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Im Interview mit Dominik Mryczko, Geschäftsführer der Oknoplast Deutschland GmbH.

Einblicke in die Vision 2020

Glaswelt – Sehr geehrter Herr Mryczko, wie entwickelt sich die Oknoplast Gruppe allgemein und in den einzelnen Ländern.

Dominik Mryczko – Die ganze Gruppe hat sich ordentlich entwickelt, mit einem Wachstum im letzten Jahr von mehr als 11 % auf 130 Mio. Euro. Die Länder Italien und Frankreich haben sich ordentlich – aber im Ländervergleich zu Deutschland unterdurchschnittlich – entwickelt. In diesen Regionen sind wir aber auch schon relativ weit mit der Marktdurchdringung. Dort sind wir dabei, unsere Händlerkunden stärker zu unterstützen.

Glaswelt – Und in Deutschland? Werden Sie 2016 hier die 25 Mio. Euro Marke knacken?

Mryczko – Das letzte Jahr konnten wir einen Umsatz von 20,5 Mio. Euro erzielen. Im Vergleich zum Vorjahr war das ein Plus von über 20 %. Auch das aktuelle Jahr läuft gut, wir gehen davon aus, dass wir unsere Ziele übertreffen können. In Deutschland können wir mit unserer 6-köpfigen Außendienstmannschaft noch viele Neukunden gewinnen; es gibt tatsächlich noch einige weiße Flecken, vor allem in den neuen Bundesländern.

Jan-Hendrik Mons – Wir haben uns von unserem ersten Standort in Köln zwiebelartig ausgebreitet. Deswegen sind wir in Nordrhein-Westfalen recht stark. Von hier aus haben wir uns in den Westen, Süden und in den Norden ausgebreitet.

Glaswelt – Was sind Ihre längerfristigen Perspektiven und Ziele?

Mryczko – Mein Ziel für Deutschland bis Ende 2020: Wir wollen die 50 Mio. Euro Umsatz-Marke kappen, also durchschnittlich 20 Prozent pro Jahr wachsen. Das ist sehr realistisch.

Glaswelt – Und für die ganze Gruppe?

Mryczko – Wir haben unsere Ziele klar vor Augen. Intern sprechen wir von der Vision 2020. Das Gruppenwachstum wird zwischen 10 und 15  Prozent pro Jahr betragen, sodass wir bis Ende 2020 auf einen Umsatz von 250 Mio. Euro kommen.

Glaswelt – Was beinhaltet diese Vision noch?

Mryczko – Auch im Produktbereich wollen wir weiter Innovationsführer sein und unsere Händlerkunden sollen sich mit innovativen Produkten differenzieren können im Markt. Das neue Grande Classic ist ein Beispiel dafür: Es ist ein Fenster, dass alle Anforderungen des Marktes erfüllt, bezahlbar ist und für den Endkunden Zusatznutzen bietet. Das neue Fenster ist aber auch nicht unser letztes Wort, wir brüten weiter neue Innovationen aus. Und wir werden sicher in den nächsten Jahren den Markt nicht nur einmal überraschen.

Mons – Wir sehen uns auch als Marktgestalter. Wenn wir den Anspruch haben, bei den Top 3 mitzuspielen, gilt es auch, Trends zu setzen. Dazu gehört eine einheitliche Markenstrategie und natürlich auch ein stimmiges Corporate Design.

Glaswelt – Wird die Innovationsfreude alle drei Marken der Gruppe (Anm. d. Red.: Oknoplast, WnD und Aluhaus) betreffen?

Mryczko – Die Hauptmarke Oknoplast spielt dabei die Hauptrolle. Aber auch beim Haustürhersteller Aluhaus entwickeln wir uns sehr dynamisch und bieten länderspezifisch zugeschnittene Haustürmodelle.

Glaswelt – Wird sich Oknoplast weiter auf Zentraleuropa konzentrieren?

Mryczko – Alles ist möglich. Auch andere Kontinente haben wir im Visier. Denkbar wäre auch eine Produktionsstätte außerhalb Polens.

Glaswelt – Wie viele Mitarbeiter sind aktuell bei Oknoplast tätig?

Mryczko – Die Mitarbeiterzahl beträgt aktuell rund 1300 Personen.

Glaswelt – Kommen wir auf ihre Marke WnD (Anm. d. Red: Profile von aluplast) zu sprechen…

Mryczko – WnD bietet Kunststofffenster und -türen speziell für den Neubau- und Objektbaubereich. Von der hohen Qualität zu äußerst attraktiven Preisen profitieren unsere Handelspartner – etwa indem sie dem hohen Preisdruck in diesem Segment hierdurch gewachsen sind.

Glaswelt – Wie kommt der Preisunterschied zu Produkten der Hauptmarke zustande?

Mryczko – Bei WnD verarbeiten wir nur 3 Systeme. Bei Oknoplast gibt es dagegen ein viel umfangreicheres Produktspektrum – auch im Zubehörbereich wie z. B. Rollläden. Klar, dass dieses deutlich umfangreichere Angebot für uns auch einen erheblich größeren logistischen Aufwand bedeutet. Zudem läuft die Bestellabwicklung bei WnD direkt über das Werk in Polen. Oknoplast-Kunden in Deutschland kommunizieren dagegen ausschließlich mit unserer deutschen Niederlassung hier in Ibbenbüren.

