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Guided Tours FENSTERBAU FRONTALE 2018

Speed-Dating auf der FRONTALE

_ Einen Überblick mit Eckpfeilern des Marktes gaben die GLASWELT Guided Tours – also die geführten Touren – zu den Themen:

  • Smarthome / Gebäudeautomation,
  • Sicherheitstechnik / Einbruchschutz
  • Moderne Fenster für jeden Einsatz

In zehnminütigen Vorträgen an den Messeständen erhielten die Teilnehmer, der von der FENSTERBAU FRONTALE unterstützten Touren unter Begleitung eines GLASWELT-Redakteurs, schnell einen Überblick über die wesentlichen Elemente der einzelnen Themen. „Super, wie in der Uni – zehn Minuten ein Thema, dann das nächste. So wird man nicht überfrachtet oder schaltet nicht ab, genau die richtige Länge“, meinte dazu ein Berufseinsteiger nach seiner Tour. Überhaupt schien das Format in eine echte Lücke gestoßen zu haben. Die Gruppen bestanden sowohl aus erfahrenen Mitarbeitern, die „sich schon längst mal einen Überblick verschaffen wollten“ als auch aus Mitarbeitern, die erst seit ein paar Monaten im Markt tätig sind.

Dabei war auch die Bandbreite der teilnehmenden Berufsgruppen entsprechend groß: Von Zuliefer-Unternehmen der Fensterbranche über Architekten, Planer und Fensterbaubetriebe bis hin zu einer ganzen Reihe von Vertretern der Kriminalpolizei verschiedener Länder oder Bundesbehörden/-einrichtungen interessierten sich für die neuesten Entwicklungen und wollten schnell und intensiv mehr über „smarte Lösungen“ wissen.

Gealan: Der Chip im Fenster (Tour Smarthome)

Das vernetzte, „intelligente“ Heim sorgt für mehr Sicherheit, spart wertvolle Zeit und senkt Energiekosten, ist Gealan als Systemgeber überzeugt. Das Unternehmen präsentierte den Gruppen eine konzerninterne Lösung mit Veka, den IPS-Chip. Hierbei steht neben den Informationen zum Produkt selbst die digitale Vernetzung zur weiteren Prozessoptimierung im Vordergrund der Zielsetzung. Mehr auf den Privatanwender ausgelegt war das Gealan-Hafen-City-Fenster als neu entwickelte Kastenfensterlösung mit halbautomatischer Oberlicht-Kipp-Öffnung. Es bietet natürliche Lüftung bei gleichzeitig verminderter Schallbelastung für Ballungsräume. Die Automatisierung soll die leichte Bedienung eines komplexen, mehrteiligen Fensterelementes ermöglichen und das Fenster „App-bar“ machen – auch ein neuer Begriff (Mehr über die Gealan-Neuheiten ab Seite 54).

BFH Biel: Neues Verschlusssystem im Blick

Gleich im Anschluss zeigte das Departement Architektur, Holz und Bau der Berner Fachhochschule, dass man dort nicht nur Bachelor- und Masterstudiengänge belegen, sondern auch an Neuentwicklungen teilhaben kann.

Die Fachhochschule zeigte den Prototyp eines Holz-Alu-Fensters für den Wohnbau auf Basis eines komplett neu entwickelten Verschlusssystems des Beschlaganbieters Maco. Durch die einfache Auslegung des Beschlages mit einer dazu optimierten Fensterkonstruktion erfüllt das Fenster beim automatisierten Öffnen-Schließen-Verriegeln auch die hohen Anforderungen an die Geräuschemissionen für Schlafräume im Wohnbau. Die Bedienung des Fensters erfolgt wahlweise manuell, fernbedient oder automatisiert über eine Schnittstelle zum bestehenden Smarthome-System.

Elero: Centero Home ganz sicher

Elereo, der Hersteller von elektrischen Antrieben und Steuerungen für Rollläden, Sonnenschutzanlagen und Rolltore stellte die neue „Centero Home“ vor. Das offene, modulare Hausautomatisierungssystem erlaubt die Kontrolle, Steuerung und Automatisierung verschiedenster Haustechnikprodukte mittels Funk, IP und Infrarot. Vertriebsdirektor Thomas Schürmann beantwortete die Fragen der Teilnehmer, besonders der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kriminalpolizei, die ganz genau nachfragten.

