wird durch Produktions-Softwaresysteme gesteuert: Das Barcode-Etikett enthält alle notwendigen Informationen und steuert die Scheibe genau an der Stelle ein, wo sie gebraucht wird.—

Der Autor

Dr. Ralf Mühlhans ist A+W Cantor Vertriebsdirektor bei der A+W Software GmbH. Der promovierte Physiker ist ausgewiesener Experte auf dem Gebiet Logistik / Organisation in der Bauelementebranche.

info@a-w.de

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