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Es muss nicht immer smart Home sein

Einfach, aber effektiv

_ Folgt man den Definitionen im Internet, so dient Smart Home als Oberbegriff für technische Verfahren und Systeme in Wohnräumen und -häusern, in deren Mittelpunkt eine Erhöhung von Wohn- und Lebensqualität, Sicherheit und effizienter Energienutzung auf Basis vernetzter und fernsteuerbarer Geräte und Installationen sowie automatisierbarer Abläufe steht. Das beinhaltet die Vernetzung der kompletten Haustechnik und Haushaltsgeräte, aber auch die Vernetzung von Komponenten der Unterhaltungselektronik. Wie etwa die zentrale Speicherung und Nutzung von Video- und Audio-Inhalten. Smart Home bedeutet insbesondere, dass sämtliche im Haus verwendeten Befehlsgeber und Geräte untereinander vernetzt sind, Daten speichern und eigene Logiken abbilden können. Die mögliche Bedienung von fernen Orten über eine definierte Schnittstelle, die via Internet gesteuert werden kann, sind eine weitere Option.

Es ist also deutlich mehr, als über ein Handy-App den Rollladen rauf- und runterfahren zu lassen oder die Haustür oder das Garagentor mit einem Touchbefehl auf dem Display zu öffnen. Viele R+S und Fensterbetriebe bewegen sich aber am liebsten nur in ihrem Fachbereich und so wird trotz vieler Möglichkeiten von renommierten Steuerungsherstellern, mit ihren Smart Home Steuerungen neben Sonnenschutz auch Fenster, Heizung, Licht und Multimedia zu überwachen, die Chance ein funktionierendes Smart Home System zu erstellen meist nicht richtig realisiert.

Dazu kommen ewige Diskussionen wie Funk oder Draht, bzw. wie binde ich vorhandene Motorantriebe in neue Steuerungssysteme ein. Der Fachhändler möchte es in der Regel einfach in der Beratung und sicher bei der Installation und Inbetriebnahme haben.

Der Kunde: Freund oder Feind?

Fangen wir mit dem Thema Beratung an, so offenbart sich schon das erste Dilemma, mit dem sich Fachhändler heute auseinandersetzen müssen. Gemeint ist damit der gebildete Kunde, der sich an drei vier Sonntagen auf der Couch mit seinem Tablet so viele Informationen über das Thema Steuerungen besorgt hat, dass er den Fachhändler bei seiner Beratung buchstäblich mit Fragen an die Wand nageln kann. In vielen Fällen erhält er auch keine Antworten mehr, weil sein Wissensstand sehr oft über den des Fachhändlers hinausgeht. Der Fachhändler sitzt hier oft automatisch in der Falle, da er meist nur mit ein oder zwei Herstellern zusammenarbeitet und sich auf die Möglichkeiten mit diesen Systemen fokussiert. Nichtsdestotrotz müssen sich viele Fachhändler die Kritik gefallen lassen, ob sie das Thema Steuerung richtig in ihre Beratung und den Verkauf einbinden. Weniger ist da meist mehr und Bestrebungen von Marktführern neben Smart Home Systemen einfachere Alternativen zur Haussteuerung anzubieten, um es dem Fachhändler einfacher zu machen, bestätigen diese Entwicklung.

Einbruchschutz gewinnt an Bedeutung

Auch wenn die Polizeidienststellen bei ihrer Beratung vorrangig auf den mechanischen Einbruchschutz setzen, können über einfache Schaltuhrfunktionen wie Astrokalender und Urlaubsschaltung, Bewegungen im Haus und damit auch Anwesenheiten simuliert werden. Rüttelsensoren können z. B. Rollläden auch schließen, wenn Einbrecher sich tagsüber am Fenster zu schaffen machen. Einfache Dinge, die sich angesichts steigender Einbruchszahlen gut verkaufen lassen.

Zurück aufs sichere Ufer?

Lieber ein einfach zu bedienendes und gut funktionierendes Steuerungsystem anbieten, als den Auftrag ans Internet zu verlieren, könnte die Devise lauten. Der Fachhändler muss sich mit seinen Themen dort bewegen, wo er sich sicher und wohl fühlt und vor allem den Kunden gut beraten und mitnehmen kann. Das soll nicht bedeuten kein Smart Home System zu verkaufen, sondern die wirklichen Bedürfnisse des Kunden zu ergründen. Können diese Bedürfnisse mit Schaltuhren, Sonnensensoren & Co. abgebildet werden, ist auch die vermeintlich einfache Lösung der Weg zum Erfolg.

Und Erfolge brauchen die Fachbetriebe, wenn sie den Bereich Steuerungen in ihrem Verkaufsportfolio nicht verlieren wollen. Sieht man sich die Herstellerwerbung, Internetauftritte und die Entwicklung von Hersteller-Onlineshops an, so wird schnell klar, dass hier der Fokus längst auf den Endverbraucher gerichtet ist, da die Absatzzahlen im Fachhandel zu gering sind. Gerade der Onlinehandel, der durch Energie- und Telekommunikationsanbieter verschärft wird, zwingt die etablierten Hersteller von Steuerungsanlagen neue Wege zu gehen. Die Fachhändler sollten dabei sein.—

Olaf Vögele

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