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Interview mit Ralf Greiner von Guardian Europe

3-fach-ISO ist Standard und wird es auch bleiben

Glaswelt – Wie sieht aus Ihrer Perspektive das Isolierglas der Zukunft aus?

Ralf Greiner – Für mich ist klar, dass 3-fach-Isolierglas der Standard ist und das wird so bleiben. Gründe sind: künftige verschärfte staatliche Regulierungen zur weiteren Reduzierung der CO2 Emissionen. Dazu kommt, dass 3-fach-Isoliergläser einen weitaus höheren Komfort bieten, was dem Nutzer erlaubt, näher ans Fenster zu rücken, ohne Kälte zu spüren. Und die zu erwartenden Kostensteigerungen für Energie verlangen nach besserer Wärmedämmung.

Dazu kommt als wichtiger Punkt, die Hersteller von Profilen und Beschlägen haben Ihre Produkte bereits an die größeren Gewichte und Dicken der 3-fach-Gläser angepasst.

Glaswelt – Von welchen Märkten sprechen Sie hier?

Greiner – Es gibt bereits einen etablierten Markt für 3-fach-Isolierglas in Österreich, der Schweiz und in Deutschland (Marktanteil von 3-fach-ISO über 60 %) mit starker Ausstrahlung in die benachbarten Länder. Das System ist somit bereits gut etabliert und stößt auf große Akzeptanz.

Glaswelt – Was ist erforderlich, um größere, leichtere und effizientere ISO-Einheiten herzustellen? Wird 4-fach-ISO aus Dünnglas der Trend der Zukunft und wird es 3-fach-ISO ersetzen?

Greiner – ISO-Einheiten müssen, um effektiv zu sein, eine hohe Wärmedämmung sicherstellen und eine maximale Lichttransmission gewährleisten. Wie ich bereits angedeutet habe, machen 3-fach-Verglasungen ihren Job gut – insbesondere bei größeren Fensterformaten. 3-fach-Isoliergläser eignen sich hervorragend, um Wärmeverluste bei großen Fenstern zu kontrollieren. Ich sehe keinen Trend, zukünftig 3-fach- durch 4-fach-Verglasung als Standard zu ersetzen. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen.

Glaswelt – Welche wären das?

Greiner – Während es energetisch ein großer Sprung von einem 2-fach- zu einem 3-fach-Isolierglas ist, verbessern sich die technischen Daten hin zum 4-fach-Isolierglas weit weniger signifikant.Darüber hinaus sind bei vier Scheiben drei Beschichtungen erforderlich, was die Lichttransmission und den solaren Energiezugewinn beeinträchtigt. Tatsächlich wiegt der verringerte solare Wärmegewinn schwerer als die verbesserte Wärmedämmung.

Das Vorhandensein von drei Zwischenräumen erhöht zudem die Klimalast und setzt die Kanten der Einheiten unter Spannung. Die Scheiben müssten sehr dünn sein und somit thermisch vorgespannt, was die Kosten erhöht. Zudem werden die meisten Glasverarbeiter nicht über die Möglichkeiten verfügen, qualitativ hochwertige 4-fach-Produkte zu liefern.

Glaswelt – Sehen Sie dennoch Einsatzgebiete für 4-fach-Isolierglas?

Greiner – Da sich die 3-fach-Gläser bereits etabliert haben und sehr gute Werte liefern, könnten 4-fach-Gläser in ganz speziellen Anwendungen mit extremen Anforderungen zum Einsatz kommen. Wenn die ISO-Anbieter jedoch in der Lage sind, einen gewissen Typ von Dünnglas herzustellen – mit geringem Eisengehalt und Low-E-Beschichtung –, ist eventuell ein Nischenmarkt für 4-fach-Isoliergläser mit einer hohen Wärmedämmung möglich. Das setzt aber spezielle Fensterprofile voraus, die in der Lage sind, die entsprechenden Isolierglasdicken aufzunehmen.

Glaswelt –  Welche Funktionen muss das Isolierglas der Zukunft neben freier Sicht, Wärmedämmung und Sonnenschutz bieten?

Greiner – Wenngleich ich den genannten drei Funktionen zustimme, muss ich sagen, dass der Bedarf an Sonnenschutz von der Anwendung abhängt. Viele energieeffiziente Bauten verlangen eine hohe Transparenz gegenüber solarer Einstrahlung, um den passiven Solarwärmegewinn für eine positive Energiebilanz von Fenstern zu nutzen.

Glaswelt – Welche weiteren Funktionen bzw. Möglichkeiten sehen Sie noch?

Greiner – Mir fallen eine Reihe von weiteren Schlüsselfunktionen ein, wie verbesserte Sicherheitseigenschaften (das kann beim ISO die Verwendung von Verbundglas oder vorgespanntem Glas erfordern), Schallschutz und sogenannte „Easy-to-clean“ Eigenschaften. Weiter kommen dazu Schutz vor Kondensat auf der Außenscheibe – mit besserer Dämmung bleiben die äußeren Schichten sehr kalt – eine spezielle Beschichtung kann die Kondensatbildung verringern sowie entspiegelte Basisgläser.Eine weitere Option wären Vakuum-Isoliergläser, insbesondere dort, wo eine sehr hohe Wärmedämmung und eine hohe Transparenz – zusammen mit einem geringen Gewicht – erforderlich sind. Eine sehr interessante und eigentlich auch logische Anwendung wäre es für Dachflächenfenster mit ihren standardisierten Formaten.

Glaswelt – Und wie schätzen Sie integrierte Zusatzfunktionen für Isoliergläser ein?

Greiner – Interessant sind künftig auch schaltbare Gläser (z. B. elektrochrom) mit flexiblen Sonnenschutzeigenschaften. Weiter denke ich, werden wir neue Beschichtungen mit erhöhter Lichttransmission bekommen, um mehr Tageslicht durchzulassen bei gleichbleibenden bzw. besseren Dämmwerten. Und auch Isolierglas mit integrierten Photovoltaik-Elementen wird in Zukunft bestimmt seinen Markt finden—

Die Fragen stellte Matthias Rehberger.

Dieses Glas ist vor Korrosion geschützt

Bei ShowerGuard Glas wird die Oberfläche bei der Herstellung durch ein ionenbindendes Verfahren versiegelt. Diese „Easy-to-clean“-Oberfläche schützt das Glas zuverlässig vor schädlichen Einflüssen und beugt somit Korrosion vor.

Eingesetzt bei Duschkabinen und Glasabtrennungen bleiben diese mit ShowerGuard Glas dauerhaft schön und das mit nur minimalem Reinigungsaufwand.

ShowerGuard Glas lässt sich leicht sauber halten: Ein weiches Tuch oder ein feuchter Schwamm und normaler Haushaltsreiniger genügen. Harte und scheuernde Bürsten oder Reiniger, die Oberflächen zerkratzen können, sind für ShowerGuard Glas nicht geeignet.

www.eu.de.showerguardglass.com

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