Geze hat mit dem Cockpit alles im Blick

Der Hersteller für Gebäudeleittechnik, Geze, verdeutlichte mit dem „Geze Cockpit“ den Unterschied von Smarthome zu Smart Building. Durch den Einsatz des offenen BACnet-Standards ermöglicht das Cockpit die Integration von Tür-, Fenster- und Sicherheitstechnik in die Gebäudeleittechnik. Es kann als Stand-alone-Lösung genutzt oder in ein übergeordnetes Gebäudeleitsystem integriert werden.

Somfy: Ganz leise

Und Somfy präsentierte sein umfangreiches Smarthome-Angebot. Beispiel: der Plug & Play-Rollladenfunkantrieb Somfy RS100 mit einer integrierten Geschwindigkeitssteuerung. Er setzt als leisester Rollladenantrieb seiner Art Maßstäbe, sagt Somfy und das Ventilation Locked System sichert den Rollladen auch in der Lüftungsposition gegen Hochschieben. Ins Smarthome-Komplettsystem TaHoma Premium integriert, lässt er sich mit anderen Produkten zu individuellen Anwesenheitssimulationen sowie Wohlfühl- und Sicherheitsszenarien verknüpfen.

ift: So geht Smarthome-ready

Den Abschluss der Smarthome-Tour bildete der Gemeinschaftsstand des ift Rosenheim in Halle 1. Die Sonderschau zeigte am Beispiel von Tür, Fenster, Fassade und Sonnenschutz, wie einfach moderne Smarthome-Technik heute eingesetzt und einzelne Bauelemente miteinander vernetzt werden können. In verschiedenen Aktionszonen wurde vorgeführt, wie Antriebe und Sensoren montiert, verkabelt, an die Steuerung angeschlossen und in einem zentralen System integriert werden. Darüber hinaus gab es eine Übersicht zu den verfügbaren technischen Möglichkeiten.

Sanco: Balkonbrüstung ganz stabil (Tour Sicherheit)

Dass „smarte Lösungen“ durchaus auch mit konventionellen Möglichkeiten erreicht werden können, zeigte die zweite Tour im Programm. Den Auftakt machten die Isolier- und Sicherheitsgläser der Sanco-Gruppe. Florian Lindlbauer, Leiter der Sanco Beratung, bot einen kompakten Überblick über die Produktpalette und Neuheiten des Herstellers. Vorgestellt wurden hierbei u. a. die ESG-Scheiben Sanco Dur sowie VSG-Scheiben. „Sicherheit“ unter einem ganz anderen Blickwinkel bietet auch die vorgestellte Balkonbrüstung Swissrailing Flat ohne sichtbare Halterungen.

Alumat: Experten der Nullschwelle

Vorreiter in der Null- und Flachschwellentechnologie ist die Alumat Frey GmbH, die die Gruppen an der zweiten Station besuchten. Bereits vor mehr als 20 Jahren erkannte man hier die wachsende Bedeutung von barrierefreien Zugängen und hat sich seither auf die Produktion entsprechender Schwellen spezialisiert. Besonders stolz ist man bei Alumat darauf, dass ihr System nicht nur bei Schlagregen, Wind und Schall dicht hält, sondern dass auch die Einbruchsicherheit geprüft auf RC2 nachgewiesen ist.

Lohmann: RC2 mit Klebeband

Nur wenige Meter weiter präsentierte Harald Krämer vom Klebebandhersteller Lohmann aus Neuwied ein RC2 Holzfenster-System und erläuterte, wie dabei die statische Trockenverglasung mittels Klebebänder einbruchhemmend wirken kann: Durch das Kleben der Isoliereinheit in den Fensterflügel entsteht Materialverbund, der den Einbruch erschwert. Nach einigen Erfahrungen im Kunststofffensterbereich haben die Klebebandexperten in Zusammenarbeit mit weiteren Zulieferern nun eine Verklebung für bereits beschichtete Holzprofile entwickelt.

Internorm sorgt für Gesprächsstoff

Für viel Gesprächsstoff bis über die Tour hinaus sorgte auch das Kunststoff- bzw. Kunststoff/Aluminium-Fenstersystem KF 500 des österreichischen Fensterherstellers Internorm. Bei der I-tec Verriegelung übernehmen integrierte Klappen anstelle konventioneller Zapfen die Verriegelung des Fensterflügels mit dem Rahmen. Die Klappen sind in entsprechenden Abständen an allen vier Seiten des Fensters angeordnet und drücken beim Verriegeln direkt gegen das Rahmeninnere. Dieses sichere und präzise System mache damit ein Aushebeln des Fensters unmöglich. Zudem benötige die I-tec Verriegelung kein Gegenstück im Rahmen. Das KF 500-System erreicht bereits in der Standardausführung die Widerstandsklasse RC2. Die Neugier war groß seitens der Teilnehmer bei der Praxisvorführung durch Engelbert König, Leiter Produktentwicklung bei Internorm.

