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Sonnenschutz und Tageslichtsteuerung

Rollläden können auch anders

_ Gerade in der Urlaubszeit fallen sie einem deutlich auf, denn in den südeuropäischen Ländern sind die ausstellbaren Rollläden auch heute absolut üblich. Auch in Deutschland waren sie bis Ende der 50er-Jahre weit verbreitet, verschwanden dann aber mit den Neubauten der Nachkriegszeit und der Erfindung des Kunststoff- und Aluminiumrolladens mehr und mehr aus der Landschaft. Bis vor wenigen Jahren fand man sie eigentlich nur noch an historischen Gebäuden, obwohl die Funktionen eines Ausstellerrollladens viel mehr Möglichkeiten im täglichen Gebrauch bieten können als sein Standardpedant.

Heute haben sich die vielseitigen Produkte wieder mehr und mehr etabliert und finden sich auch im Produktportfolio vieler Hersteller wieder. Diese Entwicklung ist zweifelsohne auch auf den Vorteil zurückzuführen, einen Raum bei Sonne nicht nur vor der auftreffenden Strahlungsenergie zu schützen, sondern ihn auch abdunkeln und dabei auch gleichzeitig belüften zu können. Der gewünschte Verschattungsgrad kann je nach Ausstellerweite variiert werden. Der Rollladenpanzer wird dabei über seitliche Führungsschienen bewegt, bei denen sich der untere Teil der Schienen über eine Scharnierfunktion samt Behang horizontal nach außen klappen lässt. Die Funktion des Ausstellers kann damit in etwa mit der einer Markisolette verglichen werden und bietet den zusätzlichen Vorteil auch Sichtschutz und eine gute Abdunklung zu bieten, wenn er am Abend im geschlossenen Zustand die Funktionen eines normalen Rollladens abbildet.

Tageslicht ist gefragt

Um den entscheidenden Nachteil der Raumverdunklung bei geschlossenem Rollladen während der Verwendung als Sonnenschutz zu kompensieren, wurden die Tageslichtrollladen entwickelt. Um Kunstlicht durch Tageslicht bei geschlossenem Rollladen zu ersetzen, gibt es heute viele Lösungsansätze, wie spezielle Profilgeometrien, Materialien oder jalousierbare Funktionen. Mit s-onro, das mittlerweile von vielen Herstellern eingesetzt wird, wurde zum Beispiel eine besondere Form der Lamellen und spezielle Anordnung der Licht- und Lüftungsschlitze entwickelt, die auch bei nahezu geschlossenem Zustand einen hohen Lichteinfall bewirkt. Ab einem Sonnenstand von 20° gelangen so keine direkten Sonnenstrahlen mehr in den Raum, während noch immer eine gute Sichtverbindung nach außen bestehen bleibt. Die Aluminiumprofile schließen dabei passgenau ineinander und sorgen für eine hohe Windstabilität.

Semitransparente Elemente aus Kunststoffen sind ein weiterer Ansatz, um bei geschlossenem Rollladen Licht in Räume transportieren zu können. Die Lösungen reichen hier, wie bei dem Tageslichtrollladen Hella LUZ, von transparenten Zwischenprofilen, die als Lamellenverbinder konzipiert sind, bis hin zu Rollladenstäben, die komplett aus transparenten Materialien bestehen und damit den gesamten Rollladenpanzer als lichtdurchlässiges Element gestalten. Diese kostengünstigen Lösungen eignen sich auch zur Nachrüstung bei bestehenden Rollladenkästen.

Einen anderen Weg geht Biroll, die einen Rollladen mit einer integrierten Jalousiefunktion entwickelt haben, der vor direkter Sonneneinstrahlung schützen und trotzdem eine hohe Transparenz nach außen bieten soll. Mit den großen Licht- und Luftöffnungen wird indirektes Tageslicht nach innen geleitet und zugleich eine ausreichende Luftzufuhr ermöglicht. Die Plus-Variante des Rollladensystems liefert zusätzlich die Funktion eines im Rollladen integrierten Insektenschutzes.

Mit den hier abgebildeten Beispielen zeigt sich die eigentliche Vielfältigkeit der Rollläden, die sich im Tagesgeschäft gerade bei den Anbietern nicht widerspiegelt, die nur über den Preis verkaufen. Qualifizierte Fachbetriebe hingegen finden hier weitere Möglichkeiten, Produkte zu verkaufen, die durch die Energieeinsparung bei der Klimatisierung der Räume an heißen Tagen (Reduzierung der solaren Einträge) und beim Heizen in der kalten Jahreszeit (zusätzliche Isolationsschicht) einen hohen Beitrag zur Energieeffizienz von Gebäuden leisten können.—

Olaf Vögele

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