Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
Rettungswege und Sonnenschutz

Und die Diskussionen gehen weiter

_ So gibt es Anfragen von privaten Bauherren, die nach Fertigstellung ihres Eigenheimes und der anschließenden Abnahme vom Brandschutzbeauftragten aufgefordert werden, den elektrischen Rollladen stillzulegen oder eine geeignete Umbaumaßnahme durchzuführen, um die erforderliche Abnahme zu erhalten.

Leider sind in den meisten Fällen alle Arbeiten rund ums Fenster bereits abgeschlossen, die Wohnung frisch gestrichen und verputzt. Oft ist es so, dass eine manuelle Nothandbedienung ebenfalls abgelehnt wird, da die abweichende Bedienung des Rollladens in einer Extremsituation wie z. B. bei einem Brand den Nutzern nicht zugemutet werden kann.

Auf die Bedienung kommt es an

So auch ein Beispiel aus einer Seniorenanlage, bei denen jede Wohneinheit über einen Terrassen-/Balkontür verfügte, die als Rettungsweg deklariert war. Hier wurde seitens des Brandschutzbeauftragten vorgeschrieben, dass sich der Rollladen im Brandfall automatisch öffnen muss, um den Zugang zu Terrasse/Balkon zu gewährleisten und somit auch den Einsatzkräften die Möglichkeit gibt, diese Personen über den zweiten Rettungsweg mit geeigneten Leitern o. Ä. in Sicherheit zu bringen. Hier wurde ebenfalls eine manuelle Bedienung abgelehnt, da den Senioren nicht zugemutet werden kann, in Stresssituationen den Rollladen zu öffnen, um ihre Wohneinheit verlassen zu können. Die vermehrten Anfragen zu den Möglichkeiten der Bedienung bei Rollläden am zweiten Rettungsweg bei Rollladenherstellern zeigen, dass Wohnungsbaugesellschaften und Architekten zunehmend mit diesen Anforderungen konfrontiert werden.

Häufig kommen nach einer Ablehnung des Rollladens durch den Brandschutzbeauftragten die Anfragen an, welche Möglichkeiten zur Umrüstung gegeben sind. Hier ist der Fachhandel besonders gefordert, sich mit solchen Möglichkeiten und den Anforderungen der einzelnen Landesbauämter auseinanderzusetzen.

Bereits im Vorfeld sollten die Lösungen diskutiert werden, um spätere, aufwendige Umbauarbeiten zu vermeiden. Leider ist es hier so, dass von Bundesland zu Bundesland diese Regelungen unterschiedlich sind, sodass keine einheitliche Definition zu Rollladen oder Sonnenschutz bei Rettungswegen gegeben ist. Die letztendliche Entscheidung liegt natürlich beim Brandschutzbeauftragten. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass bei Vorlage eines schlüssigen Konzeptes durch den Fachhandwerker auch eine Genehmigung durch den Brandschutzbeauftragten erfolgt. Hierzu sind allerdings die notwendigen Vorkenntnisse über Systeme und Möglichkeiten Voraussetzung, um eine kompetente Beratung durchführen zu können.

Die Nachfrage steigt

Bei Reflexa hat sich die Zahl der eingesetzten Vorbaurollladen und Umrüstkits mit dem Zentralmodul für Rettungswege in diesem Jahr verdoppelt. Es wurde eine akzeptable Lösung geschaffen, die mit minimalem Aufwand umsetzbar ist. In der Planungsphase der Umsetzung am Bauvorhaben erfolgte oft eine gemeinsame Beratung durch Fachhandel in Zusammenarbeit mit den Spezialisten bei Planern und Architekten.

Durch die kompakte Bauweise des Akkus und der Steuereinheit können die Komponenten in handelsüblichen, tiefen Schalterdosen eingesetzt werden. Dies überzeugt die Planer und Architekten, weil von vornherein eine unauffällige Anbringung realisiert werden kann. Sollte eine Nachrüstung nötig sein und die vorhandenen Schalterdosen nicht ausreichend sein, können alle Komponenten in eine unauffälligen Aufputzvariante integriert werden, um die optische Beeinträchtigung der Steuereinheit so gering wie möglich zu halten. Da diese Komponenten eine Sicherheitseinrichtung darstellen, muss der Akku regelmäßig überprüft werden. Diese Wartungs- / Austauschzyklen meldet das Modul, d. h. ist ein bestimmtes Alter oder eine dementsprechende Anzahl von Bedienzyklen erreicht, ertönt ein Signal in Form eines Pieptones, der allgemein aus den schon vorgeschriebenen Rauchmeldern bekannt ist. Bei jedem Wartungszyklus muss der Akku ausgetauscht werden, um eine 100 %ige Sicherheit zu haben, dass dieser im Ernstfall auch die notwendige Kapazität hat, um den Rollladen zu öffnen.

Rettungswege automatisch öffnen

Der Nutzer erfährt keinen Unterschied zu seinen regulären Rollläden. Es wird ein 12V Motor im Kasten verbaut und die Bedienung erfolgt über einen herkömmlichen Standardschalter. Dieser kann ins gewünschte Schalterprogramm integriert werden, sodass eine einheitliche Optik der Bedienelemente gewährleistet ist.

Optional lässt sich das Zentralmodul noch über einen verdrahteten Rauchmelder ansteuern, der im Brandfall bzw. bei Rauchentwicklung ein Signal an das Rettungswegmodul sendet. Der Rollladen wird automatisch geöffnet und der Rettungsweg freigegeben. Somit steht den Rettungskräften beim Anrücken an die Brandstelle kein Hindernis im Wege, das eine Rettung der eingeschlossenen Personen behindern könnte.Abschließend ist noch anzumerken, dass eine Entscheidung über Rollladen oder Sonnenschutz an Rettungswegen inkl. deren Bedienung einzig und allein beim Brandschutzbeauftragten liegt, der das vorliegende Konzept schlussendlich abnehmen und verantworten muss.

Wird im Vorfeld diese Maßnahme zwischen Planer, Fachhandwerker und Brandschutzbeauftragtem abgesprochen und definiert, steht einer Abnahme in der Regel nichts im Wege und im Ernstfall spricht dann alles für eine ordnungsgemäße und sichere Bergung von Personen.—

www.reflexa.de

Jetzt weiterlesen und profitieren.

+ Glaswelt E-Paper-Ausgabe – jeden Monat neu
+ Kostenfreien Zugang zu unserem Online-Archiv
+ Fokus GW: Sonderhefte (PDF)
+ Weiterbildungsdatenbank mit Rabatten
+ Webinare und Veranstaltungen mit Rabatten
uvm.

Premium Mitgliedschaft

2 Monate kostenlos testen