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Im Gespräch mit Norbert Jagereder

Das sagt der Anwender

Glaswelt – Welche Glassorten und Mengen fertigen Sie?

Norbert Jagereder – Pro Jahr stellen wir etwa 315 000 m2 Isolierglas mit vorgespannten Gläsern her, damit fahren wir unter Vollauslastung, wobei wir Gläser von 2 bis 8 mm komplett selbst vorspannen. Sind Scheiben größer als 1700 × 2500 mm gefordert, kaufen wir diese zu.

Glaswelt – Welche Rolle spielt die Qualität bei vorgespannten Gläsern für Fenster. Was erwarten die Kunden von den eingesetzten Gläsern?

Jagereder – Eine wichtige. Unser Qualitätsanspruch ist hoch und auch unsere Kunden erwarten perfekte Fenster- und Türlösungen. Roller Waves auf dem Glas, wie sie durch Rollentransport auftreten können, werden nicht akzeptiert, auch Verwerfungen und Spiegelungen sind inakzeptabel. So etwas gibt es bei uns aufgrund der Luftkissentechnik unseres Ofen nicht.

Glaswelt – ESG und TVG selbst herzustellen gibt dem Glasverarbeiter große Freiheiten und erweiterte Marktchancen. Ab wann lohnt es sich, selber vorzuspannen?

Jagereder – Wir hatten 2010 entschieden, Sicherheitsglas über Verbundsicherheitsglas (VSG) abzubilden. Der Bedarf an Sicherheitsglas stieg allerdings sehr rapide an – im Jahr 2014 kauften wir 100 000 Isoliergläser mit (ESG) zu. Dafür brauchten wir ein größeres Lager und waren hinsichtlich Preis, Qualität und Lieferzeiten von Lieferanten abhängig. Das war dann der Moment, wo wir entschieden selber vorzuspannen. Jetzt produzieren wir punktgenau wann wir es brauchen. Durchlaufzeit und Flexibilität bedeuten für uns viel Geld, denn es geht darum, schnellstmöglich das Isolierglas für die Fensterproduktion zur Verfügung zu stellen.

Dazu kommt, dass man bei Reklamationen schneller reagieren kann. Und natürlich bedeuten mehr Wertschöpfung im Haus und umfassenderes Wissen eine größere Unabhängigkeit. Mit der Inbetriebnahme unserer eigenen Vorspann-Anlage sind wir wieder ein Stück unabhängiger von der Zulieferindustrie.

Glaswelt – Was hat sich durch das Vorspannen bei Ihnen in der Produktion geändert?

Jagereder – Es gab eigentlich keine unmittelbare Änderungen – wichtig war aber, schnell das Know-how in Sachen Vorspannen aufzubauen. Mit der guten Einschulung und der leichten Bedienung der Anlage waren wir jedoch schnell im Thema. Wir konnten die Produktion bereits nach etwa zwei Wochen eigenständig aufnehmen – das hätte ich nie für möglich gehalten. Bei uns bringen sich die Leute jetzt das Vorspannwissen gegenseitig bei. Mittlerweile haben wir zwölf Mitarbeiter, die den Vorspannofen eigenständig betreiben können. Das ging dadurch, dass sich die Kollegen selbst geschult haben, somit waren in kürzester Zeit so viele Mitarbeiter mit der Anlage vertraut. Aktuell planen wir vier bis fünf zusätzliche Bediener für den 3-Schichtbetrieb.

Glaswelt – Wie lief das Ofen-Projekt ab?

Jagereder – Wie bei allen Projektabwicklungen: Es gab ein Vorprojekt, wo wir die Potenziale untersucht haben, wenn wir selbst Glas vorspannen. Im Anschluss haben wir ein Konzept ausgearbeitet und das Budget aufgestellt. Hierfür gab die Geschäftsleitung grünes Licht und wir konnten loszulegen. Es gab dabei zwei Prämissen: Einerseits wollten wir 2 mm Dünnglas verarbeiten können und andererseits ist höchste Qualität ein absolutes Muss, wodurch für uns ein Rollenofen quasi ausgeschlossen war. Nach Abwägung der Vor- und Nachteile unterschiedlicher Konzepte und Lieferanten ging der Lisec-Ofen als klarer Sieger hervor.

Glaswelt – Womit hat Sie der Aeroflat überzeugt?

Jagereder – Zuerst einmal durch die hohe Qualität der vorgespannten Scheiben. Ein weiteres Plus ist der First Class Service durch Lisec und die geografische Nähe. Ein Techniker braucht nur eine Stunde bis zu uns. Wichtig war für uns auch, dass nur ein Bediener zum automatischen Beladen und Entladen notwendig ist. Für den Aeroflat mit Luftkissensystem spricht weiter die sehr kurze Unterbrechung im Falle eines Glasbruches im Ofen. Das spielte bei der Entscheidung eine große Rolle: Der Lisec-Ofen läuft bereits nach einigen Minuten wieder, gegenüber anderen Konzepten, bei denen oft mit mehreren Stunden Stillstand zu rechnen ist. Und ein weiteres wesentliches Argument war das Gesamtpaket: Nur bei Lisec können wir Automatisierung und Anlagen aus einer Hand beziehen.

Glaswelt – Wie schätzen Sie die künftige Entwicklung bei Sicherheitsglas im Fensterbau ein?

Jagereder – Der Anteil an Sicherheitsglas wächst stark. Erstens aufgrund der Vorschriften, die immer strenger werden. Zudem denken die Endkunden um und sehen, welchen Mehrwert Sicherheitsglas bringt, Stichwort: Kindersicherheit, Einbruchschutz etc.—

www.internorm.com

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