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Neue Trendstudie

So sieht das sichere Gebäude der Zukunft aus

_ Neue Ansprüche der Kunden an Sicherheit treiben Smart Home und Smart Building voran. Das Sicherheitsversprechen smarter Gebäude geht weit über das eigentliche Bauwerk hinaus. Differenzierte Sicherheitslösungen, Vertrauen und Integration in das digitale Leben der Kunden sind Schlüssel zum Erfolg – dies sind Kernaussagen der Trendstudie „Das sichere Gebäude der Zukunft“ des Leipziger Trendforschungsinstitutes 2b Ahead ThinkTank.

Die Trendstudie zeigt, wie Technologie unser Verständnis von Sicherheit verändert, wie Anbieter Sicherheit neu denken, das individuelle Sicherheitsbedürfnis des Kunden bedienen und zu seinem Sicherheitsmanager werden können.

In Zukunft bietet das Gebäude weit mehr als nur Gefahrenabwehr – das sichere Gebäude der Zukunft ist einfach zu bedienen, ermöglicht seinen Nutzern einen effizienten Einsatz von Ressourcen, ist flexibel und passt sich an die individuellen Bedürfnissen seiner Nutzer an. Es bietet ein hohes Maß an Komfort, überwacht und fördert die Gesundheit seiner Nutzer und wird zum integralen Bestandteil seines Lebens. Jeder Bestandteil des Smart Home und Smart Building wird zu einem Element, das Sicherheit im Gebäude schafft.

In der Studie werden Strategieempfehlungen gegeben, entlang derer Sicherheitsunternehmen, Technologieanbieter, Telekommunikationsunternehmen, Bauträger und Wohnungsbaugesellschaften ihre Zukunft aktiv gestalten können. Die Delphi-Studie basiert auf den Aussagen ausgewählter Experten aus den Bereichen Sicherheit, Technologie, Telekommunikation und Bau.

Das individuelle Sicherheitsprofil des Kunden rückt in den Fokus

Die Studie stellt fest: Es wird nicht mehr den einen Kunden geben, welcher ein bestimmtes Sicherheitsversprechen sucht. Stattdessen lassen sich neun Kundengruppen mit individuellen Bedürfnissen erkennen. Michael Carl merkt an: „Kunden des Smart Home und Smart Building haben ein hoch differenziertes Verständnis von Sicherheit im Gebäude und suchen ganz unterschiedliche Sicherheitsversprechen. Anbieter werden also in Zukunft aufhören, Smart Home- und Smart Building-Lösungen zu verkaufen. Sie werden die Daten ihrer Kunden nutzen, diese analysieren und auf diese Weise ein individuelles Sicherheitsprofil zusammenstellen. Die Steigerung des subjektiven Sicherheitserlebens, das ist das Kernprodukt der Branche. Die Devices werden demgegenüber austauschbar.“

Das Vertrauen der Kunden basiert nicht mehr nur auf Zertifikaten

Eine zentrale Erkenntnis der Studie ist, dass der Kunde die Brücke zwischen den technologischen Lösungen und seinem individuellen Sicherheitsbedürfnis selbst schlägt – er trifft eine Vertrauensentscheidung. Die Studie zeigt verschiedene Optionen für Anbieter, dieses Vertrauen zu wecken.

Michael Carl sagt: „Jede Kundengruppe fasst auf ganz unterschiedlichen Wegen das Vertrauen zu einem Unternehmen. Der Fokus der Branche auf Zertifikate trifft nur einen kleineren Teil der potenziellen Zielgruppen. Zu den heute bekannten Wegen kommen weitere Optionen. So wird auch der skalierbare Datenschutz zu einem zentralen Element, das Vertrauen der Kunden zu gewinnen.“ —

Studie kostenlos zum Download: Für Details kann man die Exklusivauswertung der Studie kostenlos downloaden: www.2bahead.com/studien/trendstudie/detail/trendstudie-das-sichere-gebaeude-der-zukunft/

DAs sind die Kernaussagen der Studie

  • Sicherheit wird nicht mehr durch Mauern definiert. Jeder Bestandteil des Smart Home und Smart Building wird potenziell zu einem Element, das Sicherheit im Gebäude schaffen kann.
  • Vertrauen wird zu einer notwendigen Bedingung für den Markterfolg von Smart Home- und Smart Building-Lösungen.
  • Neue Kundensegmentierungen für Smart Home- und Smart-Building-Kunden zeigen sieben differenzierte Sicherheitsansprüche und konkrete Wege, das Vertrauen der Kunden zu wecken.
  • Anbieter, die Sicherheit neu denken, die das individuelle Sicherheitsbedürfnis des Kunden bedienen und die zu seinem Sicherheitsmanager werden, stellen sich zukunftssicher auf.
  • Erste Geschäftsmodelle adressieren bereits spezifische Sicherheitsbedürfnisse der Kunden und greifen damit herkömmliche Anbieter an. Der Wandel hat begonnen.

“Auch Fenster müssen intelligent werden“

Einen der Autoren der Studie, Michael Carl, haben wir zum Interview gebeten: Nach seinem Studium der Theologie war Carl journalistisch tätig und hat als Redakteur und Moderator bei verschiedenen öffentlich-rechtlichen und privaten Radiosendern gearbeitet. Er war u. a. Leiter des Rundfunks Berlin-Brandenburg. Seine Branchenschwerpunkte lagen im Medien- und Finanzsektor, im Handel und der IT-Branche.

GLASWELT – Was ist das Trendforschungsinstitut 2b Ahead ThinkTank?

