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Sonnenschutz im Isolierglas

Die Mikrolamelle macht’s

_ Das Atrium des Gebäudekomplexes wird von einem ausgeklügelten Glasdach überspannt, das über alle acht Etagen des Gebäudes reicht und dann zum Bestandsgebäude des Tivoli hin auf zwei Etagen abfällt. Es fungiert als Durchgang und Aufenthaltsraum, darüber hinaus werden dort Vorträge gehalten und finden Konferenzen statt.

Die 1700 m2 große gläserne Dachfläche stellte beträchtliche Anforderungen an das Innenklima und war in Sachen Sonnenschutz eine große Herausforderung für die Planer. Denn gleichzeitig sollte auch der freie Blick nach draußen gewährleisten sein, erklärt Projektleiterin Anne G. Jensen von Dansk Industri.

Diese Anforderungen umzusetzen sei nicht möglich, so die planenden Ingenieuren in ihrer anfänglichen Aussage. Es sei hoffnungslos, in einem Atrium ein gutes Innenklima schaffen, wenn ein Glasdach in dieser Größe nach Süden ausgerichtet ist. Aber es ging letztendlich doch.

Die Anforderungen im Detail

Gefordert war ein wirksamer Sonnenschutz für die 1500 m2 große, nach Südosten ausgerichtete Dachfläche sowie für eine 200 m2 große Dachfläche in der Südwestgabel zum Tivoli hin. Das Dach ist in sieben Sektionen mit einer Neigung zwischen 0 und 46 Grad unterteilt. Dazu kommen fünf Sektionen mit Solarzellen. In der Ausschreibung wurde konkret veranschlagt, dass die Temperatur im Atrium im Sommer zwischen 22 und 27 °C und im Winter zwischen 20 und 25 °C liegen solle. Zulässig ist ein Temperaturanstieg auf 26 °C für 100 Stunden pro Jahr und auf 27 °C bei 25 Stunden pro Jahr.

Ursprünglich war angedacht, diese Aufgabe mit einer Siebdruck-Sonnenabschirmung auf der Außenseite der Verglasung zu lösen. Diese sollte durch Innenmarkisen aus einem reflektierenden Stoff ergänzt werden.

Berechnungen zeigten jedoch, dass alle Markisen praktisch die ganze Zeit über ausgefahren sein mussten, um den Ansprüchen an die Innentemperatur überhaupt gerecht zu werden. Damit wäre der architektonische Ausdruck des Glasdaches sowie dessen Sinn verloren gegangen, da der ungehinderte Blick durch das Dach stark behindert worden wäre, ebenso der Tageslichteinfall.

Die Lösung: integrierter Sonnenschutz im Isolierglas

Bei der Suche nach Alternativen wurden man, so Projektleiterin Jensen, auf MicroShade aufmerksam. Diese Art des Sonnenschutzes besteht aus einer Folie mit Mikro-Lamellenstruktur, die in die Isolierglasscheibe integriert ist. Die mikroskopischen Lamellen sind so abgewinkelt, dass ein wesentlicher Teil der direkten Sonneneinstrahlung abgeschirmt wird, das Tageslicht aus anderen Winkeln jedoch einströmen kann. Gleichzeitig ist eine Durchsicht nach außen gegeben.

Die Wärmezufuhr werde laut Hersteller durch die Mikro-Lamellen um bis zu 90 Prozent verringert, während ca. 50 Prozent des Tageslichts hineingelangen. Dadurch sei ein ausreichendes Maß an Helligkeit im Gebäude gewährleistet. Die Abschirmung diffundiere dabei zudem das Sonnenlicht und mache damit Schatteneffekte und harte Kontraste weicher.

Bei dem vorliegenden Beispiel umfasst die Form des Glasdachs verschiedene Flächen mit unterschiedlichen Neigungsgraden. In acht dieser Sektionen ist ein Sonnenschutz integriert. Daher war es notwendig einige MicroShade-Varianten mit einer größeren Lamellenneigung als bei der Standardausführung zu entwickeln.

Die neuen Varianten sind in sechs der Sektionen installiert und so geformt, dass sie dieselbe Reduzierung der Sonnenwärme ermöglichen, wie die ursprüngliche Lösung. Die Atriumüberdachung besitzt dabei dennoch ein einheitliches Erscheinungsbild, da zwischen den verschiedenen MicroShade-Typen optisch kein Unterschied zu sehen ist.

Die Microlamellen erfüllen alle Erwartungen

Zwischenzeitlich wurden Vergleiche zwischen MicroShade und der ursprünglichen Sonnschutzlösung mit Siebdruck-Scheiben in Kombination mit Innenmarkisen durchgeführt. Die Messungen wurden an acht Tagen im Juni vorgenommen. Es zeigte sich, dass beide Lösungen denselben effektiven Schutz gegen die Sonneneinstrahlung boten. Die Variante mit den Microlamellen konnte jedoch als einzige Lösung den ungehinderten Blick nach draußen gewährleisteten und schaffte zudem eine angenehme Lichtatmosphäre im Atrium.

Im täglichen Einsatz im Industriens Hus hat sich seither bestätigt, dass die Temperatur auch in der Praxis innerhalb der Sollwertgrenzen bleibt, so Projektleiterin Jensen. Zudem sind seit der Inbetriebnahme noch keine Instandsetzungskosten angefallen, denn MicroShade liegt geschützt zwischen den Glasscheiben und verfügt über keinerlei mechanische Teile – daher ist auch keine laufende Wartung erforderlich.—

So funktionieren die Microlamellen

Das Sonnenschutzsystem der Firma PhotoSolar ist ein transparentes Mikrolamellen-Band aus rostfreiem Stahl, das in den SZR von 2-fach- oder 3-fach-ISO integriert wird. Die Microlamellen sind mit präzise berechneten Perforationen (schrägen Löchern) versehen. Diese filtern das Sonnenlicht wie eine außen liegende Jalousie. Je nach Einfallsgrad des Sonnenlichts variiert im Tagesverlauf der g-Wert.

http://www.microshade.de

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