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Hohes Verkaufspotenzial für den Spezialisten

Aus alt mach neu

_ Kaum war das Aufmacherbild dieses Artikels in eine Facebook-Gruppe eingestellt, da ging sie schon los die Diskussion, was wegen des stark zerfetzen Markisentuchs bzw. mit der kompletten Markise so alles getan werden könnte.

Dass bei einem solch beschädigten Zustand der Markise Gefahr für Leib und Leben bestehen kann, weil das Tuch beim Einfahren komplett abreißen, das Ausfallprofil rausschlagen und dabei die Gelenkarme überstrecken, abbrechen und einen oder mehrere vorbeilaufende Passanten verletzen könnten, sei da nur am Rande erwähnt. Der Kunde sollte darauf also auf jeden Fall schriftlich hingewiesen werden, um der Hinweisplicht genüge zu tun.

Neumontage kann vor Ort erfolgen

In der Regel kann eine vorhandene Markise immer vor Ort neu bespannt werden. Letztlich gibt es gar keine Alternative, wenn die Anlagenmaße 7 m überschreiten, Markisen zweiteilig hergestellt und durchgehende Tücher vom Kunden bestellt werden. In diesem Fall muss das Tuch sowieso vor Ort aufgezogen werden.

Da viele Fachbetriebe bei einer Neubespannung zum ersten Mal mit dem vorhandenen Markisentyp in Berührung kommen könnten, liegt die Hauptproblematik oft in der Unkenntnis, wie die Markise funktioniert und neu bespannt werden kann. Um sich vor dem Kunden nicht zu blamieren, wird sie dann demontiert, mitgenommen und im eigenen Betrieb neu bespannt. Oder sogar zum Hersteller zurückgeschickt, um diese Arbeiten dort durchführen zu lassen. Sollten bei der Wiedermontage die Markisenkonsolen neu befestigt werden müssen, ist zu beachten, dass diese Arbeiten nach den aktuell herrschenden anerkannten Regeln der Technik erfolgen müssen. Das bedeutet unter Umständen, alte Kunststoffdübel raus, neues bauamtlich zugelassenes Dübelsystem rein. Der Aufwand, der bei dieser Vorgehensweise sehr zeitintensiv ist und damit auch beträchtliche Kosten verursacht, kann im Sinne des Kunden nicht geschehen. Bei Streitfällen wird bei einer solchen Vorgehensweise regelmäßig gegen den Fachbetrieb entschieden.

Es gibt viele Hilfsmittel

Das wichtigste Hilfsmittel bei einer Neubespannung ist die Erfahrung. Natürlich gilt es wegen der Gewährleistung auf die auszuführenden Arbeiten einwandfrei zu beurteilen, ob eine Markise noch weitere sieben bis acht Jahre funktionstechnisch überstehen kann, d. h. ob die Arme genug Federkraft produzieren oder das Getriebe nicht mehr über genug Bremswirkung verfügt etc. Also sollte ein notwendiger Austausch von Verschleißteilen immer mit der Neubespannung zusammen durchgeführt werden. Für den Fall, dass das Einkedern des neuen Tuches auf der Tuchwelle wegen einer Laibungsmontage etc. etwas schwieriger sein sollte oder die Tuchwelle wegen der Markisenkonstruktion nur schwer zu erreichen ist, gibt es viele Kedersysteme, die zur Hilfe genommen werden können. Außer örtlichen Bedingungen die sicherheitsrelevant sind (z. B. Markisen in hohen Stockwerken), gibt es eigentlich keine Gründe eine Markise nicht vor Ort neu bespannen zu können.—

Olaf Vögele

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