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Im Interview mit Thomas Pinnekamp

“Wir machen dem Metall-bauer die Arbeit leichter“

GLASWELT – Herr Pinnekamp, Sie leiten seit über zwei Jahren mit der Mebatec Metallbautechnik den Metallbau-Bereich in der Firma. Wohin geht die Reise?

Thomas Pinnekamp – Richtig, ich bin seit Februar 2013, nach fast fünf Jahren bei einem großen Glashersteller und -veredler, nun im eigenen Unternehmen tätig und führe gemeinsam mit Geschäftsführer Peter Krüger die Geschäfte der Mebatec. Ich kümmere mich hauptsächlich um den Vertrieb, berate Architekten und Bauherren und entwickle neue Ansätze zur strategischen Unternehmensentwicklung. So haben wir zum Beispiel seit 2014 die Verklebezulassung für Produkte des Systemgebers Schüco und verkleben ganz aktuell PV-Module, ein immer noch aktiver Markt.

GLASWELT – Welche Produkte und Dienstleistungen bieten Sie an, wer ist die Hauptzielgruppe?

Pinnekamp – Neben Fassaden- und Fensterbauer bedienen wir Bauelementehändler sowie Verarbeiter von Schüco Systemprofilen im Bereich konstruktiver Verklebungen (Schüco SG-Fassaden und Fensterelemente). Weiter bieten wir Ganzglasecken mit Stufenisolierglas an und machen Lohnverklebungen z. B. von PV Modulen.

GLASWELT – Und was wird am häufigsten von den Fenster- und Fassadenbauern nachgefragt?

Pinnekamp – Der Trend geht auch in Deutschland immer mehr zu verklebten Bauelementen und Ganzglasecken, gerade im gehobenen Wohnungs- und Objektbau. Und das trotz der sehr hohen Auflagen durch das deutsche Baurecht. Aktuell verkleben wir auch PV Module für Projekte in Jamaica und Dänemark. Bei solchen Projekten – die eher eine Seltenheit sind – unterstützen wir unsere Kunden zudem bei der Wahl der richtigen Verpackung. Hierbei ist es von Vorteil, dass wir uns im Glas sehr gut auskennen und wissen, wie man mit zerbrechlichen Werkstoffen umgehen muss und wie diese zu versenden sind.

GLASWELT – Fertigen Sie auch Halbzeuge?

Pinnekamp – Wir fertigen Aluminiumrahmen mit Glaseinsatz für die Küchen- und Möbelindustrie sowie Systemrahmen aus Aluminium, beispielsweise für Trennwandsystemhersteller.

GLASWELT – Wer ist im Bereich der Trennwände Ihre Hauptzielgruppe?

Pinnekamp – Die Alurahmen fertigen wir für Innenausbauer aber auch für unsere eigene Montage. Wir beraten dazu auch Projekte direkt beim Bauherrn oder Architekten. Interessant für uns ist hierbei wieder die Synergie zwischen Aluminium und Glas. Die Systemrahmen werden daher von uns fertig verglast an die Baustelle geliefert.

GLASWELT – Gibt es Produkte, die Sie besser herstellen als ein „normaler“ Metallbauer?

Pinnekamp – Unsere Stärken liegen klar in der Kombination von Metallbauhandwerk und dem Know-how mit Glas. So können wir unser Wissen und die Technik der Versiegelung von Isolierglas auch bei der Verklebung von Aluminiumelementen mit Glas einsetzen. Dadurch „entlasten“ wir unseren Metallbaukunden, der sich dadurch auf sein Kerngeschäft konzentrieren kann.

GLASWELT – Wie kann man sich die Zusammenarbeit mit einem Metallbauer im Detail vorstellen, können Sie einen Auftragsablauf skizzieren?

Pinnekamp – Nun, zuerst erhalten wir die Anfrage für Elemente (mit oder ohne genaue technischen Spezifikationen). Wir beraten dann den Kunden und erstellen unser Angebot. Erhalten wird dann den Auftrag, geht es an die Werkplanung durch unsere Technik, die dazu die technische CAD Zeichnung fertigt. Nach erfolgter Freigabe des Auftrags durch den Kunden geht es an die Umsetzung. Unsere Auftragsvorbereitung bestellt die notwendigen Materialien, plant Zeiten und Kapazitäten etc. Dann werden die Bauteile regel- und normkonform gefertigt (CE-Kennzeichnung, WPK). Die fertigen Elemente werden anschließend ausgeliefert. Darüber hinaus bieten wir die Montage durch unsere eigenen Monteure an.

GLASWELT – Wo liegen die Vorteile für einen Metallbauer, wenn er Ihre Kompetenz und Produkte anfordert?

Pinnekamp – Wir bieten Glas- und Metallbauleistungen (inklusive Verkleben) aus einer Hand an, die nicht jeder Metallbauer selbst fertigen kann, etwa geklebte Structural Glazing Fassadenelemente, vollflächig verglaste Haustüren, geklebte Glasecken (aus 2- und 3-fach-Isolierglas), gläserne Vordächer u.v.m. Mit solchen Glas- und Glas/Metallkonstruktionen kann der Metallbauer wiederum sein eigenes Angebotsspektrum erweitern.

GLASWELT – Wie kam es, dass die Teutemacher Glas GmbH den Metallbauer übernahm?

Pinnekamp – Das war im Jahr 1995, damals musste ein Metallbaukunde von uns Insolvenz anmelden. Gleichzeitig wollte Teutemacher sein Portfolio über die Glasveredlung und -verarbeitung hinaus ausweiten. Zunächst wurden die Geschäfte am damaligen Standort in Harsewinkel weitergeführt und dann im Jahr 2008 an den gemeinsamen Standort in Warendorf geholt.

GLASWELT – Wie bewerten Sie heute im Rückblick diese Entscheidung?

Pinnekamp – Es war die richtige Entscheidung. Und durch die Bündelung an einem Standort können wir die Synergien zwischen beiden Firmen optimal nutzen. Dies ist ein großer Vorteil auch bei der Kundenberatung.

GLASWELT – Und der Blick nach vorne: Welche nächsten Schritte sind jetzt für die Zukunft geplant?

Pinnekamp – Wir werden unsere Vertriebsaktivitäten im gehobenen Wohnungsbau (Ein- und Mehrfamilienhäuser) ausbauen, ebenso das Händlergeschäft. Zudem erarbeiten wir uns neue Nischen: So haben wir beispielsweise ein neues Profilsystem für Elemente aus Messing, Edelstahl und Cortenstahl in unser Portfolio aufgenommen. Parallel dazu forcieren wir die weitere Spezialisierung unserer Mitarbeiter. Dadurch können wir unseren Kunden jetzt auch Türen, Fassaden und Fenster aus hochwertigem Messing anbieten. Solche Produkte finden hauptsächlich in der gehobenen Sanierung sowie im gehobenen Wohnungsbau ihren Einsatz. —

Die Fragen stellte Matthias Rehberger.

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