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GLASWELT unterwegs bei NIveau Fenster

Fenstermacher mit Holz im Blut

_ Recht hügelig ist die Topographie des Firmengeländes von Niveau Fenster: Vom Wareneingang bis zum Endprodukt muss im Höhenniveau ein Unterschied von ca. drei Stockwerken überwunden werden. Das allerdings war nicht der Grund, die Fensterschmiede „Niveau“ zu taufen. Vielmehr ging es darum, dem Händlerkunden zu verdeutlichen, dass man hier mit Premium pur versorgt wird (siehe Kastentext „Niveau mit Tradition“). Vor allem im Bereich Oberfläche hat sich das Unternehmen fit gemacht für den Anspruch, in den Bereichen Oberfläche und Produktvielfalt ein Premium-Anbieter zu sein. Seit einiger Zeit werden in der neuen Lackierhalle die Teile automatisch imprägniert und grundiert.

Die Zwischen- und Schlussbeschichtung wird aufgrund der Farbvielfalt manuell am Handspritzstand aufgetragen. Durch die digitale Erfassung eingangs und ausgangs der Lackieranlage werden alle wichtigen Informationen wie Position, Stückzahl und Farbaufbau über Transponder von Station zu Station weitergegeben; der Ablauf folgt automatisch den Vorgaben der Anlage. Das gewährleistet eine enorm gleichmäßige und hohe Qualität.

Das Grundmaterial ist entscheidend

Was die Oberflächenbeschichtungsqualität angeht, rühmt der langjährige Co-Geschäftsführer Werner Erwig die Entwicklungen der Lackanbieter: „Heute wünschen sich die Kunden oft eine Oberfläche, die so natürlich wie nur möglich erscheint. Das wirkt aber dann so, als sei gar keine Lasur aufgebracht worden und letztlich müssen sie dem Kunden vermitteln, dass der Holzschutz nicht vergessen wurde.“ Und er ergänzt zum Qualitätsthema: „Es ist ganz entscheidend, dass das richtige Grundmaterial verwendet wird. Z. B. müssen Holzart und Beschichtung zur Beanspruchung passen. War die Planung optimal und die Montage wurde korrekt ausgeführt, erübrigen sich die Bedenken, dass Holz ja dauernd nachgestrichen werden müsse‘.“

Automatisierung und Losgröße 1 im Griff

„Was kann Niveau auf hohem Niveau?“ Erwigs Antwort lautet auf diese Frage: „Wir fertigen beispielsweise Übergrößen – falls erforderlich auch als Pfosten- und Riegelkonstruktion, Ganzglasecken oder sogar Ganzglasecken in Kombination mit Hebeschiebe-Anlagen, bei denen Kunststoffhersteller längst kapituliert haben.“ Bei Niveau ist kaum ein Auftrag „08/15“ ergänzt er, und das betrifft übrigens auch die Haustüren: Über die Hälfte der Elemente, die das Werk verlassen, entsprechen dabei nicht dem eigenen Türenkatalog. Auch hier werden also ganz individuelle Wünsche realisiert.

Um dieses hohe Qualitätslevel zu erreichen, wurde in den letzten Jahren viel investiert. Im Jahr 2001 wurde die für diese Zeit wohl modernste Fertigungsstraße in Betrieb genommen. Die Fenstermacher hatten sich auf die damals noch junge Software 3E „eingelassen“. „Die Programmierer von 3E haben aber verstanden, was wir wollten, und umgesetzt, was wir brauchten – gerade was die Schnittstellen-Kommunikation angeht.“

Den nächsten Meilenstein gab es 2015: Es wurde ein hochmodernes Bearbeitungszentrum für besondere Fenstersysteme in Betrieb genommen. Der Erweiterung des Produktsortiments seien damit auf Jahre praktisch keine Grenzen gesetzt.

Welcher Händler passt zu Niveau?

Die Gruppe der Schreinereien und Bauelemente-Fachhändler nehmen rund 70 Prozent des Outputs ab. Rund 30 Prozent gehen an die Gruppe der Fertighaushersteller. Für alle Kunden gilt gleichermaßen das hohe Qualitätsversprechen, gepaart mit kurzen und verbindlichen Lieferzeiten. Das ist mit sehr hohem Aufwand verbunden und erfordert höchste Flexibilität – gerade bei den Fertighauskunden, denn die bauen die Elemente „just in time“ in ihren Werken ein und können nicht warten. Auch bei den Fachhandelspartnern ist immer häufiger höchste Terminzuverlässigkeit notwendig. Wegen der zunehmend großen Elemente werden immer häufiger Baustellenanlieferung und die exakte Abstimmung wegen Kranentladung erforderlich.

