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Neubau und Sanierung bieten viele Möglichkeiten zur Energieeffizienz

Chancen gibt es genug …

_ Die Ziele einer Sanierung oder bei der Planung eines Neubaus sind eigentlich die gleichen: Ein Haus sollte immer als Ganzes betrachtet werden, um erkennen zu können, welche Maßnahmen das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis haben und die höchste Energieeffizienz erreichen können. In der Regel gibt es viele Maßnahmen die in den Bereichen Dämmung, Fenster, Sonnenschutz und Lüftung kombinierbar sind. Während beim Neubau planerisch meist aus dem Vollen geschöpft werden kann, weil sich Baudetails und die Auswahl der Produkte bereits im Vorfeld optimal klären lassen, wird es im Sanierungsfall ungleich schwerer.

Die Voraussetzungen für Fachbetriebe sind erfreulich, denn der seit 2008 für die meisten Gebäudetypen bei Verkauf und Neuvermietung mittlerweile zwingend vorgeschriebene EnEV-Energieausweis (Gebäudeenergiepass) setzt sich mittlerweile durch. Und so können schlechte (orange bis rote) Werte auf der Skala des Gebäudeenergiepasses eine hilfreiche Entscheidungsgrundlage für den Bauherrn sein, um sich mit einer energetischen Sanierung auseinanderzusetzen. Für den Fachbetrieb zählt da vor allem die Beratungskompetenz, die er in seine Verkaufsgespräche einbringen kann, wenn es darum geht, die richtigen Argumente für seine Produkte zu finden. Da in vielen Fällen auch ein Gebäudeenergieberater eingeschaltet wird, der die geeigneten Maßnahmen für den Bauherrn vorschlagen soll, gilt es für den Fachbetrieb hellwach zu sein. Aufgrund der ursprünglichen beruflichen Ausrichtung des Gebäudeenergieberaters steht das Thema Rollladen und Sonnenschutz meist nicht auf dem Fahrplan.

Die Ziele einer Sanierungsmaßnahme werden in der Regel mit einem zweckbestimmt nutzbaren Zustand eines Objektes definiert. Genauer hinschauen muss man bei der energetischen Sanierung: Hier betrachtet man in der Regel die Ertüchtigung der thermischen Hülle eines Gebäudes zur Minimierung des Gesamtenergiebedarfs gemäß den Kriterien der Energiestandards. Die Sichtweise vieler Experten ist hier sehr kurz, denn sehr oft wird dieser nur über den Heizenenergiebedarf definiert. Führt man den „zweckbestimmt nutzbaren Zustand” und die „energetische Sanierung” sinnvoll zusammen, so kommt hier auch der thermische und visuelle Komfort und damit die Lebensqualität eines Gebäudes in Betracht. Damit spielen Rollläden und Sonnenschutz neben der Fenster- und Fassadensanierung eine entscheidende Rolle.

Die EnEV bietet Möglichkeiten

Mit den Vorgaben der EnEV und der DIN 4108 Beiblatt 2 liegen die eigentlichen Fakten bereits vor, und auch die Anforderungen der DIN 18599 machen eine reale Planung eines Gebäudes ohne Sonnenschutz fast unmöglich. Für den Fachbetrieb wird es zukünftig sehr wichtig sein, sich mit diesen Punkten auseinanderzusetzen, da Aussagen wie „das machen wir schon dreißig Jahre so” zukünftig nicht mehr zum Auftrag führen werden. Mit den gestiegenen gesetzlichen Anforderungen werden vor allem die Marktchancen für qualifizierte Fachbetriebe deutlich ansteigen. Da mit Qualifizierung aber auch das Thema Aus- und Weiterbildung sehr eng verbunden ist, sollten langfristig die Betriebe im Vorteil sein, die über entsprechende Kenntnisse und Qualifikationen verfügen. Nur so kann zukünftig die richtige Produktauswahl und Kombination mit vorhandenen Fenstern oder Fassaden vorgenommen werden.

Das Detail gibt den Ausschlag

Ob es nun ein Rollladen oder ein Sonnenschutzsystem sein soll, hängt in der Regel vom Einsatzort und den Anforderungen ab. Die Frage, die sich immer stellt, ist die Frage nach dem Einbau der Produkte und der Anbindung an die Randgewerke. Das können Führungsschienen im WDVS (Wärmedämmverbundsystem) oder der Einbau des Rollladenkastens sein. Auch die Anforderung, solche Produkte als Gestaltungsmittel an der Fassade einzusetzen, spielt dabei eine entscheidende Rolle. Asymmetrische Fensterformen oder Dachfenster stellen zwar besondere Anforderungen, können aber auch ohne Probleme gelöst werden. Ein entscheidender Faktor ist vor allem die Einbausituation der Produkte, die heute in vielen Fällen mit entsprechend isolierten Einbaukästen (landläufig Rollladenkästen) gelöst wird. Welche Ausführung dabei gewählt wird ist im Grunde genommen sekundär, denn ausschlaggebend ist die richtige Einbindung und Abdichtung in der Gebäudehülle, damit es hier nicht zu Energieverlusten kommt.

Steuerung tut not

In Hinblick auf die Energieeffizienz sollten Rollläden oder Sonnenschutz, egal ob bei Neubau oder Sanierung, nur mit einem Antrieb und einer automatischen Steuerung ausgeführt werden. Nur in diesem Fall kann, egal ob Sommer oder Winter, über eine entsprechende Sensorik oder die Zuordnung von Schaltzeiten (Öffnen und Schließen) der optimale Nutzen der Produkte erreicht werden. Für den Nutzer zusätzlich durch „den einfachen Knopfdruck” mit dem maximalen Bedienkomfort verbunden, ist es vor allem das „nicht kümmern müssen”, was die Energieeffizienz und damit den großen Nutzen ausmacht. Auch der visuelle Komfort kann über eine Steuerung optimiert werden. Positive Nebeneffekte sind z. B. die Anwesenheitssimulierung, wenn Bewohner im Urlaub sind, und der damit verbesserte Einbruchschutz.

Die Nachrüstung von Motor und Steuerung kann kabelgebunden oder drahtlos mittels Funktechnik erfolgen. Ganz einfach ist die Nachrüstung, wenn es an der gewünschten Stelle bereits eine Stromversorgung gibt. Kabelkanäle oder Leerrohre in der Wand können entfallen, da die Motoren über Funk gesteuert werden können. Auch der Einbau einer Zentralsteuerung mit entsprechenden Szenarien, Anwesenheitserkennung und vielem mehr ist so möglich, und liefert zusätzliche positive Argumente bei einer Kundenberatung, um Rollläden und Sonnenschutz ins richtige Licht zu rücken.—

Olaf Vögele

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