Dictator: Damit nichts kaputt geht

Einen ganz anderen Aspekt der Sicherheitstechnologie decken die Produkte der Dictator Technik GmbH im Bereich Türen ab. So verhindern die Türöffnungsbegrenzer des Herstellers auffliegende Ausgangstüren von Messehallen, etwa verursacht durch Durchzug, Windböen oder unachtsames Aufwerfen. Durch die kontrollierte Türbewegung über den gesamten Öffnungsweg und gleichzeitiger Begrenzung des Öffnungswinkels kann ein sicheres Öffnen und Schließen gewährleistet werden und dabei helfen, Personen- oder Sachschäden beispielsweise durch Glasbruch zu vermeiden.

Illbruck: Montage im Mittelpunkt

Zum Abschluss der Sicherheits-Tour standen mit dem Besuch am Stand der tremco Illbruck schließlich noch Aspekte der Fenstermontage im Mittelpunkt. So bietet der Hersteller mit seinen i3 Power-Paketen maßgeschneiderte Lösungen für die unterschiedlichsten Anforderungen an. Neben dem Paket für Absturzsicherung gehört aktuell das für Einbruchsschutz zu den derzeit gefragtesten. Letzteres bietet Schutz bis zur Widerstandsklasse RC3 und wird mit einem ift-geprüften Spritzklotz geliefert. In ihren zum Abschluss einer langen Tour durchaus noch einmal aufweckenden Vorträgen stellten Andreas Zimmermann und Frank Unglaub zudem das Vorwandmontage-System vor, das eine sichere, passivhaustaugliche und schalltechnisch perfekte Montage von Fenstern in der Dämmebene garantieren soll.

Inoutic: PVC macht Alu Konkurrenz (Tour „Moderne Fenster“)

Inoutic / Deceuninck GmbH stellte auf der Tour „Moderne Fenster“ das ganz neue Kunststofffensterprofilsystem „Elegante“ vor. Was anmutet wie Aluminium, ist in Wirklichkeit PVC: Das Kunststofffenster sieht aus wie ein Aluminium-Fenster, besitzt aber die positiven Eigenschaften von Kunststoff und sei damit eine ökologisch sinnvolle Alternative (mehr dazu ab S. 52). Inoutic präsentierte aber auch „PROtex 2.0“, ein neues Rollladensystem, das die Ingenieure in enger Zusammenarbeit mit Konfektionären und Installateuren entwickelten. Eine patentierte Klipsverbindung ermöglicht eine schnelle und einfache Montage, kombiniert mit hoher Luftdichtigkeit.

Innoperform: Neues Zeitalter des Lüften

„Mit arimeo Fensterfalzlüftern beginnen wir ein neues Zeitalter, denn sie sorgen unsichtbar, selbstregulierend und beschlagsunabhängig für den notwendigen Mindestluftwechsel bei geschlossenen Fenstern und lassen sich zudem zur Frischluftnachströmung bei Konzepten mit Abluftanlagen oder Gasthermen einsetzen“, sagte Achim Kockler, Geschäftsführer bei Innoperform. arimeo Fensterlüfter seien mit Montagezeitersparnis in neue Fenster einzubauen oder auch in bestehende Fenster nachzurüsten. Die Gebrauchseigenschaften konnten die Besucher am Stand selbst überprüfen.

Aereco: Lüften ohne Energie

Ergänzend zu dieser Technik erläuterte man bei Aereco eine andere Lüftungsvariante, nämlich der feuchtegeführten Außenluftdurchlässe. Ob PVC, Holz- oder Aluminiumfenster, die feuchtegeführten Aereco Außenluftdurchlässe sind auf fast allen Fensterprofilen montierbar. Auch Lösungen für Rollladenkasten und Wand finden sich im Produktprogramm. Die relative Luftfeuchtigkeit wird an jedem Element mit einem mechanischen Sensor erfasst. Dieser regelt dann den Öffnungsquerschnitt der Klappen: Je höher die Luftfeuchtigkeit ist, desto weiter sind die Klappen geöffnet. Ganz ohne Hilfsenergie, sagt Swantje Lunau vom französischen Hersteller.