Bezüglich der Fachpartner sind „uns natürlich die Kunden näher, die auch unsere Philosophie nach außen tragen. Wer sich mit unseren Produkten qualitativ und quantitativ besonders gut präsentiert, wird auch dafür belohnt – oft in Form eines Gebietsschutzes. Grundsätzlich verschließen wir uns aber keinem fachkompetenten Händler, auch wenn dort eher Kunststoff im Vordergrund steht“, sagt Erwig.

Und wie steht es mit der Frage, den Vertrieb von Kunststofffenstern aus der Heep-Gruppe, zu der auch Niveau gehört, mit dem eigenen Vertrieb zusammenzulegen? Erwig dazu: „Seit die Familie Heep bei Niveau eingestiegen ist, gibt es im Vertrieb eine enge Zusammenarbeit – wir haben einen großen gemeinsamen Kundenstamm. Neben den vielen persönlichen Verbindungen wägen wir aber auch die Stärken des jeweiligen Partners ab: Eher Holz oder eher Kunststoff? Und: Im Bereich Holz und Holz-Alu sind sehr oft komplexere Lösung erforderlich, die viel Erfahrung und Know-How mit diesen Werkstoffen erfordern. Trotzdem bleibt die Überlegung einer Zusammenlegung im Gange. Abgesehen davon nutzen wir aber schon etliche Synergieeffekte im Rahmen so genannter Shared Services. So werden die Bereiche Logistik, Einkauf und IT gemeinsam geführt.“

Wenn man auf das Produktportfolio zu sprechen kommt, berichtet Erwig, dass eine gewisse Renaissance zu verspüren sei bei Holzfenstern im Vergleich zum Holz-Alu-Pendant. Es gebe auch größere Objekte, in denen gleich mehrere hundert Holz-Elemente eingebaut wurden.

Das Holz-Alu-Segment wiederum wurde aktuell weiter gestärkt. Seit Anfang des Jahres ist ein neues, innen und außen flächenbündiges Integral-System verfügbar.

Der Premium-Anspruch wird extern durch die Mitgliedschaft in der RAL-Gütegemeinschaft überprüft. Dass man hier mitmache, habe zwei Hintergründe: Zum einen gehe es um die Qualitätsüberwachung durch eine unabhängige Institution – auf der anderen Seite aber ist es für die Händler als Argumentationsunterstützung gedacht. Erwig: „Die meisten unserer Kunden weisen darauf hin und der eine oder andere Auftrag wurde dadurch sicherlich an Land gezogen.“

Gibt es auch ein besonders hohes Niveau im Sicherheitsbereich? „Ja“, so Erwig, „RC2 können wir in allen Bereichen – auch bei Hebe-Schiebe-Türen. Bei den Haustüren und auch bei Holzfenstern konnten wir sogar die RC3-Prüfungen bestehen. Aktuell werden außerdem die erforderlichen Kriterien für das Holz-Alu-System aufbereitet.“

Hebe-Schiebe-Giganten aus Holz und Holz-Alu

Was die Großflächenelemente betrifft, so erklärt Erwig, dass auch hier mittlerweile auf den Preis geschaut werde, weil „diese Elemente ja nicht separat verkauft werden, sondern meist Bestandteil eines Gesamtauftrages sind.“ Interessant werde es aber auch, wenn andere Fensterbauer aufgrund der Größe kapitulieren. Oft seien die Elemente aus Kunststoff geplant und landen dann doch hier „als Holz-Aluminium-Variante bei uns auf dem Tisch“.

Erstaunlich sei die Renaissance der Hebeschiebe-Elemente: „Während die Stückzahlen vor 10 Jahren noch bei ca. 200 jährlich lagen, fertigen wir heute zwischen 800 und 900 Anlagen im Jahr.“

Daniel Mund

Haustüren: Hochwertig bis ins Detail

Gestaltungsfreiheit bei Haustüren wird bereits durch die Vielzahl an verfügbaren Oberflächen und Designs sowie Verglasungen und Außengriffen großgeschrieben. Für ein dauerhaft hochwertiges Erscheinungsbild sorgt dabei die Oberflächenbehandlung von Holzhaustüren mit dem Niveau Longlife-Concept, das in puncto Langlebigkeit Maßstäbe setzen soll. Haustüren in Holz-Aluminium hingegen verdanken ihre langfristig wertige Oberfläche dem eingesetzten Qualicoat-Verfahren.

