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Nickel-Fenster erweitert Oberflächenanlage

Umbau im laufenden Betrieb

_ „Bei der Firma Nickel in Weißwasser haben wir 2017 in der zweiten Ausbaustufe die Anlage um einen Spritzkreislauf mit Handspritzstand und einen weiteren separaten Entfeuchtungstrockner erweitert“, erzählt Claudia Max-Heine. Sie ist Geschäftsführerin des Anlagenbauers Range + Heine, der seinen Sitz in Winnenden bei Stuttgart hat.

Jede Anlage von Range + Heine ist, wenn man so will, eine Maßanfertigung, zugeschnitten auf die individuellen Bedürfnisse und den tatsächlichen Bedarf des Kunden. Daher hat auch jede Anlage ihre Besonderheiten. Bei der Firma Nickel sind es die acht Schleifplätze, die in den Spritzkreislauf eingebaut sind. „Sie sind für das Schleifen am hängenden Teil mit integrierter Schleifstaubabsaugung ausgelegt, eine innovative Lösung auch für größere Kapazitäten“, erklärt Max-Heine.

Komfortable Schleifstation

An der neuen Schleifstation können über die Nutzung von Podesten auch die oberen Bereiche der Werkstücke bequem erreicht werden. „Das bedeutet nicht nur kurze Wege und den kompletten Wegfall des Teilehandlings, sondern auch eine erhebliche Arbeitserleichterung für unsere Mitarbeiter“, freut sich Nickel-Chef Gottfried Haberhausen.

Abhängig von dem benötigten manuellen Aufwand am einzelnen Werkstück können weitere Mitarbeiter an den zusätzlichen Schleifstationen des Kreislaufs ihre Kollegen mit unterstützen. Das ist immer mal wieder notwendig, damit der Beschichtungsprozess nicht ins Stocken gerät.

Ausgestattet ist die neue Schleifstation mit einer integrierten Schleifstaubabsaugung. Der Schleifstaub wird direkt während des Schleifprozesses abgesaugt und mehrfach gefiltert über Umluftdecken wieder in die Produktionshalle zurückgeführt. Dies ist eine sehr energieeffiziente Lösung.

Automatische Traversendrehstation und Vorabscheider

Lackiert werden die Rahmen derzeit noch von Hand. Ausgestattet ist der Handspritzstand mit einer automatischen Traversendrehstation, die dafür sorgt, dass die Teile die Kabine zur Wendung umfahren. Das hat zur Folge, dass fast keine Wartezeiten entstehen und der Mitarbeiter kontinuierlich arbeiten kann.

Die Absaugwand des Handspritzstandes ist mit einem Ecola-Vorabscheidersystem ausgestattet. Dieses besteht aus drei Ebenen gelochter Polypropylenplatten, die versetzt hintereinander aufgebaut sind. Bereits die erste Plattenebene fängt einen großen Teil des Oversprays auf. Durch die Absaugung landet der Rest auf der zweiten Ebene. Und was da dann noch daneben geht, wird von der dritten Platte aufgefangen. Der Vorteil ist, dass der Lack ab einer bestimmten Stärke von den Ecola-Vorabscheidern einfach „abgerakelt“ werden kann und die Verbrauchsfilter dahinter weitaus weniger belastet werden. Mehr als 60 Prozent des Oversprays werden hier bereits abgeschieden, der Rest geht in die Verbrauchsfilter. Deren Standzeiten erhöhen sich dadurch ungefähr um das Dreifache. So wird im Laufe der Zeit einiges an Kosten gespart.

2018 kommt der Spritzroboter

Der Handspritzstand wird bei Nickel allerdings bald der Vergangenheit angehören. In der dritten und letzten Ausbaustufe wird 2018 ein Spritzroboter bei den Weißwasseranern Einzug halten. Firmenchef Gottfried Haberhausen verspricht sich davon vor allem zwei Dinge. „Zum einen können wir damit noch schneller und präziser arbeiten und erreichen damit eine noch bessere Qualität, zum anderen können wir die frei werdenden Mitarbeiter in anderen Abteilungen einsetzen und so personelle Engpässe beheben.“

Es begann im Sommer 2016

Der Startschuss für den Ausbau und die Modernisierung der gesamten Lackieranlage bei Nickel-Fenster fiel 2016. Die Oberflächenbeschichtung stellte den Engpass (Flaschenhals) im laufenden Produktionsprozess dar und insbesondere die forcierte Trocknung und der schnelle Farbwechsel sollten neben einer Qualitätsverbesserung auch die Kapazität deutlich erhöhen.

