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reibungsloser Bauablauf im kloster Sankt Peter

Brandschutz ohne Kompromisse

_ Das Kloster Sankt Peter, gegründet im 11. Jahrhundert, ist ein einzigartiges Zeugnis süddeutscher Barockarchitektur. Heute wird es als geistliches Zentrum genutzt und ist öffentlich zugänglich. Um die Besucher und Nutzer des ehemaligen Klosters im Brandfall zu schützen, wurde im Rahmen der jüngsten Umbaumaßnahmen ein Brandschutzkonzept erforderlich.

Unter der Federführung von Architekt Alexander Steger sollten die erforderlichen Baumaßnahmen unauffällig in das bestehende Raumbild integriert werden. Die Planer stimmten sich dabei regelmäßig mit dem Landesamt für Denkmalschutz in Freiburg ab.

Dabei holten die Verantwortlichen den Spezialisten für Brandschutzelemente Hoba aus Adelberg mit ins Team. So arbeiteten der Architekt, der Brandschutzgutachter, das Denkmalamt und der Bauelementehersteller bereits in einem sehr frühen Stadium eng zusammen. Sie stimmten die gestalterischen Details ab, ermittelten anhand einer Kostenschätzung das erforderliche Budget und legten den Einbau einer Musteranlage fest. Der Brandschutzanbieter wurde angewiesen, ein Musterelement zu erstellen und einzubauen, das angenommen wurde.

Auch für die Hauptmaßnahme erhielt Hoba den Auftrag. Sämtliche Arbeiten sollten im laufenden Betrieb durchgeführt werden, und das mit möglichst wenigen Einschränkungen: Darauf wurde die Freigabe der Elemente in mehreren Stufen vorsehen und entsprechend die Werksplanung und die Produktion darauf abgestimmt. Dies stellte große Anforderungen an die Produktion und erforderte eine hohe Flexibilität bei der Herstellung der Elemente. Auch die Logistik und die Montage waren eine Herausforderung, ebenso die notwendige Ertüchtigung der Wand- und der Bodenanschlüsse: Alles musste Bauabschnitt für Bauabschnitt „just in time“ geliefert werden.

Dies konnte nur gemeistert werden, weil Hoba über einen eigenen Fuhrpark verfügt und nicht auf externe Speditionen zurückgreifen muss. Die Brandschutzelemente wurden durch einen Kooperationspartner montiert.

Aufbau der Brandschutzgläser

Die Besonderheit der minimalistischen Konstruktion stammt aus der Feder von Claus Schmid, dem Leiter der Holzbau Schmid GmbH, die die Brandschutztüren lieferte. Ihm gelang es, die Brandschutztüren so in Brandschutzverglasungen einzubauen, dass die Türzargen keinerlei Verbindung mit den umlaufenden Rahmen mehr haben. Folglich trägt das Glas die Tür.

Brandschutzgläser (F-Gläser) bestehen aus einem mehrschichtigen System, das sich aus VSG- oder ESG-Scheiben und chemischen Substanzen (z. B. Wasserglas) zusammensetzt. Diese geben bei einer bestimmten Temperatur Wasser frei und schäumen auf.

Da dies meist nicht genügt, um das gewünschte Schutzziel zu erlangen, reagiert die nachfolgende Schicht auf gleiche Weise. Dieser Vorgang wiederholt sich so lange, bis der geplante Feuerwiderstand erzielt ist.

Ein weiterer Vorteil des Brandschutzglases ist, dass es bei hohen Temperaturen opak wird. Dies kann die Evakuierung gefährdeter Personen erleichtern, da sie bei einem Brand das Feuer nicht sehen können, wodurch Panik vermieden wird.

Konstruktive Besonderheiten

Wesentliche konstruktive Besonderheiten sind in diesem Projekt die beschriebene Montage der Türzarge im freien Glasumfeld und die rahmenlose Anbindung der Verglasungen an angrenzende Wände sowie die mit zartem Edelstahl eingefasste Brandschutztür aus Glas.

Dieses Objekt ist ein gutes Beispiel dafür, wie Planer ein historisches Gebäude in die vorgeschriebenen Brandabschnitte einteilen und dabei seine ursprüngliche großzügige Raumwirkung erhalten können.

Neben den beschriebenen gläsernen Brandschutzelementen galt es, auch die historischen Türen mit Füllungen und Zierwerk durch entsprechende Brandschutztüren im gleichen Dekor zu ersetzen. Auch hier konnte der Elementehersteller mit seinen geprüften Bauteilen alle Aufgabenstellungen an Sicherheit und Denkmalschutz erfüllen.

Das Projekt Geistliches Zentrum Kloster Sankt Peter zeigt, wie es gelingen kann, historische Bausubstanz mit den Anforderungen des Denkmalschutzes und den Auflagen eines zeitgemäßen Brandschutzkonzepts in Einklang zu bringen.

Der Schlüssel zum Erfolg lag bei diesem Projekt im frühzeitigen Einbinden aller Baubeteiligten. Der Elemente-Hersteller brachte dazu bereits im Vorfeld der Planung sein Wissen mit ein. Dies schuf dann auch die Grundlage für die spätere reibungslose Abwicklung des Bauvorhabens.

Im Ergebnis erfüllt das historische Klostergebäude nun höchste Brandschutzanforderungen, wobei die Leichtigkeit der gläsernen Konstruktionen die einzigartige Architektur hervorhebt und sie ästhetisch ansprechend in Szene setzt. —

www.hoba.de

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