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Glasbranche passt Ausbildungs-Konzept und Prüfungswesen an

Jetzt steht auch Elektronik im Stundenplan

_ Glas an sich ist bereits ein spannendes Material. Noch viel aufregender ist eine Ausbildung im Glasbereich: Vom Flachglastechnologen über den Verfahrensmechaniker Glastechnik bis hin zum Wirtschaftsingenieur Glastechnik reicht die Bandbreite der Möglichkeiten, inklusive guter Karrierechancen im jeweiligen Beruf.

Der Flachglastechnologe ist nach Auskunft der Glasverbände ein zukunftsweisender Beruf, der die technologische Entwicklung bezüglich Automatisierung, Vernetzung und Digitalisierung des innerbetrieblichen Material- und Warenflusses viel stärker berücksichtigt als das bisherige Berufsbild.

Der Bundesverband Flachglas hat mit dem Bundesarbeitgeberverband BAGV Glas + Solar maßgeblich an der Neugestaltung der Berufsausbildung zum Flachglasmechaniker gearbeitet.

Der anerkannte Ausbildungsberuf wird in der Regel innerhalb von drei Jahren im Rahmen einer dualen Ausbildung in der Industrie erlernt, das heißt im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule. Eine bestimmte Schulbildung ist nicht vorgeschrieben, mindestens ein Hauptschulabschluss ist aber von Vorteil.

Das macht der Flachglastechnologe

Der Flachglastechnologe arbeitet in Betrieben, die im überwiegenden Teil industriell Flachgläser bearbeiten und veredeln und Produkte wie Isolierglas, ESG, VSG, Brandschutzgläser, bedruckte Flachgläser, gebogene Gläser, Gläser mit elektronischen Komponenten und vieles mehr aus Flachglas herstellen. Dort wird der Branchennachwuchs ab sofort in den neuen Berufsbildern ausgebildet.

Neben der Ausbildung wird auch das Prüfungswesen angepasst

Bei dieser neu gestalteten Form der Ausbildung fokussiert sich auf die technologische Entwicklung der Betriebe und Arbeitsweisen hinsichtlich steigender Form der Automatisierung, Vernetzung und Digitalisierung des innerbetrieblichen Material- und Warenflusses. Themenfelder, die viel stärker berücksichtigt werden als bisher.

In der Ausbildung zum Flachglastechnologen ersetzen Lernfelder die klassischen Fächer wie Fachtheorie, Fachzeichnen und Fachrechnen. Dabei wird viel Wert auf eine vollständige Handlung aus dem Praxisalltag gelegt.

Beispiel: So lässt sich das Lernfeld „Flachgläser manuell trennen“ in zwei Lernsituationen aufteilen. Lernsituation 1 könnte z. B. das „Erstellen eines Ablaufplans“ sein. Der Lehrling informiert sich über Unfallverhütungsvorschriften, Werkzeuge und Glasart und erstellt eine Schritt- für Schrittanleitung für ein Werkstück.

Dabei werden theoretische Inhalte wie eingesetzte Werkzeuge in Abhängigkeit der Glasdicke sowie der Spannungsaufbau im Schnitt vermittelt. Das Werkstück wird in einer technischen Zeichnung festgehalten.

In der Lernsituation 2 wird dann das „Werkstück hergestellt“. Dabei fertigt der Auszubildende nach seiner eigenen technischen Zeichnung das Werkstück an, erstellt einen Prüfplan und führt anschließend an seinem Werkstück eine Qualitätsprüfung durch. Anhand der Scheibenmaße berechnen die Auszubildenden Verschnitt, Scheibengewicht, Preis, etc. Ablaufpläne und Unfallverhütungsvorschriften können in den Deutschunterricht integriert werden.

Im Zuge der Neuordnung ändert sich auch das Prüfungswesen. Die Abschlussprüfung besteht dann aus zwei Teilen. ·

Am Ende des zweiten Lehrjahres ersetzt eine vorgezogene Abschlussprüfung die bisherige Zwischenprüfung. Neu ist, dass das Ergebnis zu 30 Prozent in das Gesamtergebnis der Abschlussprüfung mit einfließt. ·Am Ende des dritten Lehrjahres erfolgt Teil zwei der Prüfung, mit einer Gewichtung von 70 Prozent.

Verfahrensmechaniker Glastechnik

Etwas andere Schwerpunkte setzt der Ausbildungsberuf „Verfahrensmechaniker Glastechnik“ in der Flachglasindustrie. Hier erlernt man die Bedienung von Anlagen zum Glas schneiden sowie für die Formung, für die Veredelung und für die Bedruckung von Glas.

Dazu gehören auch der Umgang mit Software für die Glasbearbeitung und die Qualitätskontrolle. Diese Ausbildung dauert ebenfalls in der Regel drei Jahre, findet auf dualem Wege im Betrieb und in der Berufsschule statt und setzt handwerkliches Geschick, eine gute Beobachtungsgabe, Teamfähigkeit und Sorgfalt voraus. Außerdem sollte ein Interesse für Mathematik, Physik und Chemie sowie für technische Anlagen bestehen. Auch hier ist mindestens ein Hauptschulabschluss von Vorteil.

Neben diesen beiden Beispielen gibt es in der Glasbranche noch eine ganze Reihe an weiteren Ausbildungsmöglichkeiten. So sei hier als Beispiel der Beruf des Glasveredlers genannt, dessen Arbeit auf die Kanten- und Flächenveredelung von Flachglas fokussiert wird.

Wirtschaftsingenieur Glastechnik

Das Studium zum Wirtschaftsingenieur Glastechnik ist als dualer Studiengang angelegt. Der Bachelor-Studiengang mit der Fachrichtung Glastechnik soll die Studierenden im Werk und an der Fachhochschule auf eine spätere Tätigkeit in der Glasindustrie vorbereiten, und zwar mit der Orientierung auf die Optimierung von Fertigungsanlagen sowie der Produktionssteuerung und -überwachung.

Dazu komme die eigenständige Durchführung von Projekten, die Konzeption und Entwicklung von kundenspezifischen Produktanforderungen, der technische Einkauf und die Materialwirtschaft. Das Studium dauert sechs Semester.

Hier finden Interessierte Infos

Unter www.zukunftimglas.de sind alle Informationen zu den Ausbildungsberufen in der Glasbranche, Ausbildungsarten sowie aktuelle Stellenangebote der Glasunternehmen gebündelt auf einer Plattform zu finden. Die Angebote dort umfassen die gesamte Palette der Glas- und der zugehörigen Verwaltungsberufe: Vom Praktikum über die klassische duale Berufsausbildung bis hin zum dualen Studium „im Glas“ sind Angebote zu finden.

Weitere Quellen für die Recherche im Rahmen der Wahl des Ausbildungsberufes sind die Berufsberatung der Arbeitsagentur, die Lehrstellenbörsen der Industrie- und Handelskammern, Ausbildungsmessen oder die Websites von Firmen.

www.bundesverband-flachglas.de

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