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Leserbrief zum Gastkommentar in GLASWELT 08/16

Hier meldet sich das Handwerk

„Mit einigem Staunen habe ich den Gastkommentar in Ihrer Ausgabe vom August 2016 gelesen. Anstatt dass Herr Fleischer auf Forderungen seiner Kunden, nämlich Handwerksbetriebe, nach Übernahme der von fehlerhaft gelieferten Produkten verursachten Kosten mit dem Versuch einer Qualitätssteigerung reagiert, erlaubt er sich eine Beurteilung der Fachkenntnisse der Mitarbeiter dieser Betriebe.

Er hat dann auch gleich einige nützliche Tipps parat, wie diese Kenntnisse verbessert werden können. Interessanterweise hat er offensichtlich nicht bemerkt, dass es zunächst aber um ein kaufmännisches Problem geht.

Eine genaue Qualitätskontrolle aller angelieferten Teile erfordert einen enormen Aufwand und verursacht damit auch Kosten.

Ist etwa Herr Fleischer oder sonst wer in der Glasindustrie bereit, diese Kosten zu übernehmen? Außerdem ist z. B. eine fehlerhafte Randversiegelung oder ein Beschichtungsfehler usw. auch gar nicht so leicht festzustellen.

Eine dermaßen nervöse Reaktion lässt bei mir den Gedanken zu, dass es doch eine beträchtliche Anzahl an berechtigten Reklamationen geben muss, denn wegen ein oder zwei auszutauschenden Scheiben bräuchte man ja nicht gleich so zu murren?

Vielleicht wäre doch bei den Mitarbeitern in der Qualitätskontrolle der Zulieferer ein Ausbau des Kenntnisstandes möglich. Oder gibt es auch hier einen Fachkräftemangel?

Wie kommt aber jetzt ein kleiner Handwerksbetrieb dazu, für die Fehler seiner Zulieferer und den daraus entstehenden Schaden aufzukommen?

Die Konkurrenz wird immer härter und die Kunden werden immer kritischer. Da hilft weder ein Buch über Glasschäden, noch von der Industrie vorgegebene Normen über die Beurteilung von Fehlern im Glas.

Es ist einer Kundschaft schlicht nicht mehr so leicht einzureden, dass Kratzer, Fremdkörper oder Beschichtungsfehler im SZR eigentlich nichts machen und wenn man nicht so genau hinschaut, diese auch gar nicht gesehen werden, wie sich das Herr Fleischer offenbar vorstellt. Schließlich ist weder der Handwerksbetrieb noch sein Kunde der Dumme.

Für Fehler, die von mir oder meinen Mitarbeitern verursacht wurden, hafte selbstverständlich ich. So sollten das eigentlich auch die Zulieferer sehen, das gilt natürlich auch für die Folgekosten!“

Martin Wöhrer

Glasbau Wöhrer GmbH | www.glasbau-woehrer.at

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