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Hoog & Sohn setzt auf Laserbearbeitung

Weck’ den Tiger in Dir

_ Die Lasergravur ist eine interessante Alternative zu herkömmlichen Veredlungstechniken, denn mit dem Laser lässt sich Flachglas sehr präzise und äußerst vielseitig gestalten. Einer der Pioniere auf diesem Gebiet ist der Veredler Hoog & Sohn (www.hoog-und-sohn.de) aus Reinfeld, der sich in Sachen Laserbearbeitung in den letzten Jahren ein solides Know-how aufgebaut hat.

„Es ist immer wieder spannend zu beobachten, wie detailgetreu die ausgewählten Motive auf dem Glas wiedergegeben werden“, so Geschäftsführer Johannes Loose.

Und Geschäftsführer Michael Loose ergänzt: „Während wir früher unseren Gesamtbedarf an oberflächenbehandelten Gläsern komplett zugekauft haben, können wir nun diese Gläser qualitativ besser in Eigenfertigung herstellen.“ Ein weiteres Plus sei, dass der Laser eigenständig und automatisiert arbeitet.

So funktioniert die Lasergravur

Verwendet man den Laser (häufig CO2-Laser) für die Bearbeitung der Glasoberfläche, wird diese mit einem Laserstrahl mattiert, ähnlich einer Ätzung oder Sandstrahlung. Dabei können Glasoberflächen und viele Beschichtungen strukturiert werden. Der Strahl erzeugt sehr kleine Perlen auf der Glasoberfläche, vergleichbar den einzelnen Pixeln eines gedruckten Bildes. Durch die variable Anordnung dieser Perlen lassen sich feinste Strukturen und unterschiedlich dichte Flächen gestalten.

Die Mattierung erfolgt durch ein Anschmelzen der Oberfläche mit dem Laserstrahl, wobei die gelaserten Glasflächen weniger empfindlich für Fingerabdrücke und Verschmutzungen sind als z. B. Gläser, die mittels Sandstrahlung oder Ätzung aufgeraut werden.

Weitere Vorteile gegenüber diesen klassichen Verfahren sind die hohe Präzision und die schmutz- und rückstandsfreien Arbeitsabläufe des Lasers. Zudem entfällt der Aufwand für die Aufbereitung und die Entsorgung der teils umwelt- und gesundheitsschädigenden Stoffe, wie sie beim Ätzen oder Schleifen anfallen.

Neben dem Mattieren können Dekore auch durch Entschichtung entstehen. Dafür werden mit dem Oberflächenlaser Lacke, Spiegelschichten, Emaille, Low E-Schichten oder auch leitfähige Schichten abgetragen und strukturiert.

Der Laserabtrag kann zudem den lithografischen Siebdruck ersetzen und ermöglicht eine flexible und wirtschaftliche Produktion „bedruckter“ Gläser bei wechselnden Designs und großen sowie kleinen Stückzahlen. Auf diese Weise können auch Bemusterungen schnell und effizient durchführt werden, da keine Zwischenschritte mehr erforderlich sind.

Neben der Gestaltung lässt sich die Glasoberfläche mittels Laserbearbeitung auch mit rutschhemmenden Eigenschaften versehen und kann so für die Fertigung von begehbaren Gläsern verwendet werden (Lasergrip-Verfahren).

Das Arbeiten und die Umsetzung der Lasergravur erfordert speziell geschultes Personal. Michael Loose: „Wir hatten zu Beginn die notwendige Qualifikation der Mitarbeiter völlig unterschätzt, denn die Bild- oder Grafikmotive, die aufgelasert werden sollen, müssen entsprechend aufbereitet werden. Wir hatten zum Glück zwei Mitarbeiter, die sich mit viel Spaß und vollem Engagement in die Thematik der Bildbearbeitung und in die technischen Raffinessen für gute Ergebnisse eingearbeitet haben.“

Angesprochen auf den Zeitaufwand erläutert Johannes Loose: „Die Durchlaufzeit für solche Aufträge ist sehr unterschiedlich. Je nach gelieferten Daten der Kunden oder ob wir Design-Vorschläge liefern sollen, liegt die Lieferzeit zwischen 3 bis 15 Werktagen. Natürlich ist das auch abhängig von der Auslastung der Anlage. Aufwendige Motive laufen schon einmal bis zu 20 Stunden und mehr.“

Mehr als nur Transparenz

Eine spannende Variante ist Laserglas, das über die Glaskanten beleuchtet wird. So lassen sich gezielt Akzente bei der Raumgestaltung setzen. Interessante Wirkungen erzielen auch Spiegel mit LED-Beleuchtung, die rückseitig gelasert werden.

Dazu Michael Loose: „„Lange bevor wir uns über eine Laser-Anlage Gedanken gemacht haben, stand bei uns die Überlegung an, Glas flächig zu beleuchten. Das Ergebnis aus verschiedenen Versuchen war dann die Investition des Lasers.“

Laserglas mit LED-Beleuchtung kann auch zu 3-fach-Isolierglas aufgebaut werden und ist so in der Fassade einsetzbar.

Ob im Innen- oder im Außenbereich: Mittels Laserstrahlung bearbeitete Gläser verleihen Räumen und Fassaden eine besondere Ästhetik, insbesondere, wenn sie noch beleuchtet sind.

„Wir freuen uns über die Anschaffung unserer Laseranlage, denn diese Anlage ermöglicht es uns kreativ, individuelle Glasoberflächen zu gestalten. Um jedoch wirklich zufriedenstellende Ergebnisse bei der Lasergravur zu erzielen, muss man als Verarbeiter bereit sein, sich zu 100 Prozent mit dieser Art von neuen Glasprodukten auseinanderzusetzen“, so das Fazit von Michael und Johannes Loose. —

Matthias Rehberger

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