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ZIP-Systeme erobern weitere Marktanteile

Das Pendel schlägt Richtung ZIP

_ Es sind sechs gebrauchstaugliche Windwiderstandsklassen in der überarbeiteten Markisennorm EN 13561 und ein auf ZIP-Anlagen abgestimmtes Prüfverfahren in der dazugehörigen Prüfnorm EN 1932, die den seitensaumgeführten Systemen wie ein Turbo dienen werden, um sich noch mehr an den Fassaden von Gebäuden zu verbreiten.

Spätestens am 1. März 2017 müssen die Hersteller ihre Leistungserklärungen und CE-Zeichen der seit dem 15. Januar 2016 gültigen Fassung der EN 13561:2015 angepasst haben. Damit besteht die Möglichkeit, gegenüber der alten Regelung bis Windwiderstandsklasse 3 (13,6 m/s) für ZIP-Systeme dann bis zu Windklasse 6 (26 m/s) ausweisen zu können. Damit werden textile Sonnenschutzsysteme nachweisbar mehr leisten können als normale Raffstoresysteme.

Die Lernphase ist vorbei

Verfolgt man die Schadensstatistiken von Sachverständigen, so zeigen sich deutlich die Zeiträume 2009 bis 2014, in denen ZIP-Systeme überproportional oft gegenüber anderen Sonnenschutzsystemen bei Schäden aus Produktfehlern beteiligt waren. Die Palette der aufgetretenen Fehler reichte vom Wegbrechen von Einläufen, Problemen mit der Konfektion von Tüchern bis hin zu den Inlays in den Führungsschienen. Die Hersteller haben aber schnell aus den aufgetretenen Problemen gelernt und bieten heute bereits die zweite oder dritte Generation ihrer ZIP-Systeme mit deutlich verbesserten Produkt-Eigenschaften an.

Aktueller Trend ist die Reduzierung von Kastengrößen, um eine reduzierte Höhenansicht des Kastens bei größstmöglicher Beschattungsfläche bieten zu können.

Gerade für Architekten sollen so schlagende Argumente gegenüber den notwendigen großen Pakethöhen bei Raffstoren bei gleicher Bauhöhe geschaffen werden, um den Sonnenschutz möglichst unsichtbar in die Fassade integrieren zu können. Vorgesetzte Fassadensysteme bieten weitere vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten.

Weitere Argumente, die bei ZIP-Systemen als Produktvorteile gegenüber den Raffstoren genannt werden, sind der Entfall des sonst üblichen Lichtspaltes zwischen den Lamellen und den Führungsschienen.

Der dichte Abschluss verhindert aber nicht nur den Lichteinfall, sondern bietet darüber hinaus auch noch einen ganz speziellen Zusatznutzen, da gleichzeitig auch noch das Eindringen von Insekten gehemmt wird.

Schlaue Motoren braucht das Land

Neue Elektronikmotoren sollen für mehr Gewebeschutz in Ab- und Auf-Richtung sorgen. Durch die meist optional erhältlichen Motoren seien automatisch Hindernisse oder Vereisung des Behangs erkennbar und jederzeit das sichere Öffnen und Schließen gewährleistet.

Bei zu starken Windböen während der Auf- und Abbewegung des Behangs werde dieser gestoppt und nach einer kurzen Zeitverzögerung in der Regel bis zu dreimal neu angefahren. Damit sollen vor allem Überwurffalten und seitliche Stauchfalten beim Auf- oder Abwickeln unter Windbelastung des Behangs verhindert werden. Überwickelbare Motorenköpfe, die die Möglichkeit bieten sollen, die Behangbreite so weit wie möglich zu maximieren, entwickeln sich dabei mittlerweile zur Standardlösung.

Auf das Gewebe kommt es an

Bei der Auswahl von Geweben zeigen sich derzeit drei wesentliche Faktoren: Farbe, Transparenz und Herstellungsbreiten. Die einfache Gleichung lautet hier, je breiter ein Gewebe hergestellt werden kann, umso weniger Längs- oder Quernähte entstehen bei der Konfektion. Behänge, die aus einem Stück Gewebe hergestellt werden können, bieten naturgemäß bessere Wickeleigenschaften und weniger Faltenbildungen. Mittlerweile können europäische Hersteller bis zu 3,5 m breite Gewebe produzieren. Für eine geringere Einsicht beim Einsatz im Privatkundenbereich werden vornehmlich Gewebe mit einem geringeren Öffnungsfaktor von lediglich einem bis zwei Prozent benutzt. Diese eignen sich besonders für die Südseite von Gebäuden, um mehr Privatsphäre und Blendschutz bieten zu können. Ein neuer Aspekt, der vor allem im Projektbereich immer mehr zum Tragen kommt und damit auch an Bedeutung gewinnen wird, ist die flammenhemmende Ausführung von Behangstoffen. Damit soll sichergestellt werden, den stetig steigenden Anforderungen in den Ausschreibungen zur Erhöhung der Gebäudesicherheit gerecht zu werden.

What happens?

Es wird enger für den Raffstore. Das zeigen schon heute die Umsatzentwicklungen und die Ambitionen der vielen verschiedenen Hersteller, die immer noch zusätzlich auf den Markt der ZIP-Systeme drängen. Sie werden dabei den Raffstoren mit Sicherheit nicht den Rang ablaufen, denn zu vielfältig sind seine Einsatzmöglichkeiten, wenn es um den Bereich der Tageslichtsteuerung geht. Ein weiteres Stück des Kuchens werden sich die ZIP-Systeme aber sichern können. Das ist so sicher, wie das Amen in der Kirche. —

Olaf Vögele

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