Glaswelt – Gab es die Befürchtung im Haus, dass sich diese beiden Marken kannibalisieren?

Mryczko – Wir haben darüber nachgedacht. Aber die Erfahrung zeigt, dass wir es mit zwei Segmenten zu tun haben, die sich nicht fressen.

Glaswelt – Was sind die wichtigsten Investitionen der Oknoplast-Gruppe in diesem Jahr?

Mryczko – Wir sind gerade dabei, ein neues Administrationsgebäude am Stammwerk zu errichten, das im Sommer nächsten Jahres fertig sein wird. Auch unser Logistikzentrum müssen wir an die Erfordernisse unserer Zielplanung der Vision 2020 anpassen. Schließlich müssen wir dieses Wachstum auch organisieren. Unser Ziel ist es weiterhin, dass Waren binnen 48 Stunden das Werk verlassen, so wie es aktuell bereits ist. Dazu gehört auch, dass wir immer wissen wollen, wo sich das Fenster innerhalb des Auslieferungsprozesses befindet. Gleichzeitig konzentrieren wir die Logistik am Stammwerk. Künftig werden also auch WnD-Elemente von hier ausgeliefert. Die Zuverlässigkeit der Auslieferung soll schließlich innerhalb der gesamten Gruppe gewährleistet werden.

Glaswelt – Haben Sie eigene LKW?

Mryczko – Wir haben Vertragsspeditionen, aber wir disponieren die Transporte. Und alle Fahrzeuge sind mit Stapler ausgestattet. Uns ist vor allem die Zuverlässigkeit der Lieferung wichtig.

Glaswelt – Was ist für Sie professioneller Service?

Mryczko – Im operativen Geschäft unterstützen wir den Händlerkunden umfassend. Er kann das tun, was er am besten kann: Elemente verkaufen und montieren. Und wichtig ist auch, auf Fehlerprozesse angemessen und sofort zu reagieren: Wir legen Wert darauf, dass der Kunde „Schnellschüsse“ auch wirklich schnell geliefert bekommt. Wenn ein Kunde sich vermessen hat, sorgen wir innerhalb einer Woche für Ersatz.

Glaswelt – Wie schnell werden generell Bestellungen ausgeführt?

Mryczko – Bei Standardfarben 2 bis 3 Wochen. Die meisten Händlerkunden haben jedoch einen Bestellhorizont von 4 bis 6 Wochen. Viel wichtiger ist aber doch die Auslieferungsqualität: Unsere Kunden wissen genau, wann Ihre Fenster kommen und die Fahrer schicken eine SMS, wenn sich der Transport durch einen Stau verzögert.

Glaswelt – Viele Bauelemente-Händler haben Vorbehalte gegenüber polnischen Anbietern. Wie gehen Sie damit um?

Mryczko – Klar ist, dass wir zunächst diese Angsthürden der Neukunden nehmen müssen, da polnischer Anbieter nicht gleich polnischer Anbieter ist. Ich habe Verständnis dafür, wenn Händlerkunden schlechte Erfahrungen gemacht haben und kein Risiko eingehen möchten. Ich sage dann immer, dass sie uns einmal testen sollen, beispielsweise mit einem oder zwei Fenstern. Nach dieser ersten Hürde gilt es, mit guten Ergebnissen zu überzeugen. Schön ist, dass Kunden dann bei uns bleiben, weil sie positiv überrascht sind. Ein anderer Punkt ist der Vorteil unserer deutschen Niederlassung: Andere polnische Anbieter rechnen in Zloty und müssen so auch Währungsschwankungen in ihren Preisen berücksichtigen. Oknoplast ist preisstabil und Preisanpassungen gibt es nur höchstens einmal im Jahr. Die Preisstabilität ist für viele Handelspartner besonders wichtig.

GLASWELT – Ist Oknoplast im polnischen Fenster verband aktiv?

Mryczko – Nein, wir sehen uns als international agierendes Unternehmen und Verbände vertreten nationale Interessen.

Glaswelt – Zuerst haben Sie das Fenster für Europa, das Grande Visa, vorgestellt, dann das Fenster für Deutschland, das Grande Classic. Wo sind die Unterschiede?

Mryczko – Grande Visa bot ja schon mehr Licht und schlanke Profile. Durch das runde Design war uns klar, dass sich das Fenster eher für die Märkte Polen, Frankreich und Italien qualifiziert. Bei Grande Classic haben wir beim Design bewusst den Geschmack der Deutschen im Kopf gehabt. Nebenbei haben wir aber dann auch noch einmal die Werte verbessern können. Der Erfolg des Fensters hat unsere Erwartung deutlich übertroffen – auf längere Sicht könnte es bis zu 60 Prozent unseres Umsatzes ausmachen.

Glaswelt – Wie hoch ist der Kaschieranteil bei den Fenstern, die sie nach Deutschland liefern und welche Farben dominieren?

