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Im Interview mit der Geschäftsführung von Beck+Heun

Der Rollladenkasten hat eine rosige Zukunft

Glaswelt – Wie sehen Sie die Entwicklung des Rollladenkastens und bleibt der Begriff Rollladenkasten so bestehen?

Bernd Beck – Der reine Rollladenkasten hat sich heute zu einem Beschattungselement gewandelt. Er nimmt heute auch Raffstoren und textile Systeme auf, die in den Wandaufbau integriert werden sollen. Sprachlich gesehen bleibt es für uns der Rollladenkasten, geübt ist geübt.

Glaswelt – Wie wichtig wird da die vollständige Integration ins Mauerwerk?

Philipp Beck – Sie wird immer wichtiger werden, zumal wir mit Systemen wie unserem Airfox auch die nach Lüftungskonzept vorgeschriebene Lüftungskomponente liefern können. Gerade die hohe Anzahl der Anfragen von Architekten zeigen uns den Bedarf. Wir schließen hier im Moment auch die Beratungslücke zum Fachhandel, in die er sich zu sehr großen Teilen noch einarbeiten muss.

Glaswelt – Welche Rolle wird der Rollladenkasten zukünftig im Bereich der Holz- und Fertighäuser spielen?

Bernd Beck – Eine immer größere, alleine der Tatsache geschuldet, dass der Anteil der Fertighäuser stetig steigt. Gleiches gilt für die Massivhäuser. Wir stehen hier in einem sich ständig erweiternden Dialog mit den Herstellern. Letztlich bieten die Fertighäuser die besten Montagevoraussetzungen, da die Bauteile unter optimalen Bedingungen bereits in der Werkshalle zusammengefügt werden.

Glaswelt – Wer baut das Produkt in Zukunft ein? Der R+S Händler oder der Fensterbauer?

Philipp Beck – Das kommt bei beiden meist darauf an, wann sie in den Dialog mit dem Kunden einsteigen. Oft ist der Fensterbauer da im Vorteil, da er früher vom Bauherrn angesprochen wird bzw. werden muss, denn ohne Fenster geht es nicht. Der R+S Händler kann dann schon raus sein, wenn der Fensterbauer sein Geschäft versteht. Vergessen dürfen wir an dieser Stelle nicht den Bauunternehmer. Der war in den letzten Jahren traditionell schon sehr stark vertreten und versteht auch unter den verschärften Bedingungen der EnEV sein Geschäft sehr gut.

Glaswelt – Wie smart ist der Rollladenkasten heute im Zeichen von Smarthome?

Philipp Beck – Ich würde sagen sehr smart, denn wir können heute steckerfertig für fast alle am Markt befindlichen Systeme so liefern, dass nach dem Anschluss alles funktioniert. Wir integrieren dazu Anschlussboxen, wenn es ein muss luftdicht in unsere Kästen oder passen Antriebe und andere Komponenten nach Kundenvorgaben an. So sind wir für die Entwicklungen von Smarthome gut aufgestellt und für alles offen.

Glaswelt – 2014 wurde die Statik-Richtlinie beim IVRSA entwickelt. Hat das Veränderungen im Markt gebracht?

Bernd Beck – Ein klares Ja. Das war auch notwendig um zu zeigen, dass so mancher Dübelhersteller mit seinen Äußerungen einfach falsch gelegen hat. Wir haben unser komplettes Programm so umstrukturiert, dass die Befestigung nach oben gar kein Thema mehr ist und vom Markt her sehr gut angenommen wird. Man darf deshalb auch bei der Statikkonsole oder ähnlichen Varianten von einer anerkannten Regel der Technik sprechen. Für sie ist die Entstehung der Richtlinie ein sehr erfolgreicher Schritt nach vorne.

Glaswelt – Rollladenkasten und Einbruchschutz, passt das zusammen?

Philipp Beck – Ja, das passt sehr gut. Wir haben gerade mit den Erfahrungen aus dem Bereich der Statikkonsolen unsere Produkte so weiterentwickelt, um die Anforderungen bis zu RC3 erfüllen zu können. Nach den entsprechenden Produktentwicklungen und Vorprüfungen verfügen wir seit zwei Monaten auch über eine entsprechende Zertifizierung vom ift-Rosenheim als akkreditierte Prüfstelle.

Glaswelt – Das Thema Brandschutz ist in aller Munde. Für den Rollladenkasten ein Problem?

Bernd Beck – Sicher hat der schreckliche Hochhausbrand in London für viel Aufregung und Diskussion gesorgt. Vor allem aber dazu beigetragen, dass diese Bereiche brandschutztechnisch kritisch hinterfragt und überprüft wurden. Für die Zukunft eine sehr gute Sache, damit es nicht zu solchen tragischen Ereignissen kommen kann. Auch wir haben uns sehr intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und unsere Produkte dahingehend überprüft. Schon unser Rollladenkasten aus Polystyrol ist dabei unkritisch zu betrachten. Sollten erhöhte Anforderungen seitens Architekten oder Brandschutzbehörde gestellt werden, verwenden wir unseren Werkstoff Phenopor. Er erfüllt die Brandklasse B-s1, d0 (brennt, qualmt und tropft nicht) nach DIN EN 13501-1.

Glaswelt – Vielen Dank für die äußerst interessante Gesprächsrunde. —

Das Interview führte GLASWELT-Redakteur Olaf Vögele in Mengerskirchen.

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