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Stadthalle Erbendorf

Mit dreierlei Sonnenschutz zum Ziel

_ Bei Neubauten entscheidet sich ein Bauherr meistens für eine Verschattungslösung, im Fall der neuen Stadthalle in Erbendorf kam es anders. Hier spielte die Signalwirkung, die der öffentliche Bau erfüllen sollte, eine wesentliche Rolle bei der Auswahl des Sonnenschutzes.

Durch den Standort des Gebäudes auf einer leichten Anhöhe inmitten eines neoklassisch angelegten Parks kommt der Gebäudehülle eine wichtige Fernwirkung zu.

Die Fassadenflächen aus Glas sowie aus farbigen Wänden sollten dies unterstreichen, ebenso die verschiedenen Verschattungsarten. Verbaut wurden Raffstores mit einer Gesamtfläche von 120 m² sowie 75 m² Jalousien und 65 m² Jalousien-Isolierglas.

Neben den gestalterischen Faktoren spielen auch funktionale Aspekte eine wichtige Rolle: So sind auch die Brandschutztüren mit Sonnenschutz ausgestattet, und zwar mit Jalousien-Isoliergläsern im Scheibenzwischenraum.

Der Herausforderung, eine Synchronität zwischen den verschiedenen Sonnenschutz-Systemen zu realisieren, musste sich die Haussteuerung stellen. Es galt 220V- und 24V-Systeme, breite und schmale Lamellen sowie unterschiedliche Fahrbefehle zu synchronisieren. Für die Umsetzung lieferte die Faltenbacher Jalousienbau GmbH zu allen Anforderungen die entsprechenden Befehle und Programmbausteine

Welches System ist nun besser?Der Verarbeiter gibt Antworten

Glaswelt – Was waren beim Sonnenschutz in Erbendorf die Gründe für eine 3-in-1-Lösung?

Mirco Röttger – Normalerweise gibt es bei Gebäuden eine Lösung und diese zieht sich konsequent durch den Bau. In Erbendorf hat die Stadthalle einen repräsentativen Charakter. Dieser sowie das vielfältige Programm des Betreibers sollte sich in der Fassade widerspiegeln. Trotz unterschiedlicher Jalousiensysteme verliert das Gebäude durch die Horizontalität und Gleichmäßigkeit der Lamellen niemals seine Linie.

Glaswelt – Wie wurden die unterschiedlichen Verschattungs-Systeme verknüpft?

Röttger – Dies erfolgt durch die Gebäudesteuerung. Die Herausforderung war, eine hohe Synchronität zwischen den verschiedenen Systemen zu erreichen und dafür die notwendigen unterschiedlichen Fahrbefehle zu realisieren. Durch unsere jahrelange Erfahrung auch in der Steuerungselektronik, konnten wir (Faltenbacher Jalousienbau) zu allen Systemen die notwendigen Befehle und Programmbausteine liefern.

Glaswelt – Entspricht die Verglasung in diesem Mix auch modernsten Anforderungen?

Röttger – Auf jeden Fall. Grundsätzlich werden durch spezielle Verbundsicherheitsgläser die Anforderungen an den Schallschutz und die Sicherheit bezüglich Splitterbindung erfüllt. Aus Gründen der Sicherheit wurde bei allen Fluchttüren nur Jalousien-Isolierglas verbaut, damit hier keine zusätzliche Angriffsfläche entsteht. Die Vielfalt hochwärmedämmender Glasbeschichtungen erlaubt es darüber hinaus, dass die Glasaufbauten in allen Fällen so abgestimmt werden konnten, dass sie im Zusammenspiel mit den jeweiligen Verschattungssystemen vergleichbare Werte erreichen. Bei aller Heterogenität ist dies die homogene Konstante in der Fassade.

Glaswelt – Wenn es verschiedene Systeme gibt, kann man sagen, welches nun besser ist?

Röttger – Jedes System hat seine Schwerpunkte und Schwachpunkte. Generell bringen außen liegende Raffstores die besten g-Werte und Reflektionswerte sowie durch die Größe der Lamellen eine etwas größere Überlappung. Im geschlossenen Zustand ist auch der Raumeindruck etwas dunkler. Durch die zusätzliche Konstruktionsebene vor der Scheibe entsteht allerdings auch immer ein Reinigungs- und Wartungsaufwand sowie die Gefahr von Vandalismus und von Klimaschäden, etwa durch Wind. Diese Punkte fallen bei integrierten Systemen mit einer Jalousie im Scheibenzwischenraum weg, vorausgesetzt, man geht den Kompromiss mit minimal schlechteren g-Werten und einem leicht helleren Raumeindruck ein. Zudem entfällt mit dem Multifunktionsglas eine Konstruktionsebene.

Glaswelt – An welchen Punkten gibt es noch Unterschiede?

Röttger – Beim Einsatz von Jalosie-Isoliergläsern besteht ein zusätzlicher Aufwand im heruntertransformieren auf ein Niedervoltsystem, sprich auf 24 V. Dies erfordert Steuereinheiten und Trafos sowie eine vorab gut durchdachte Leitungsführung.

Außenverschattungen sind mit ihren 220V vergleichsweise einfach anzuschließen, was aber ein zusätzliches Gewerk auf den Plan ruft. Bei Jalousie-Isolierglas erfolgen die Anschlussarbeiten und Verglasung häufig durch nur ein Gewerk.

Glaswelt – Was entscheidet letztendlich die Wahl des eingebauten Sonnenschutzes?

Röttger – Meiner Meinung nach obliegt es letztlich dem Gusto des Bauherrn, des Planers oder des Betreibers, was ihm am besten gefällt und seine Erwartungen an den Sonnenschutz in der Fassade am ehesten erfüllt. Wir von Faltenbacher haben glücklicherweise alles im Portfolio.—

Die Fragen stellte Matthias Rehberger.

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