Michael Carl – Zukunft ist unser Thema. Der 2b Ahead ThinkTank ist das größte Trendforschungsinstitut im deutschsprachigen Raum. Wir erforschen die Lebens- und Arbeitswelten der Zukunft, knüpfen Netzwerke zwischen innovativen Entscheidern, Gründern, Technologie- und Strategieexperten und inspirieren und begleiten Unternehmen auf dem Weg in ihre eigene Zukunft.

GLASWELT – Mir fällt auf, dass es in Ihrer Studie mit dem Titel „Das sichere Gebäude“ eigentlich überhaupt nicht mehr um die Gebäudesicherheit im eigentlichen Sinne, also dem Schutz vor Einbrechern, geht …

Carl – Wir müssen Sicherheit von Gebäuden völlig neu denken – und sie geht in Zukunft deutlich über die klassische Gefahrenabwehr hinaus. Getrieben wird dies sowohl von einem neuen Sicherheitsverständnis von Kunden, als auch von neuen Marktteilnehmern, die das Sicherheitsbedürfnis von Kunden anders aufnehmen und erfüllen. Wer bei Gebäudesicherheit in Zukunft nur an Fenstergitter und Rauchmeldesysteme denkt, verfehlt die Dynamik des Marktes und übersieht zentrale Kundenanforderungen. Das sichere Gebäude verspricht seinen Kunden einfach, flexibel und effizient zu sein, ein Mehr an Komfort zu gewähren und die Gesundheit seiner Nutzer zu fördern. Gebäudesicherheit der Zukunft ist mehr als die Abwehr von physischen Gefahren.

GLASWELT – Welchen Stellenwert haben in der Studie die mechanischen einbruchhemmenden Bauteile wie Fenster und Türen?

Carl – Der Schutzfaktor von Fenstern und Türen wird auch in Zukunft zentral sein – aber auf eine durchaus neue Weise. Die Sicherheit des Gebäudes der Zukunft entsteht im Zusammenspiel der vernetzten Elemente des Hauses und sie wächst in der Kommunikation des Hauses mit seinen Nutzern. Perspektivisch werden nahezu alle Bestandteile des Hauses vernetzt sein. Auch Fenster müssen intelligent werden. Denn wer nicht Teil dieses Netzwerks ist, dem bleibt nur eine beschränkte Rolle am Rande.

GLASWELT – Wird der Schlüssel zum Gebäude in nächster Zeit abgelöst werden durch automatisierte Einlasskontrollen? Wie sehen die dann aus?

Carl – Wir werden verschiedenste Systeme auf dem Markt sehen: Biometrische Systeme gleichen den Fingerabdruck, die Stimme oder den Iris-Scan ab. Das Smartphone taugt selbstverständlich als Schlüssel, auch separate Sensoren sind im Markt. Eins ist diesen Lösungen gemeinsam: Wer nur den Schließzylinder ersetzen will, greift zu kurz. Das Gebäude lernt, seine Nutzer zu erkennen und die Nutzung zu strukturieren. Das ist das Neue. Der Zutritt zum Gebäude ist nur ein Resultat dieses Lernprozesses.

GLASWELT – Um was geht es denn noch außer der Gefahrenabwehr?

Carl – Wir konnten sieben Sicherheitsversprechen des Gebäudes der Zukunft identifizieren. Die Einfachheit, den Komfort, Flexibilität und Effizienz, die Gesundheitsförderung und schließlich die Integration in das vernetzte, smarte Leben der Nutzer treten neben die klassische Gefahrenabwehr. Aus Sicht der Nutzer werden diese Themen mehr und mehr zu Sicherheitsthemen. Und wir sehen heute schon Anbieter in den Markt drängen, die diese Sicherheitsaspekte adressieren.

GLASWELT – Die Trendstudie impliziert, dass es sich um ein Smart Home handelt. Ist es aber nicht so, dass ein bedeutender Anteil von Gebäuden trotzdem in Zukunft kein Smart Home sein wird – allein aus der Tatsache heraus, dass der Gebäudebestand noch nicht entsprechend ausgerüstet sein wird.

Carl – Das Bild ist komplex und es wäre ein Missverständnis anzunehmen, nur Neubauten könnten im hier beschriebenen Sinne smart sein. Die Dynamik entsteht auf Seiten der Nutzer. Ihre Ansprüche an die smarte Integration aller ihrer Lebens- und Arbeitsumgebungen wachsen drastisch und schnell. Dabei übertragen sich die Erfahrungen aus dem Smart Building-Bereich auch auf das Smart Home. Die Bedürfnisse an Smart Home und Smart Building treiben sich gegenseitig an und es entsteht ein attraktiver Markt: Bediene das dynamische Sicherheitsbedürfnis von Kunden, die in Bestandsimmobilien leben. Mache das Home smart.

GLASWELT – Was meinen Sie, wenn Sie von einem subjektiven Sicherheitserleben der Kunden sprechen? Sind jetzige Sicherheitssysteme dann überholt?

Carl – Kunden werden immer mehr erwarten, die jeweils eigenen Bedürfnisse erfüllt zu bekommen. Entsprechend sinkt die Attraktivität von Standardlösungen von der Stange. Hier Kontakt zum Kunden aufnehmen zu können, wird zur Schlüsselqualifikation erfolgreicher Anbieter. Das verlangt nach neuen Qualifikationen, aber auch nach einer neuen Kundensegmentierungslogik, gegliedert nach den Kommunikationsanforderungen und dahinter liegenden Werten.