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Im Interview mit Michael Thaler

Was sind die beliebtesten Farben und Dekore?

Glaswelt – Herr Thaler, Sie haben ein Dekorranking für Ihre Kunststofffenster ermittelt. Was sind denn die beliebtesten Farben bzw. Dekore im letzten Jahr?

Michael Thaler – Die beliebteste Farbe ist natürlich bei Kunststoff-Fenstern immer noch Weiß. Bei den folierten Fenstern – bei uns die wichtigste Art der Farbgebung in Kunststoff – steht das Holzdekor Bergkiefer, das als regionale bayrische Spezialität bei uns so beliebt ist, an der Spitze, gefolgt von Irish Oak und Golden Oak. Mit Anthrazit (RAL 7016) folgt bei uns der erste Uni-Ton auf Platz 5, wenn man Weiß dazuzählt.

Glaswelt – Mit insgesamt 54 Dekoren weist Ihre aktuelle Farbübersicht eine extreme Vielfalt auf. Wie lange sind dann Ihre Lieferzeiten?

Thaler – Unsere Lieferzeiten sind abhängig von der Farbe. In Weiß liefern wir rechteckige Drehkippelemente innerhalb von zwei Wochen. In Bergkiefer, Golden Oak und Anthrazit halten wir die wichtigsten Profile am Lager vor, sodass hier in der Regel Lieferzeiten von drei Wochen realisiert werden können. Alle anderen Dekore – auch so verrückte Besonderheiten wie innen und außen verschiedene Dekorfolien – bestätigen wir mit sechs Wochen Lieferzeit. Dasselbe gilt für Kunststofffenster mit Alu-Schale.

Glaswelt – Hat sich der Dekorgeschmack in den letzten Jahren verändert? Offensichtlich taucht der Klassiker „Golden Oak“ immer noch auf den vorderen Plätzen Ihres Rankings auf.

Thaler – Es gibt sowohl Dauerbrenner als auch Modeerscheinungen. Golden Oak ist sicher der Klassiker im Holzdekor. Die Grautöne im Unifarb-Bereich rangieren seit gut fünf Jahren auf den vordersten Plätzen. Und als ganz neuen Trend sehen wir astig-rustikale Holzdekore wie Irish Oak oder Winchester, was aber sicherlich auch ein stückweit unserem Tätigkeitsschwerpunkt Bayern und West-Österreich geschuldet ist.

Glaswelt – Wie groß ist bei Ihnen der Dekoranteil bei Kunststofffenstern – und wie hoch der Anteil an PVC-Fenstern mit Aluschale?

Thaler – Der Dekoranteil liegt bei uns schon immer über 50 %, im Moment liegt der „nicht-weiße“ Anteil unserer Produktion bei etwa zwei Dritteln. Kunststoff-Alu-Fenster machen bei uns dagegen nur einen Anteil von etwa 5 % aus.

Glaswelt – Bei den Kunststofffenstern gibt es mehrere Gestaltungsmöglichkeiten: Foliert, lackiert, acrylcoloriert oder eloxiert auf Aluminum. Welche Option wird sich durchsetzen?

Thaler – Folierte Kunststofffenster haben meines Erachtens zum jetzigen Zeitpunkt mit Abstand das wirtschaftlichste Kosten-Nutzen-Verhältnis. PMMA-coextrudierte Profile sehe ich am Markt eher im Rückzug. Die Qualität von lackierten Profilen – die wir heute noch nicht verarbeiten – verbessert sich gerade deutlich, auch was es beim Bauherrn an gewünschten matten Oberflächen angeht. Es könnte sein, dass wir uns in naher Zukunft bereits mit dieser Art der Farbgebung eingehender beschäftigen. Alu-Schalen werden im hochwertigen Markt-Segment sicher auch in Zukunft eine große Rolle spielen, im Massenmarkt dagegen nicht an Bedeutung gewinnen.

Glaswelt – Wie gut performt Ihr Holz-Alu-Fenster im Vergleich zum reinen Holzfenster?

Thaler – Hier findet tatsächlich gerade eine klar erkennbare Verschiebung von Marktanteilen statt – bei uns wie auch im Gesamtmarkt. Ein signifikanter Anteil der früheren Holzfenster-Aufträge wird heute in Holz-Alu ausgeführt. Ich glaube nicht, dass diese Entwicklung schon an ihrem Ende ist, ich sehe das reine Holzfenster in – sagen wir vielleicht 10 Jahren – eher in einer Nische, die sich im Bereich Denkmalschutz oder traditionell-alpenländischem Stil befindet.

Glaswelt – Noch vor einigen Jahren war der U-Wert das wichtigste Verkaufsargument eines Fensters. Wie sieht das bei Ihren Fachhändlern heute aus? Mit welchen Argumenten werden Interessierte zu Kunden?

Thaler – Das Thema Wärmedämmung ist nach wie vor das beherrschende technische Thema, die Einbruchhemmung gewinnt allerdings im Moment stark an Bedeutung. Auch die fensterintegrierte Lüftung spielt inzwischen eine große Rolle. Bei der Optik punkten wir oft mit unserer enormen Farbenvielfalt und Flexibilität.

Glaswelt – Warum machen Sie beim Girls`Day mit, an dem Mädchen in typische Männerberufe hineinschnuppern können?

Thaler – Weil wir wissen, dass wir als Ausbildungsbetrieb in einer Region, in der praktisch Vollbeschäftigung herrscht, um die Fachkräfte von morgen werben müssen. Und weil wir wissen, dass in jeder Hinsicht gemischte Teams die beste Arbeit leisten. Damit meine ich sowohl Frauen und Männer, als auch Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus allen Altersbereichen. Deshalb ist es uns wichtig, vor allem auch Mädchen für unsere technische Branche zu begeistern.

GLASWELT – Vielen Dank für das Gespräch.

Die Fragen stellte Chefredakteur Daniel Mund.

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