Auch Wunsch werden auch Sonderanfertigungen umgesetzt – so z. B. Nachbauten für denkmalgeschützte Objekte – und passt diese an die konkreten Anforderungen an. Das fängt bei der barrierefreien Ausführung an und führt bis hin zu einem hohen Schallschutz oder bis zur Ausstattung als Fluchttür.

Bereits in der Grundausstattung erfüllen sämtliche Türen die Anforderungen der Sicherheitsstufe RC1 N und bieten damit eine hohe Grundsicherheit. Hierzu tragen Dreifach-Schwenkriegel, Sicherheitsbänder und die Sicherheits-Profilzylinder mit Not- und Gefahrenfunktion bei. In Abhängigkeit vom Modell sind die Türen entweder mit thermisch getrennten Stahlstabilisatoren oder mit durchgehender GFK-Armierung auf der Schlossseite ausgestattet.

Die Konstruktion schafft beste Voraussetzungen für Wärmedämmwerte Ud bis unter 0,5 W/(m2K). Den Themen Bedienkomfort und smartes Wohnen wird man durch eine Vielzahl an elektromotorischen Schließsystemen mit verschiedenen Öffnungsmechanismen gerecht (Bedienfeld mit PIN, Fingerprinttaster, Funkfernbedienungen, Bluetooth-Lösungen). Auch die Kombination aus Radarbewegungsmelder und elektromotorischem Drehtürantrieb wird von Niveau unterstützt. Für Bedienkomfort sorgt nicht zuletzt die optionale Ausführung mit integriertem Klingeltastermodul, Gegensprechanlage oder einem digitalen Türspion.

Niveau mit Tradition

Niveau Fenster hat eine lange Tradition, die aber kaum bekannt ist: Groß geworden ist das „Fensterwerk Josef Steinebach“, wie es damals noch hieß, in den 1970er-Jahren durch die Umstellung auf das Händlergeschäft. Und genau deshalb sollte auch ein neuer Firmenname mehr von dem offenbaren, was dahintersteckt. So kam man auf die Marke „Niveau“. Seit dem Frühjahr 1987 führt die Familie Heep das Unternehmen fort und konnte die bis dahin erzielten Erfolge des Unternehmens fortsetzen. Der Fenstermacher erwuchs zu einem bedeutenden Anbieter von hochwertigen Bauelementen aus dem Werkstoff Holz und Holz-Aluminium. Aktuell werden bei Niveau zu gleichen Anteilen Holz- und Holz-Alufenster hergestellt. 15-20 % des Umsatzes werden durch hochwertige Haustüren generiert. Der Umsatz belief sich 2016 auf 20,5 Mio. Euro.www.niveau.de

Aber bitte natürlich!

Holzoberflächen, die einen naturbelassenen Charakter vermitteln, liegen voll im Trend. Mit 48 neuen Oberflächen für Fenster aus Holz und Holz-Aluminium bringt Niveau Fenster jetzt den natürlichen Charakter von Holz noch stärker zur Geltung. Anders als bei herkömmlichen Lackierungen betonen die neuen Oberflächen ganz besonders die Struktur des Werkstoffs und verbreiten so ein behagliches Ambiente im Raum.

Die Oberflächen sind für Elemente aus Eiche, Fichte und Lärche erhältlich – für Fenster aus Holz-Aluminium in der Variante „Natureffekt“, für Holzfenster in der Variante „Geölt“. Mit jeweils acht unterschiedlichen Farben, die von farblos über hell- und dunkelbraun oder Haselnuss bis zu (dunkel)grau reichen, ist dabei für die harmonische Integration in die Gebäudearchitektur gesorgt. Besondere Stärke der Lasur „Natureffekt“ ist ihr angenehm mattes Erscheinungsbild, das die Lasur fast unsichtbar macht und so die natürliche Optik des Holzes besonders hervorhebt. Die Ausführung „Geölt“ hingegen wurde eigens für Holzfenster entwickelt und kommt der vor allem in Süddeutschland starken Nachfrage entgegen, den Werkstoff Holz auch auf der Außenseite des Gebäudes naturbelassen zur Wirkung zu bringen.

Das eingesetzte Öl erhält den Charakter des Holzes und schützt vor Witterungseinflüssen. Um diesen Schutz dauerhaft aufrechtzuerhalten, ist es notwendig, die Außenseite des Fensters regelmäßig zu pflegen bzw. jährlich nachzubehandeln. Da es sich hier nicht um eine Lasur handelt, ist diese Nachbehandlung sehr einfach und ganz ohne Schleifen vorzunehmen.