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GLASWELT unterwegs bei Oknoplast

“Weit weg und doch vor Ort“

_ Die Situation wirkt ein wenig bizarr: Ein altes Flugzeug – wohl aus dem frühen 20. Jahrhundert – wird in Position gebracht, dahinter steht ein massiver aber mobiler Prüfstand für Fenster. Macht das Sinn, Bauelemente hinter historische Flugzeug-Doppeldecker zu positionieren, um dann mit dem monströsen Sternmotor die Belastbarkeit des Fensterelementes zu testen? Natürlich nicht – und das ist wohl auch dem Initiator der Aktion, der Oknoplast Gruppe, bewusst. Aber für einen Show-Effekt kann dieses Experiment alle Fälle herhalten – und dazu soll die Präsentation auf dem polnischen Flugzeugmuseumsgelände jedem Journalisten klarmachen, worauf es den Fenstermachern aus Krakau ankommt: Ihre Fenster halten, was die Leistungseigenschaften angeht, auch härtesten Prüfungen stand. Wenn es drauf ankommt auch im „Windkanal“ eines Propellerflugzeugs.

Bei der Veranstaltung werden aber auch ganz andere Themen angesprochen: Firmenchef Mikolaj Placek geht es nämlich immer wieder darum herauszustellen, mit der Oknoplast Gruppe ein Vorreiter der Branche zu sein. Und tatsächlich: In der Vergangenheit hat das Unternehmen mit außergewöhnlichen Entwicklungen für Aufsehen gesorgt. Beispielsweise auf der fensterbau/frontale 2012 mit dem Winergetic Premium Passiv. Die Entwickler haben hier ein Fenster mit der thermischen Verstärkung „Space Block“ und zwei Wärmebarrieren aus Aerogel und Polyurethanschaum ausgestattet. Außerdem stellte man dem Profil ein 4-fach-ISO (Ug= 0,3) zur Seite und erreichte so einen Uw-Wert von 0,6 W/(m²K).

Gestaltungsfragen nehmen zu

Jetzt aber habe sich die Wahrnehmung des Fensters verändert, ist sich Placek sicher. Die Energieeffizienz sei weitestgehend optimiert, die Gestaltungthematik werde aber deutlich zunehmen. Das Fenster bringe das Licht in den Raum – und zwar so viel möglich. Gleichzeitig werde es mehr und mehr als Möbelstück betrachtet. Die logische Entwicklungskonsequenz daraus würde mit der Neuentwicklung Grande Visa vorliegen, ist er sich sicher (mehr über das Profil: siehe Kastentext). Immerhin habe man erreicht, dass hier der Glasflächenanteil um bis zu 22 Prozent größer wird – verglichen mit einem herkömmlichen PVC-Profil. Damit würde man dem Traum der Architekten näher kommen, die ein Fensterprofil immer als „störendes Beiwerk einer Glasscheibe“ betrachten.

Für den Massenmarkt konzipiert

Und war noch das Winergetic Premium Passiv als Leuchtturm platziert mit äußerst geringen Marktanteilen am Gesamtumsatz, so ist klar, dass die Neuentwicklung Grande Visa keine Nische besetzen soll, sondern für den Massenmarkt konzipiert ist. Für die Entwicklung des Profils habe man sich zwei Jahre Zeit gelassen und umfangreiche Recherchen in allen Ländern betrieben, in denen Oknoplast aktiv ist. Dabei sei deutlich geworden: Immer noch zielen Fensterhersteller kaum auf das Design und auf schlanke Profile ab.

Diese Lücke wolle man besetzen und Placek ist sich sicher, dass seine Signale auch erhört werden – schließlich habe man z. B. im Designland Italien einen extrem hohen Bekanntheitsgrad. Stolz berichtet Placek, dass man dort laut einer Umfrage Papst Johannes Paul II, Lech Walesa und gleich dahinter an 3. Stelle das Unternehmen Oknoplast benennt, wenn Menschen darüber befragt werden, was einem zu Polen einfällt.

Kontinuierliches Wachstum

Der junge Unternehmenslenker gibt gegenüber der GLASWELT bereitwillig Auskunft über die Geschäftszahlen: Der Umsatz der gesamten Oknoplast-Gruppe habe 2014 rund 120 Mio. Euro betragen. In diesem Jahr peile man ein Umsatzwachstum von 8,5 Prozent auf 130 Mio. Euro an. In Deutschland seien 2014 Fenster im Wert von 15 Mio. Euro verkauft worden. Das werde man in diesem Jahr auf 20 Mio. Euro steigern. Der Exportanteil insgesamt liegt bei rund 70 Prozent. Und was das neue Fenster Grande Visa angeht, so ist er zuversichtlich, damit in den nächsten fünf Jahren rund 70 Mio. Euro europaweit umzusetzen.

