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GLASWELT vor Ort: aluplast Innovationstag bei Haidl Fenster

Miteinander, statt übereinander reden

_ Schon allein das in Passau und Umgebung bekannte Haidl-Atrium hat sich für den Veranstalter aluplast ausgezahlt – schließlich war es eine perfekte Kulisse, um die rund 160 Teilnehmer des Innovationstages empfangen zu können. Und den ersten Höhepunkt der Veranstaltung setzte gleich zu Beginn Firmenchef Max Haidl: In seiner Begrüßungsrede hob er hervor, dass er zwar anfangs nicht begeistert gewesen sei, an seinem Firmenstandort die ganzen Wettbewerber zu versammeln. Andererseits sei er aber auch froh um jeden Wettbewerb, denn „nur das lässt mich unruhig schlafen. Nichts sei schädlicher, als wenn es einem Unternehmen 20 Jahre lang gut geht und es konkurrenzlos agieren könne.“ Grundsätzlich sei aber wichtig, dass man miteinander statt übereinander spreche und jeder von uns weniger Neid und Schadenfreude für den anderen empfinden würde – schließlich habe jede Firma seine eigenen Stärken. Dann kam er auf die wirtschaftliche Branchensituation zu sprechen: „Unserer Branche geht es gut und früher wurden in guten Zeiten die Preise entsprechend angepasst.“ Das sei jetzt aber nicht mehr der Fall – trotz der Tatsache, dass jeder mit einem deutlichen Personal- und Materialkostenanstieg zu kämpfen habe. „Was passiert aber, wenn die Nachfrage wieder einmal nachlässt – es wird ein Hauen und Stechen geben“, befürchtet Max Haidl.

Vertrieb und Technik im Disput

Anschließend lieferte sich aluplast-Vertriebsleiter Jürgen Huber einen „Disput“ mit seinem Sparringspartner Arno Bender (Leiter Systemsupport) auf der technischen Seite bezüglich der weiteren Fensterentwicklungen.

Vor allem ging es dabei um die letzte Produkt-Entwicklung beim Systemhaus: Den Multifalz-Flügel. Damit könnten die Hersteller bedarfsgerecht entscheiden, ob sie das Fenster konventionell einglasen oder verkleben wollen. Der richtige Flügel ist auf jeden Fall bereits auf Lager.

Generell wurde auf dem Innovationstag viel über die Klebetechnologie gesprochen und immer darauf hingewiesen, dass man gerade mit dem Klebeflügel einige Mehrwert-Trümpfe gegenüber dem Kunden ausspielen könne. Beispielsweise, dass sich der Wartungsaufwand erheblich reduziere und dass man damit über ein einbruchhemmenderes Fenster verfüge.

Dennoch bleibe nach wie vor die Frage im Raum, ob sich denn überhaupt ein Klebeeinsatz rechne. Und darauf hatte Huber eine klare Antwort: aluplast biete seinen Verarbeitern ein Berechnungsprogramm, anhand dessen jeder für sich unter der Angabe von Flügelanzahl, Größenverteilung, Systemverteilung und dem Dekoranteil diese Frage eindeutig beantworten könne.

Alle Scheiben werden verklebt

Und bei der Betriebsbesichtigung hatte man die Gelegenheit, die durchgängige Integration einer Klebestation in den Fertigungsablauf zu besichtigen. Denn: Alle Teilnehmer konnten beim renommierten Fensterhersteller Haidl die Fertigungabläufe genauer unter die Lupe nehmen. „Ausnahmslos alle unsere Scheiben werden im Flügel verklebt“, so der Juniorchef Florian Haidl beim Rundgang. Bei der vollautomatischen Klebestation mit einer Kapazität von 250 Scheiben/Schicht werden auch die Produktionsdaten „mitgenommen“ und die Anlage steuert somit ihren Output selbst. Letztlich würde jetzt der Druck bei der nachfolgenden Station herrschen. Weiterhin bemerkenswert innerhalb der Haidl-Produktion war die Tatsache, dass das Unternehmen mittlerweile 70 Prozent stahllose Flügel produziert und einen besonders hohen Anteil an PVC-Alu-Fenstern verkaufen kann: Dieser mache 70 Prozent aller farbigen Elemente aus.

Florian Haidl kam im Pressegespräch noch einmal auf die Vorteile zu sprechen, die das Unternehmen mit aluplast und der Klebetechnik ausspielen kann: „Mit unserem Systemanbieter sind wir in der Lage, uns über das Produkt zu differenzieren. Und mit der Klebetechnik ist zudem auch die Wartungsanfälligkeit unserer Produkte deutlich gesunken.“

Aluplast-Geschäftsführer Patrik Seitz betont auf Nachfrage die große Bedeutung des Fensterbauers Haidl für das Systemhaus: „Wir haben im letzten Jahr 150 Mio. Euro Umsatz gemacht – und Haidl Fenster und Türen GmbH hat sich schnell zu einem der großen Profilabnehmer entwickelt, der jetzt zu einem unserer Top 10-Verarbeiter avanciert ist.“ Neben den guten Zahlen sei Haidl aber auch deshalb so wichtig, weil dieses Unternehmen die aluplast-Philosophie quasi aufsauge, so Seitz.

Preissenkungen können Preiskriege auslösen

In der nachfolgenden Vortragsagenda redete Gregor Buchwald von den Beratern von Prof. Roll & Pastuch GmbH jedem Teilnehmer ins Vertriebs-Gewissen. „Preissenkungen können auch Preiskriege auslösen. Deshalb Vorsicht! Die Spirale dreht sich dann immer weiter nach unten.“ Noch viel zu selten würden Produktvorteile auch wirklich durchargumentiert und noch seltener würden Nutzenargumentationen vorgebracht. Er erläuterte, wie Rabattschlachten Deckungsbeiträge vernichten und wies auf viele Mythen bei der Rabattgewährung hin. Lesen Sie dazu auch unsere neue Serie in unserem Newsletter („5 Dinge, die Sie 2017 im Vertrieb nicht tun sollten!“)

Mit „aluskin function“ in die PVC-Alu-Zukunft

Zum Finale zeigten Vertriebsmann Huber und Techniker Bender die nächste Idee aus dem Hause aluplast: das neue System „aluskin function“. Dieses sei ausschließlich für den Einsatz mit Aluminium-Deckschalen gedacht. Man wolle damit den Wachstumsmarkt der PVC-Fenster mit Alu-Deckschalen noch zielgenauer bedienen. Gedacht sei auch, dass Verarbeiter bereits komplett beschichtete Aludeckschalen bei aluplast beziehen könnten. Und zugleich lieferte man einen Geschwindigkeitsbeweis per Video: Mit dem neuen System könne man ein farbiges Fenster in derselben Zeit abwickeln wie bei der Folienvariante.

Aluplast-Geschäftsführer Patrick Seitz gegenüber der GLASWELT: „Hier werden wir uns noch die Meinungen und Ideen der Verarbeiter einholen. Wir denken, dass aluskin function dann Anfang nächsten Jahres ausgereift ist und verfügbar sein wird.“—

Daniel Mund

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