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Gläserne Brand- und Rauchschutztüren im Schloss Meersburg

Stilvoll mit Glas saniert

_ Das vor Kurzem, aufwendig sanierte Schloss Meersburg blickt auf eine wechselvolle 300-jährige Geschichte zurück. Seit dem Jahr 1962 ist das denkmalgeschützte Schloss auch für öffentliche Veranstaltungen sowie Ausstellungen zugänglich.

Damit sich die Immobilie in Zukunft jedoch noch besser für Events, Tagungen und Staatsempfänge nutzen lässt, wurde sie für rund 4,5 Mio. Euro aufwendig saniert und umgebaut.

Im Rahmen der jüngsten Umbaumaßnahmen wurde nun auch der Eingangsbereich des Schlosses für Besucher vollständig geöffnet. Dabei war es den Planern wichtig, dass sich die neuen Elemente harmonisch in die Gesamtgestaltung des Schlosses einfügen.

Aus diesem Grund entschieden sie sich dafür, die Türen weitestgehend aus Glas fertigen zu lassen.

Bei den neuen Verglasungen und Türen mit Feuerwiderstand konnten so auch wieder die ursprünglichen Breiten der bestehenden Durchgänge einhalten werden, da die Glaskonstruktionen auf zusätzliche Rahmen verzichten. Zudem ist jetzt auch die barrierefreie Erschließung möglich. Im Eingangsbereich und im ersten Obergeschoss wurden eine Brandschutztüre sowie zwei Rauchschutztüren eingebaut.

Der Brandschutz stellte an die Gläser und an die Anschlussfugen sowie an die Montage große Anforderungen: Denn die beiden beweglichen Türblätter der Brand- bzw. der Rauchschutztüren waren an feststehenden Glaselementen zu befestigen und diese direkt an den Wänden.

Die Fuge als Herausforderung

Die Tatsache, dass diese Glaselemente direkt an das alte bogenförmige Gemäuer sowie an die tragenden Sandsteinstützen angeschlossen werden sollten, machte die Montage nicht einfacher. Zumal diese Stützen – wie bei alten Bauwerken häufig der Fall – erhebliche Maßabweichungen zwischen Ober- und Unterkante aufweisen.

Diese Maßabweichungen werden jedoch nicht, wie häufig der Fall, durch einen entsprechenden Holz- oder Metallrahmen abgefangen, sondern direkt durch die stehenden Glaselemente.

Der Vorteil: Die Maßtoleranzen fallen dem Betrachter nicht ins Auge, die Tür fügt sich harmonisch ein. Die Herausforderung: Bereits bei der Planung und Ausschreibung musste dieser äußerst sorgfältige Umgang mit dem Bestand berücksichtigt werden.

Als weitere Besonderheit sollten Brandschutzverglasungen, bestehend aus einer Scheibe ohne sichtbaren Rahmen, in die das Gewölbe tragenden Sandsteinstützen eingebaut werden (großes Bild).

Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, vertrauten die Verantwortlichen auf das Können der Firma Holzbau Schmid (Hoba) aus Adelberg. Der Spezialist für Brandschutzelemente arbeitete bereits zu Beginn der Entwurfsplanung verschiedenste Konzepte aus und stimmte diese mit dem zuständigen Statiker und dem Denkmalschutz ab.

Schon zur Erstellung des Budgetplans für das Land Baden-Württemberg versorgten die Hoba-Mitarbeiter sowohl den Bauherrn als auch das Planungsbüro mit Vorschlägen einer möglichen Konstruktion und einem detaillierten Kostenvoranschlag.

Dabei konnten die Hoba-Mitarbeiter auf die über 40-jährige Erfahrung des Brandschutzspezialisten zurückgreifen.

Der Einbau im Detail

Die mit dem Einbau der Elemente beauftragte Schreinerei ermittelte die Öffnungsmaße der Türen mithilfe eines digitalen dreidimensionalen Aufmaßes und überprüfte diese mit einer Schablone. Anhand der so festgelegten Daten baute Hoba die Türen und lieferte sie montagefertig auf die Baustelle. Beim Schloss Meersburg kam das Tür system „T30-2 Hoba Typ 6“ zum Einsatz.

Um die stehenden Glaselemente sicher in dem Gebäude zu befestigen, mussten zuerst schmale Schlitze in das Mauerwerk bzw. die tragenden Sandsteinsäulen gestemmt werden.

Danach konnten dann die Handwerker ein U-Profil aus Edelstahl montieren, das von Hoba speziell für solche Anwendungen entwickelt wurde. Dieses U-Profil lässt sich frei an die Geometrie einer Wand anpassen.

Am Profil befestigten die Schreiner die stehenden, bis zu 200 kg schweren Glaselemente. Erschwerend kam dabei hinzu, dass die tragenden Sandsteinsäulen mit einem geschwungenen Kapitell ausgestattet sind. So mussten die Handwerker die großen Glasscheiben am Kapitell vorbei in den Sandsteinschlitz einbetten. Sobald diese Elemente eingepasst und alle Maßabweichungen ausglichen waren, konnte der Blockrahmen mit den beweglichen Türflügeln eingebaut werden.

Heute fügen sich die Türen so gut in die Architektur ein, dass sie nur vom aufmerksamen Besucher wahrgenommen werden. Was eigentlich schade ist, denn sie beweisen – genauso wie die historischen Elemente – meisterhafte Handwerkskunst und einen Sinn für Ästhetik. —

www.hoba.de

Die beteiligten Firmen

Lieferant der Brandschutztüren: Hoba - Holzbau Schmid GmbH

Einbau der Brandschutztüren: Schreinerei Hecht, Ertlingen

Planung: Aldinger Architekten, Stuttgart

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