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Maggie’s Centre Barts in London

Wechselspiel aus Licht und Glas

_ Auf dem Gelände des St. Bartholomew’s Hospital ist nach einem Entwurf von Steven Holl Architects das dritte Maggie’s Centre in London entstanden. In den Einrichtungen der Stiftung erhalten krebskranke Menschen und ihre Familien seelische und praktische Unterstützung. Dass bei Heilungsprozessen auch die umgebende Architektur eine relevante Rolle spielt, belegen inzwischen zahlreiche Studien. Deshalb wurde dem Einsatz von Material, Farbe und Licht im Maggie’s Barts intensiv Beachtung geschenkt.

Der Standort im Londoner Stadtteil Smithfield ist steinern und geschichtsträchtig. Im Jahr 1123 wurden hier Großbritanniens ältestes Krankenhaus und Londons älteste Kirche gegründet. Als Teil des Ensembles grenzt der Neubau von Steven Holl direkt an ein imposantes Steingebäude aus dem 17. Jahrhundert.

Die gläserne Hülle mit eingestreuten, farbigen Elementen entwickelt mit ihrer sphärischen Anmutung einen spannungsreichen Dialog zwischen Alt und Neu.

Besonders wirkungsvoll ist die Ecklösung des Neubaus: Die gebogene Verglasung hält respektvoll Abstand und stellt die detaillierte Eckquaderung des Altbaus wieder frei. Das Neue versucht nicht das Alte zu kopieren oder zu dominieren, sondern verweist mit einer eigenen Architektursprache auf die Materialität und die charakteristischen Eigenschaften des Umfeldes.

Glasfassade prägt den Innnraum

In seinen Projekten sucht Architekt Steven Holl nach dem Geist und der Geschichte eines Ortes. In Smithfield ließ sich der Architekt von Musik inspirieren. Vorläufer des uns bekannten Notensystems waren im Mittelalter sogenannte Neumen; ein Zeichensystem, bei dem Melodien in grafische Auf- und Abbewegungen übersetzt wurden.

Dieses Bild hat Holl auf die Fassade des Neubaus übertragen und farbige Felder auf den horizontalen, transluzenten Glasbändern rhythmisiert angeordnet – wie das Auf und Ab einer Melodie.

Glaswände mit strahlende Farben

Je nach Tageszeit und je nach Standort des Betrachters verändert sich die Fassade. Tagsüber wirken die matten Gläser und die Farbfelder sehr homogen, fast wie Alabaster, so dass die Fassade mit den benachbarten Steingebäuden harmoniert.

Abends, wenn das Kunstlicht eingeschaltet wird, leuchtet der Baukörper von innen heraus. Sehr eindrucksvoll ist die Strahlkraft der Farbfelder im Innenraum. Hier erinnert die Wirkung an die meditative Ausstrahlung von Kirchenfenstern.

Für diese wechselnde Anmutung nutzt Architekt Steven Holl – wie bereits bei einigen seiner früheren Projekte – die Funktionsgläser Kapilux von Okalux. Im Scheibenzwischenraum integrierte Kapillareinlagen streuen das Tageslicht tief in den Innenraum, leuchten ihn gleichmäßig, weich und atmosphärisch aus und verstärken darüber hinaus die Intensität der farbigen Felder.

Für das Maggie’s Centre hat Okalux in einem intensiven Austausch mit Steven Holl Architects und dem Fassadenbauer gebogene Isoliergläser mit farbigen Kapillareinlagen hergestellt.

Als besonders anspruchsvoll in der Produktion erwies sich die Geometrie der Gläser, bei denen eine gerade Fläche direkt in eine gebogene übergeht. Zudem gab es bei diesem Projekt sehr viele Sonderformate.

Die beharrliche Entwicklungsarbeit der Glasspezialisten hat sich gelohnt. Der Neubau bietet mit seinen lichterfüllten Räumen, die Ruhe und Geborgenheit vermitteln, einen passenden Rahmen für emotionale und praktische Hilfe.—

www.okalux.com

Bautafel

Objekt: Maggie’s Centre Barts, London/UK

Architekt: Steven Holl Architects, New York/US, in Kooperation mit jmarchitects

Fassadenbau: se-austria GmbH

Glas: Kapilux T von Okalux, Marktheidenfeld

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