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Faszinierender Glaspalast

_ Als prunkvoller Glaspalast war die „Flora“ in den 1860er-Jahren in Köln errichtet worden. Als Vorbild diente u. a. der Londoner „Crystal Palace“. Das Bauwerk wurde als Palmenhaus, zugleich aber auch für Ausstellungen und festliche Veranstaltungen genutzt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die „Flora“ durch Bombenangriffe bis auf die Grundmauern zerstört. Zwar baute man sie Anfang der 1950er-Jahre wieder auf, jedoch in stark vereinfachter Form. Obwohl seither noch wenig an den einstigen Glaspalast erinnerte, wurde das Gebäude 1980 aufgrund seiner exponierten Lage im Botanischen Garten in die Denkmalliste der Stadt Köln eingetragen.

Die Notwendigkeit der Sanierung war in erster Linie aufgrund der maroden Bausubstanz gegeben. Sanitäranlagen, Heizungs- und Elektroinstallation, Sicherheits- und Brandschutzeinrichtungen entsprachen einfach nicht mehr den heutigen Anforderungen. Also wurde das Gebäude komplett entkernt und eine zusätzliche Tragstruktur eingebaut. Letztlich wurde der Altbau rekonstruiert, mit dem Ziel, die Kubatur des ursprünglichen Baukörpers mit dem markanten Tonnendach wiederherzustellen.

Die „Neue Flora“ steht also auf den originalen Grundmauern. Die heterogenen Anbauten wurden jedoch abgerissen und durch einen verglasten Neubau ersetzt, der mit einer Glasfuge vom Bestandsbau abgelöst ist. Zu den wichtigsten räumlichen Veränderungen gehört die Ausbildung eines Sockelgeschosses.

Hier ist der neue Haupteingang angeordnet, der vom Parkplatz aus ebenerdig zugänglich ist. Ein verglaster Panoramaaufzug erschließt die oberen Ebenen mit dem historischen Festsaal, dem Parksalon und dem neuen Dachsalon unter dem wiederhergestellten Tonnendach.

Die historischen Fassaden zeichnete die mit der Fassadenplanung beauftragte FFT Fenster- und Fassadentechnik Bohner auf der Grundlage von Fotografien von der Eröffnung im Jahr 1864 nach. Für die Rekonstruktion der umlaufenden Befensterung wählten die Planer in Abstimmung mit der Stadt und der Denkmalbehörde wärmedämmende Stahlprofile. Mit Janisol, Janisol Primo und Janisol Arte von Schüco Stahlsysteme Jansen konnte die Befensterung stilgerecht adaptiert werden. Die ca. zwei Meter breiten und sechs Meter hohen Elemente im Erdgeschoss beispielsweise sind eine aufwendige Konstruktion aus einem relativ massiven, tragenden Teil und einem dazu in der Ebene um 60 mm nach innen versetzt liegenden Einsatzelement. Im wiederhergestellten Dachsalon dagegen ging man weitaus pragmatischer vor, um dem einstigen Charakter Ausdruck zu verleihen: Waren die Rosettenfenster früher aus vielen einzelnen Scheiben mit gusseisernen Sprossen gefertigt, so wurde die Ornamentik der originalen Befensterung nun einfach auf ein zeitgemäßes Wärmeschutzglas aufgedruckt – diese Vorgehensweise verdeutlicht den Spagat zwischen der Beibehaltung des historischen Erscheinungsbildes einerseits und der Umsetzung moderner bauphysikalischer Anforderungen andererseits.

Zur Wiedereröffnung im 150. Jahr ihres Bestehens bietet die „Neue Flora“ Räume für Veranstaltungen aller Art – vom kleinen Empfang bis hin zum rauschenden Fest im historischen Ballsaal. Das Palmenhaus im Botanischen Garten ist energetisch und haustechnisch auf dem neuesten Stand, erfüllt alle Anforderungen an Brandschutz und Sicherheit und sieht dabei doch kaum anders aus als zur Eröffnung seinerzeit.—

www.schueco.de

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