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Wer macht Smart Home?

Mund: Auch wenn ich selbst des Schwäbischen nicht mächtig bin, verstehe ich den hier in Stuttgart häufig benutzten Ausspruch: „Was koschts? Was bringts?“ Womit wir beim vernetzten Haus wären: In diesem Thema kann man die Frage gleich in zwei Richtungen stellen: Bekommt der Anbieter seine hohen Anfangsinvestitionen irgendwann amortisiert und wird dem Endkunden das vernetzte Haus wirklich künftig einige Euros extra Wert sein?

Vögele: Die Frage verdient in der Tat zwei Antworten, denn die Frage nach der Amortisation der Kosten ist nur sehr schwierig zu beantworten, da diese sehr stark von der Effektivität der Steuerung zusammen mit dem Fenster und Sonnenschutz etc. abhängt. Die Frage nach dem „Wertsein“ ist da viel einfacher zu beantworten. Ja es lohnt, denn schließlich bekomme ich mit der Steuerung von Sonnenschutz mehr thermischen und visuellen Komfort. Was nutzt mir der teure Designersessel, wenn es 40° im Wintergarten hat. Wie sieht denn die Fensterindustrie das Thema Smart Home?

Mund: Langsam scheinen sich die Player zu formieren – wie man auch an unserem Top-Thema erkennen kann. Immer mehr smarte Lösungen an Fenstern und an der Tür werden angeboten – teils im Detail und teils auch im Verbund mit anderen Anbietern. Auffällig ist aber: Die Sonnenschutzbranche nimmt hier die Rolle des größeren Systempartners ein, wo sie doch sonst eher als kleineres Teilsegment betrachtet wird. Bin gespannt, ob das auch in Zukunft so bleiben wird, oder ob sich irgendwann ein anderer Systempartner hervortun wird, der aus einem ganz anderen Bereich kommt.

Vögele: Ja, die Entwicklung ist sicher sehr interessant und auch ich bin gespannt, welche Sparte der Hersteller in der Zukunft federführend im Bereich Smart Home werden wird. Was im Moment aber noch viel auffälliger ist, sind die Bemühungen des Elektrohandwerks, das Thema Smart Home für sich in Beschlag zu nehmen. Auch verschiedene Hersteller aus dem Sonnenschutzbereich versuchen derzeit diesen Handwerksbereich für sich zu gewinnen. Es wird also spannend sein, zu sehen, wer sich in Zukunft das größte Stück vom Markt schnappen wird. By the way, wie siehst du denn die Entwicklung bei Apple & Co.?

Mund: Der Trend ist doch klar: Die Genusswelt Multimedia wird mehr und mehr mit der Komfortwelt Haustechnik verschmelzen. Ein bisschen erstaunlich ist es schon, dass sich bis dato noch kein großer Player explizit dem Smart Home gewidmet hat. Es ist aber bemerkenswert, dass es schon Lösungen mit ansteuerbaren Heizungsventilen, Fensterkontakten, Raumthermostaten und mehr gibt, die der Endgebraucher selbst installieren kann. Hier bleibt der Händler außen vor. Dennoch vertraue ich hier auf den gesunden Menschenverstand – oder wie es der Schwabe sagen würde: „Wenns (fascht) nix koscht, dann daugts au nix“.

Vögele: Da stimme ich dir voll und ganz zu, und es bleibt abzuwarten wie sich der Endverbraucher bei seiner Anbieterwahl entscheiden wird, denn auch Internet und Elektronikmärkte widmen sich ja mehr oder weniger dem Thema Smart Home. Ob das zielführend für den Verbraucher sein wird, bezweifele ich. Einen aktuellen Überblick zum Thema „Das vernetzte Haus“ bekommen Sie in unserem Top-Thema. Viel Spaß beim Lesen.

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