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Die immer währende Gretchenfrage

Außen oder innen?

_ In den Augen der meisten ist die Auswahl des Sonnenschutzes eine ganz triviale Entscheidung. Je nach Gusto und Geldbeutel kommt es so zu der ein oder anderen Entscheidung, die sich nach einiger Zeit der Gebäudenutzung als Trugschluss erweisen kann.

Auf die Reihenfolge kommt es an

Eine intelligente Nutzung des Sonnen- oder Blendschutzes kann eigentlich nur dann gewährleistet werden, wenn die Systeme eigenständig über eine Steuerung aktiviert werden können, die für die jeweiligen Einsatzzwecke die Faktoren Licht und Wärme selbstständig regeln können. Der Lichteinfall und solare Eintrag ins Gebäude sollte dabei stets so geregelt werden, dass der Einsatz von Kunstlicht und Klimatisierung auf ein Minimum reduziert werden kann.

Die entsprechenden Steuerungsparameter dürfen aber nicht nur in Abhängigkeit von der Tages- und Jahreszeit gewählt werden, sie müssen auch die aktuellen Witterungsverhältnisse mit in die Summe der Variablen einbeziehen. Die Wetterwerte dazu können heute ohne Probleme abgerufen und so in die Berechnungen eingebunden werden.

Werden die entsprechenden Produkte von Hand bedient, sollten mögliche Fehler der Benutzer mit in die Planung einkalkuliert werden. Kurbelbetriebener, außen liegender Sonnenschutz macht unter dem Aspekt überhaupt keinen Sinn, da jederzeit Beschädigungen durch Wind möglich sind, wenn z. B. vergessen wurde ihn abends oder am Wochenende hochzukurbeln.

So gesehen muss die erste Frage bei der Planung lauten, was will ich im Gebäude für einen Effekt erreichen, denn mit der Antwort auf die Nutzung wird die mögliche Auswahl des Sonnen- oder Blendschutzes schon deutlich verifiziert.

Alle Faktoren berücksichtigen

Da es speziell bei den Bürogebäuden nicht nur um Energieeffizienz, sondern auch um die Einhaltung von Bildschirmarbeitsplatzvorschriften geht, kommt bei der Auswahl der innen liegende Sonnenschutz verstärkt zum Einsatz, da nur er unabhängig vom Wetter konstanten Blendschutz über den ganzen Tag bieten kann. Bei höheren Gebäuden und windexponierten Lagen stellt sich die Frage meist gar nicht.

Auch die Fragen nach der Himmelsrichtung und den damit verbundenen unterschiedlichen Lichteinträgen, Schattenwürfen oder Reflexionen durch benachbarte Fassaden, bzw. natürlicher Sonnenschutz in Form von Bäumen (Sommer Laub, Winter kein Laub) müssen unbedingt beachtet werden.

Geht es aber z. B. um ein Problem durch die solare Aufheizung einer Fassade im Sommer, muss wiederum der außen liegende Sonnenschutz im Fokus der Planungen stehen, wenn man ein funktionierendes System erhalten will. Die Alternative heißt dann sonst kühlen und damit stark erhöhte Betriebskosten des Gebäudes und in der Regel einen Verstoß gegen die Vorgaben der EnEV.

Warum nicht beides?

Bei den gesamten Betrachtungen darf man natürlich auch nicht das Medium Glas außer Betracht lassen, nicht umsonst wurde in den neuen Sonnenschutznormen der gtot-Wert eingeführt, um reale Vergleiche verschiedener Systeme vornehmen zu können.

In vielen Fällen ist die Kombination von außen und innen liegenden Systemen die einzig vertretbare technische Lösung, um strenggenommen den Anforderungen in der Welt der Vorschriften und den Wünschen bei Tranparenz und Farbgestaltung etc. gerecht zu werden. Wenn da nicht das Budget wäre, denn hier wird oft ein System rausgestrichen und die Gebäudenutzer müssen die Folgen ausbaden. Die Frage nach dem was besser ist: Außen oder innen? Kommt ganz drauf an.—

Olaf Vögele

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