Mryczko – Über 30 Prozent. Die Hälfte der farbigen Profile sind Grautöne.

Mons – Der Kunde will doch immer mehr ein individualisierbares Produkt, das nur für ihn konfiguriert ist. Mit den vielen Farb- und Designoptionen kommen wir diesem Wunsch entgegen.

Glaswelt – Sind Holzfenster kein Thema?

Mryczko – Viele Kunden sagen uns, dass sie auch noch Holzfenster von uns beziehen würden. Dass wir irgendwann auch über eine Holzfenster-Marke in der Gruppe verfügen, kann ich nicht ausschließen.

Glaswelt – Kommen wir auf Ihre Aufgaben innerhalb der Gruppe zu sprechen …

Mryczko – Die Verantwortung für den Gesamtvertrieb habe ich abgegeben. Ich durfte für Oknoplast vom ersten Fenster an die Exportmärkte entwickeln. Heutzutage sind wir als starke Marke in ganz Europa vertreten und der Exportanteil übersteigt 75 Prozent. In meiner neuen Aufgabe innerhalb der Gruppe geht es um unsere Vision 2020 und darüber hinaus: ich werde neue Märkte und Potenziale entdecken und erschließen. Die Welt ist groß.

Glaswelt – Im europäischen Kontext spielen Internorm, Inwido, AFG und Drutex eine große Rolle. Wo sehen Sie sich hier – wo wollen Sie hin?

Mryczko – Unser Ziel ist es, in jedem Land wo wir uns entwickeln, in die Top 3 zu kommen – auch durch Innovationen und Marktgestaltung. Aber wir wollen keine Behauptungen aufstellen, wie groß wir sind und was wir können. Wir sind da lieber etwas dezenter und lassen Ergebnisse für uns sprechen.

Glaswelt – Ist Größe ein wichtiges Kriterium für den Erfolg in Europa?

Mryczko – Das hängt vom Segment ab. In der Nische nein, im Hauptsegment schon. Es kann aber auch eine Falle sein, denn die für sich reklamierte Größe könnte auch schnell als Last oder Bürde empfunden werden. Trotz der Größe muss man auch entsprechend flexibel bleiben, so dass unsere Handelspartner sich gut bedient fühlen.

Glaswelt – Die großen Player planen mit ganz unterschiedlichen Werbe-Budgets. Werden Sie irgendwann auch wieder bekannte Fußballspieler oder ein ganzes Team unterstützen?

Mryczko – Wir sind nach wie vor Sponsor von Olympique Lyon. Und mit unserem Engagement bei Dortmund 2013 haben wir für viel Aufmerksamkeit gesorgt. Mal schauen, was noch kommt. Aber klar ist auch: Wir wollen uns darauf konzentrieren, was dem Händlerkunden einen Nutzen bringt, also innovative Produkte und ein professioneller Kundenservice.

Glaswelt – Herr Mryczko, Herr Mons, besten Dank für das Gespräch.—

Das Interview führte Chefredakteur Daniel Mund.

Große Bühne für das neue Grande Classic

Licht, Design und Technologie – mit diesen drei Kerneigenschaften zog das neue Fenster Grande Classic von Oknoplast im Shakespeare-Theater in Danzig alle Blicke auf sich. Der Kunststofffenster-Anbieter hat die Markteinführung des neuen schlanken Fenstersystems mit einer einzigartigen Marketingkampagne gestartet. Rund 150 Gäste waren im 360°-Winkel von einer multimedialen Präsentation umgeben.

Mit dem Grande Classic, welches speziell für den deutschen Markt entwickelt wurde, wurden die drei Kategorien Licht, Design und Technologie in den Reden und begleitenden Multimediapräsentationen aufgegriffen. Mikoaj Placek, Präsident der Oknoplast Gruppe, stellte die Verbindung zum Grande Classic her und erklärte dessen technologischen, stilistischen und branchenspezifischen Besonderheiten.

Placek: „Grande Classic steht für mehr Tageslichteinfall, minimalistisches Design und schmale Profilansichten. Es ist höchst energieeffizient, extrem leicht und stabil, exklusiv erhältlich und das zu einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis, ohne jedoch ein Nischenprodukt zu sein. Durch die schlanken Profile und Stulppartien vergrößert sich die sichtbare Glasfläche. So werden die Räume mit bis zu 22 % mehr Tageslicht geflutet und zudem optisch erweitert.“

Trotz schmaler Profile ist die Konstruktion durch die hauseigene, patentierte Verstärkung aus mehrfach gebogenem Stahl sehr fest und stabil. Uw-Werte bis zu 0,83 W/m²K bei nur 70 mm Bautiefe werden erreicht. Die zentrale Positionierung der Griffolive auf der schmalen Stulppartie unterstreicht die klassische Eleganz des Fensters und harmoniert mit jeglicher Inneneinrichtung. Speziell für Oknoplast entwickelte Winkhaus die besonderen Fensterbeschläge. Das Grande Classic ist seit Anfang Mai lieferbar.

www.oknoplast.de

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