Hohe Eigenfertigungsquote

Am zweiten Tag der Pressereise haben wir dann Gelegenheit, in das Innere der Oknoplast-Fabrikhallen zu blicken. Und gleich fällt die hohe Eigenfertigungsquote auf. Klar ist: Auf den Beschlaglieferanten kann man nicht verzichten: Funktionsbeschläge kommen von Maco (beim neuen Fenster Grande Visa von Winkhaus) und das Profil wird vom Branchenprimus Veka angeliefert – mit dem Systemhaus aus Sendenhorst verbindet das Unternehmen schon immer eine enge partnerschaftliche Beziehung. Schließlich ist Oknoplast auch seit 2006 der größte Profilabnehmer des Systemhauses.

Aber das Isolierglas beispielsweise fertigt die Nummer 2 in Polen selbst. Den Grund dafür liefert Dominik Mryczko, Geschäftsführer Oknoplast Deutschland und Gesamtvertriebsleiter der Gruppe in Europa gleich mit: „Damit haben wir unser hohes Qualitätsverständnis auch wirklich selbst in der Hand.“ Man kontrolliere beispielsweise den Gasfüllgrad jeder einzelnen Scheibe und nutze einen hochsensiblen Glasscanner, um Fehler in der Verglasung frühzeitig erkennen zu können. Gleichzeitig könne man mit einer eigenen ISO-Fertigung höchst flexibel reagieren.

Schließlich gelangt man beim Marsch durch die Produktionshallen auch in die Kaschierhalle: Ein Großteil der Profile foliert der Hersteller hier selbst. Auch hier werden Flexibilitätsgründe und Qualitätsaspekte dafür ins Feld geführt. Sogar eine eigene Biegerei leistet sich das Unternehmen aus den gleichen Gründen. Aber „gequetscht“ wird nicht: Mryczko erläutert, dass man auch schon mal einen Auftrag für Rundbogenfenster abgelehnt habe, wenn der Radius zu klein sei. Dann empfiehlt man lieber runde Holzfenster. Und klar ist, dass auch bei Rundbögen Stahlverstärkungen ins Profil gehören. Das würden viele, auch deutsche Hersteller, vernachlässigen. In diesem Zusammenhang erinnert Mryczko an das Zitat des Gründers und Vater des jetzigen Firmenchefs: „Entweder mache ich es richtig oder gar nicht.“ Auch bei den Beschäftigten spiegelt sich der Qualitätsanspruch wider: Die 700 Produktionsmitarbeiter (zwei Schicht-Betrieb) können sich ihr Grundgehalt mit einer Leistungs- und einer Qualitätsprämie aufstocken.

Importe nach Deutschland werden zunehmen

Ganz sicher ist für Mryczko, dass der Importanteil der polnischen Fensterindustrie nach Deutschland noch steigen werde, gerade weil in Polen die Investitionsbereitschaft sehr hoch sei und hier das Qualitätsbewusstsein noch stärker wachsen würde als in Deutschland. Als Folge sieht er die „Hersteller-Händler-Transformation“ weiter voranschreiten. Und das träfe nicht nur auf Deutschland zu. Er geht auch davon aus, dass auch in Polen noch viele kleinere Unternehmen zum Händler „mutieren“ werden.

Oknoplast-Händler in Deutschland würden aber eine intensive Betreuung durch die deutsche Niederlassung in Ibbenbüren erfahren. Das Niederlassungskonzept ohne Sprachbarrieren gehöre zum eigenen Qualitätsverständnis dazu. „Denke global, arbeite lokal – die Handelspartner sollen alle individuell von uns betreut werden“, ist hier der Ansatz, den Firmenlenker Placek immer wieder propagiert. „Eine partnerschaftliche Zusammenarbeit sowie schnelle Reaktionszeiten bei kurzfristigen Wünschen sind für uns selbstverständlich“, ergänzt Mryczko. Am Deutschland-Standort und im Außendienst sind rund 20 Mitarbeiter für die Fachpartner erreichbar. „Die Handelspartner sollen das Gefühl haben, als ob sie vor Ort bestellen würden – schnell und mit kompetenter Beratung“, erläutert er. Das Resultat dieser Anstrengungen seien mehr als 2000 Handelspartner in zehn europäischen Ländern. Und die Resonanz der Handelspartner würde Mryczko immer wieder erfreuen. „Ihr seid so weit weg und doch zuverlässiger als mein Lieferant vor Ort“, habe ein Kunde ihm bestätigt. Klar sei auch, dass die Lieferung so optimal wie möglich für den Kunden verlaufe: Man lade mit dem eigenen Stapler ab – auch auf die Baustelle – und Kunden werden informiert, wenn Fahrer im Stau stecken.

Kommen wir zurück zum Flugzeugmuseum und der Ansprache von Inhaber Mikolaj Placek. Sein Ziel gab er den Journalisten gleich mit auf den Weg: „Bald werden wir unter den Top 3 in Europa sein.“—

Daniel Mund

Das neue Fenster von Oknoplast

Lichtdurchflutete, weitläufige Räume, Offenheit, eins werden mit der Umgebung und den weiten Ausblick genießen – all dies macht Glas zum beliebtesten Baustoff moderner Gebäude. Daher bietet Oknoplast seinen Fachpartnern jetzt eine Produktinnovation mit dem Namen Grande Visa, das große Glasflächen und ein schlankes Profil in klassisch-modernem Design gekonnt mit gleichbleibender Stabilität sowie Einbruch- und Wärmeschutz verbinde, so die Entwickler. Den Flügel hat Oknoplast gemeinsam mit seinem Systemgeber Veka entwickelt.