Clara zeigt Haustür ganz aus Glas

Eine Haustür ohne Rahmen und am besten gleich ganz aus Glas. Das zeigte Philippe Boudot, Geschäftsführer des Schweizer Startups Clara Glas am Gutmann-Stand. Die Idee zu Clara Fenster entstand aus einer simplen Überlegung der Glasindustrie: Wieso konstruiert man Fensterflügel nicht komplett aus Glas? Entwickelt wurde das Fenstersystem schlussendlich gemeinsam mit der Forschungsabteilung der AGC Group unter dem Dach der Clara Fenster AG, die 2015 von Philippe Boudot gegründet wurdet. „Sehr schick und elegant“, sagten die anwesenden Architekten beim Verlassen des Standes. Und der Mitarbeiter eines großen Kunststoffprofilherstellers war voll des Lobes.

EControl variiert die Lichtdurchlässigkeit

„Mit Econtrol haben wir eine Verglasung entwickelt, die in ihrer Licht- und Energiedurchlässigkeit variabel ist“, sagte Thomas Groneick von EControl-Glas, nach eigenen Aussagen einziger europäischer Hersteller dimmbarer Gebäudeverglasung. Econtrol-Gläser verfügen über eine innen liegende nanostrukturierte Beschichtung, die ihre Farbe ändert, sobald eine geringe elektrische Spannung angelegt wird. Durch diesen sogenannten „elektrochromen Effekt“ färbt sich das Glas in ein angenehmes Blau und sorgt für ein angenehmes Raumklima. Mit der Reduzierung der Blendwirkung kann auf einen konventionellen Sonnenschutz verzichtet werden.

Pellini bietet Lichtschutz im SZR

Pellini ist ein italienischer Hersteller von integrierten Sonnenschutzsystemen. In Deutschland vertreibt die Firma ScreenLine diese Produkte. Bei diesem System wird ein Behang (Jalousie, Plissee oder Rollo) in den SZR eines Isolierglases eingesetzt. Der Behang, dessen Bedienung entweder manuell oder elektrisch erfolgt, befindet sich in einer hermetisch abgeschlossenen Umgebung und verbessert so den Ug-Wert erheblich. Die ScreenLine-Produkte genießen in dieser sicheren Einbausituation Schutz vor Verschmutzung, Staub und Umwelteinflüssen und sind somit wartungsfrei.

Solarlux

Maßgeschneiderte Lösungen aus Glas präsentierte das Unternehmen Solarlux den Teilnehmern. Eine neu entwickelte Glas-Faltwand verbinde hervorragende Statik- und U-Werte mit einer auf dem Markt einzigartig schlanken Optik – bei maximaler Öffnung. Auf der Messe wurde sie in ihrer modernsten und vielseitigsten Ausführung gezeigt: Als Fassadenlösung und Balkonverglasung, ausgeführt in Holz, Aluminium und Holz/Aluminium. Die Teilnehmer der Guided Tour konnten auch das exklusive Schiebefenster cero in Augenschein nehmen: Ein Scheibenelement kann bis zu 15 m² groß und 1000 kg schwer sein – doch die tragenden Profile sind mit 34 mm gerade so breit wie zwei Finger.

Sikkens zeigt sich unempfindlich

Kurz vor Ende der Tour und fast wieder zurück am GLASWELT-Stand erläuterte Anwendungstechnikerin Heike Jänchen von Sikkens Wood Coatings (Akzo Nobel) die Vorteile der neuen hauseigenen Holzbeschichtungen. Die neue Generation der deckenden Endbeschichtung Rubbol WF 3310-03-xx zum Beispiel. Sie ist deutlich unempfindlicher gegen z. B. Kratzer, Wasser und Verblocken als die herkömmlichen deckenden Beschichtungen für den Außenbereich.

Bis in zwei Jahren!

Was bleibt bei den meisten Teilnehmern? Eindrücke wie : „Es war eine sehr intensive Informationsaufnahme“, „In kurzer Zeit optimal viel aufgenommen“, aber auch: „Ich muss jetzt nochmal zum Stand XY-zurück, da habe ich noch ein paar Fragen“ und „vielen Dank für den Überblick!“ Manchen schien auch eine kleine Pause nicht unangenehm, selbst den begleitenden Redakteuren. Ach ja, und das wurde auch mehr als einmal geäußert: „Sehr interessant – das mache ich nächstes Mal wieder – bis in zwei Jahren!“ —

Rainer Hardtke und Andreas Arnold

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