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GLASWELT unterwegs: AFS Federhenn

“Hinter dem Verputzer spielt die Musik“

_ Wenn es um die Frage nach den Effizienzpotenzialen innerhalb der Festerproduktion geht, hat Hans Werner Wehr eine klare Meinung: „Hinter dem Verputzer spielt die Musik.“ Viele Betriebe würden die Millisekunden beim Schweißvorgang zählen und dabei gar nicht merken, dass sich innerhalb der Fertigungslinie an ganz anderen Stellen die Flaschenhälse etabliert haben. Und: „Die meisten Mitarbeiter stehen doch hinter dem Verputzer, also bei der Beschlagsmontage, der Hochzeit, der Verklebestation oder beim Einglasen.“ Deshalb meint er, dass das größte Einsparpotenzial dort zu suchen sei.

Aber für alle, die obendrein noch schneller schweißen wollen, sei AFS Federhenn auch hier der kompetente Anlagenpartner: „Wir sind in der Lage, durch einige Parameteränderungen die Schweißzeiten deutlich zu verringern, ohne aber die Schweißnaht am Profil mit zu hohen Temperaturen zu sehr zu belasten.“

So kommt Ordnung in das Glaslager

Wer kennt sie nicht, die „Zeit-Räuber“ in der Verglasungslinie: Scheiben hin und her räumen, Scheiben suchen, Fehlbestände oder Glasbruch viel zu spät erkennen. All dies – so verspricht das Unternehmen – muss nicht sein. Bei der automatischen Glas-Sortieranlage Iso-Sort Comfort werden die Scheiben an der Input-Station per Barcode-Scanner registriert und durch den Bediener auf Beschädigung kontrolliert. Ein Transport-Shuttle übernimmt die Scheiben und sortiert sie in das Fachregal. Der Austransport der Scheiben entspricht der Reihenfolge der zur Glas-Einstellstation gelangenden Fensterelemente. Ein wesentlichen Einfluss am reibungslosen Ablauf hat die Software für die Materialfluss-Logistik: auch hier hat sich das Unternehmen Know-how aufgebaut.

Ein anderes Produkt erleichtert die Montage von Hebe-Schiebe-Türen: Hohe Gewichte und variable Elementgrößen stellen dabei eine besondere Anforderung dar. Die Lösung: Ein Kipptisch, dessen Tischauflage sich in der Breite von ca. 3000 bis ca. 6000 mm und in der Tiefe von ca. 1700 bis 2700 mm einstellen lässt. Linearführungen würden eine leichtgängige Einstellbarkeit gewährleisten. Ein kräftiger Getriebemotor stellt die Tischauflage in eine senkrechte Position, auch bei Hebe-Schiebe-Türen mit einem Gewicht von rund 400 kg.

Maschinenanlagen sind keine Selbstläufer

Was den Maschinenpark in den Fensterbaubetrieben angeht, rät Wehr den Unternehmern, die Instandhaltung der Anlagen nicht zu vernachlässigen. „Heutzutage wird vorausgesetzt, dass eine Anlage nach der Inbetriebnahme über einen langen Zeitraum läuft, ohne sich um die Instandhaltung kümmern zu müssen.“ Die Folge seien Produktionsausfälle durch Anlagenstillstände, die eindeutig auf das Konto einer unzureichenden Wartung gingen. „Dann rücken wir innerhalb von 24 Stunden aus und beheben den Fehler, denn einen mehrtägigen Ausfall einer Anlage kann sich heute keiner mehr leisten.“

Das Unternehmen mit einem Umsatz von 12 Mio. Euro (2013) und bis zu 120 Mitarbeitern sieht sich als kompetenter und zuverlässiger Lieferant von hochwertigen Anlagen zur rationellen Fensterproduktion. Im Laufe der Jahre sei das Lieferprogramm kontinuierlich erweitert und perfektioniert worden: Die Entwicklungsstufen gehen vom Montage-Drehtisch über Verglasungspressen, Flügel-Anschlagstationen und den Profilcenter, bis hin zur vollautomatischen Beschlagmontage an Rahmen und Flügeln sowie automatischen Transport- und Pufferanlagen. „Wir waren der erste, der eine vertikale Pufferstation ausgeliefert hat, bei der man das Glas einlagern und auf Bedarf abrufen kann“, sagt Wehr nicht ohne Stolz. Mit Eingliederung der Firma Hollinger Maschinen GmbH, ein Hersteller von Schweiß- und Putzmaschinen, sei jetzt das Lieferprogramm für jede Betriebsgröße komplett.

Der Geschäftsführer erläutert seine Kundenstruktur: „70 Prozent unserer Anlagen gehen in die PVC-Fensterproduktion. 20 Prozent unserer Kunden kommen aus der Holzfensterproduktion – hier machen wir alle Anlagentechnik nach dem Farbauftrag.“ Die weiteren 10 Prozent sind Kunden aus dem Aluminiumfensterbereich.

Angesprochen auf die Länderverteilung der Umsätze erläutert Wehr: „Wir machen aktuell rund 60 Prozent unseres Geschäftes in Deutschland.“ Als in der Welt die globale Krise wütete, brach der Exportanteil auf magere 20 ein. Mittlerweile würden aus dem Ausland wieder verstärkt Bestellungen eintreffen, so der Geschäftsführer.

Aber er betont auch, das die aktuellen Geschehnisse in der Ukraine schlecht für das Ostgeschäft seien: „Seit März sind keine Auftragseingänge aus Russland mehr eingegangen.“—

Daniel Mund

So produziert AFS Federhenn

In Simmern ist die Gestellproduktion. Dort ist die spanabhebende Fertigung mit den Arbeitsschritten Fräsen und Schweißen sowie die mechanische Teilefertigung, die Blechbearbeitung und die Lackierung.

Am verhältnismäßig neuen Standort in Kirchberg im Hunsrück wird ausschließlich montiert. Dank der großzügigen Einteilung des Neubaues in zwei Hallenschiffe findet in dem einen die Montage statt, die so organisiert ist, dass sich für bestimmte Baugruppen eine Band- oder Serienfertigung realisieren lässt. Im zweiten Hallenschiff können Maschinen oder große Anlagen für die Fensterfertigung konfiguriert werden, sodass durch den Kunden bereits vor Auslieferung seiner Maschinen eine Vorab-Abnahme erfolgen kann.

http://www.afs-federhenn.de

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