Entsprechend dem gegenwärtigen Trend zum Minimalismus ermöglichen die schmalen, aber stabilen Profile eine stärkere Verschmelzung von Innen und Außen ohne optische Unterbrechung.

Verglichen mit dem Durchschnittswert herkömmlicher Fenster mit Stulppartie, gelange durch Grande Visa bis zu 22 % mehr Tageslicht in den Raum. Das Profil bemisst allseitig je einen Zentimeter weniger als bei herkömmlichen Fenstern. Das Maß der schmalen Stulppartie zweiflügliger Modelle beträgt nur 112 mm. Für eine hohe Stabilität sorgt die mehrfach gebogene und patentierte Stahlverstärkung im Flügel. Trotz schmalerem Profil erlaube diese Lösung genauso große Konstruktionen wie bisher. Das 6-Kammer-System der RAL-Güteklasse A mit einer Bautiefe von 70 mm sorge zudem für eine optimale Wärmedämmung sowie Schallschutz und Langlebigkeit. Angegeben wird ein Wärmedurchgangskoeffizient von Uw = 1,26 W/(m²K) – mit der warmen Kante „Warmatec“ 1,16 W/(m²K). Bei der optionalen 3-fach Verglasung mit Ug = 0,5 W/(m²K) verbessert sich der Uw-Wert mit warmer Kante sogar auf 0,81 (bis zu 38 mm Glasdicke sind möglich). Die zentrale Platzierung der Griffolive ist ein exklusives Designelement von Grande Visa. Die dadurch entstehende symmetrische Optik harmonisiere mit jedem Einrichtungsstil im Rauminnern. Es werden activPilot-Beschläge von Winkhaus eingesetzt. Diese würden durch ihren ergonomischen Aufbau, die Verschlussbolzen und Sicherheitsschließbleche gegen Einbrecher sowie die praktische Mehrfachspaltlüftung für unterschiedliche Kippstellungen zur Raumbelüftung punkten.

Die Fenster sind ab 15.09. im Handel erhältlich und der Hersteller gibt darauf eine siebenjährige Garantie – auf das Glaspaket mit warmer Kante sogar zehn Jahre.

www.grandevisa.de

Oknoplast Gruppe positioniert sich mit drei Marken

Nach dem Aufkauf des Fensterherstellers Okna Rabién, ehemals einem der größten Aluplast-Verarbeiter in Polen mit Stammsitz bei ód, und der Gründung von Aluhaus firmiert sich das Unternehmen wie folgt: Fortan sind unter dem Dach der „Oknoplast Gruppe“ drei Marken vereint: Das Aushängeschild Oknoplast, die aus Okna Rabién selbst entwickelte Marke WnD (Windows and Doors) und Aluhaus.

„Mit unserer Drei-Marken-Strategie sind wir sehr gut für die Zukunft aufgestellt“, ist Mikoaj Placek, Präsident der Oknoplast Gruppe, überzeugt. „Oknoplast steht weiterhin für die begehrten Kunststofffenster und -türen, in denen hochwertige Komponenten wie Veka-Profile verarbeitet werden. Durch die Gründung von Aluhaus bieten wir seit Anfang 2014 auch Aluminium-Haustüren an. Für unsere Kunden ist dies die ideale Ergänzung zu Kunststofffenstern, da beide Produkte oft zusammen nachgefragt werden. Die Kunststofffenster und -türen unserer Marke WnD (Anm. d. Redaktion: Profilsysteme von aluplast) eignen sich insbesondere für den Neubau und Objektbereich. Sie ermöglichen unseren Handelspartnern, dem zunehmenden Preisdruck in diesem Segment mit hoher Qualität zu äußerst attraktiven Preisen zu begegnen. Insgesamt können wir dem Fachhandel mit unseren drei Marken optimale Lösungen für unterschiedliche Kundensegmente anbieten.“

Die Oknoplast Gruppe verfügt über einen der modernsten Maschinenparks in ganz Europa mit 16 Fertigungsstraßen am Standort bei Krakau und 10 Fertigungsstraßen am Standort bei ód. Mittlerweile hat die Oknoplast Gruppe ihre Produktionskapazitäten auf 1,5 Mio. Fenster- und Türeneinheiten pro Jahr erweitert. Oknoplast schreibe seit 20 Jahren schwarze Zahlen und verzeichne regelmäßig überdurchschnittliche Wachstumsraten, heißt es. Gegenwärtig fertige Oknoplast 1 Mio. und WnD 200 000 Einheiten. Europaweit arbeiten mehr als 1200 Personen bei Oknoplast.

www.oknoplast.de

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