Im ersten Schritt wurden noch 2016 ein Flutkreislauf mit Power & Free-Fördertechnik und zwei Flutanlagen sowie einem Entfeuchtungstrockner installiert. Bei den Flutanlagen auf einem Verschiebewagen handelt es sich um eine Kabine für weiße Grundierung und eine Kabine mit automatischem Farbwechsel, ausgelegt für vier unterschiedliche Lasurtöne oder Zwischenbeschichtungen.

„Diese gesamte Flutanlage hat ein paar Besonderheiten“, erläutert Claudia Max-Heine. „Da sind einmal die bewegten Düsen mit großem Durchmesser, die eine sehr gute Oberflächenqualität ohne Bläschen gewährleisten. Eine weitere Besonderheit ist der schnelle Farbwechsel, der durch die Vorlage von Lasurtönen halbautomatisiert erfolgt.“ Und nicht zuletzt wurde ein eigener Tunnel für die weiße Grundierung in den Flutkreislauf eingebaut. Dies war erforderlich, weil ein großer Teil der Werkstücke weiß grundiert wird und durch den zweiten Fluttunnel somit kein Farbwechsel in der Flutanlage erforderlich ist.

Die Teile werden in den Anlagen zuerst grundiert, danach geht es in den Abtropfbereich mit automatischer Schrägstellung. So können selbst Materialien mit einer höheren Viskosität gut ablaufen. Im Anschluss werden sie dann mit einer farblosen Zwischenbeschichtung geflutet. Danach durchlaufen die gefluteten Teile den Entfeuchtungstrockner, in dem sie schonend getrocknet werden. Der gesamte Prozess läuft weitestgehend ohne Standzeiten ab.

Charakteristisch für die Anlage mit dem Power & Free Förderer sind die vielen Bereiche mit freien Pufferplätzen zwischen den Prozessen Fluten, Schleifen und Decklackspritzen. Das bedeutet, dass die Prozesse weitestgehend unabhängig voneinander laufen können.

Partnerschaftliche Zusammenarbeit

Vor dem Beginn der letzten Ausbaustufe zieht Max-Heine eine Zwischenbilanz: „In den beiden bisherigen Ausbaustufen bestand die Herausforderung darin, parallel zum laufenden Betrieb den Umbau zu planen, um möglichst keinen Produktionsausfall zu generieren. Mit vereinten Kräften haben wir dies gemeinsam mit der Firma Nickel geschafft. Über diese partnerschaftliche Zusammenarbeit freuen wir uns ganz besonders!“—

Das macht Nickel Fenster

Das Unternehmen Nickel Fenster GmbH wurde am 16.11.2007 neu gegründet und basiert auf der langjährigen Tradition der Tischlerei Nickel. Es zählt sich zu den führenden Fensterbauunternehmen in der Holz- und Holzaluminiumfertigung der neuen Bundesländer. Besonderes Augenmerk lege man auf die Sanierung und die denkmalgeschützte Nachbildung von Fensterelementen. Objekte, wie das Italienische Dörfchen, das Taschenbergpalais in Dresden, Haus des Handwerks in Leipzig oder das Hotel Adlon in Berlin, zeugen von der hohen Kompetenz der Fachleute, Fenster getreu nach historischen Vorbildern optisch nachzugestalten.www.nickel-fenster.net

Range + Heine GmbH

Die Kernkompetenz des Unternehmens sind Anlagen für die Beschichtung von Holzelementen mit Wasserlacken. Man verfügt über langjährige Erfahrung im Anlagenbau und in der Applikationstechnik und kann so effektive und ressourcensparende Beschichtungsanlagen realisieren. „Einer unserer Schwerpunkte ist die Lackrückgewinnung und damit die Einsparung von Rohstoffen. Unsere Systeme schaffen einen Kreislauf, bei dem die Lackreste, die beim Beschichtungsprozess entstehen, größtenteils zurückgewonnen und wiederverwertet werden können,“ sagt Geschäftsführer Thierry Goutfer. Und Geschäftsführerin Claudia Max-Heine ergänzt: „Wir denken in Kreisläufen und Systemen und schaffen umwelt- und ressourcenschonende Innovationen. So planen wir nachhaltige Lösungen für die Zukunft.“

www.range-heine.de Halle 3, Stand 443

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