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Richtiger Sonnenschutz einfach geplant

Wirksamen Sonnenschutz zeitgemäß definieren

_ Ab sofort genüge seitens der Planer oder Energieberater die Vorgabe des erforderlichen gtot-Wertes aus der Normtabelle – der Bauherr oder Nutzer kann sich dann ganz einfach über alle infrage kommenden Sonnenschutzvarianten beraten lassen und seine Wahl nach persönlichen Vorlieben treffen. „An heißen Sommertagen muss die Zufuhr von direkter Sonne gedrosselt werden, damit der Wohnkomfort aufrecht erhalten bleibt. Ein unbeschattetes Fenster mit einer Größe von 2 m² heizt mit 1 bis 1,5 kW – und das im Sommer, erklärt Johann Gerstmann, Sprecher des BVST. „Die wichtigste passive Maßnahme, um untertags das Aufheizen von Gebäuden auf ein Minimum zu beschränken ist deshalb von jeher der außen liegende, intelligent genutzte Sonnenschutz“, so Gerstmann.

Sicher und einfach dimensionieren

Analog zum U-Wert, der die Wärmedämmung eines Fensters charakterisiert, kommt es beim Schutz gegen Überwärmung auf den gtot-Wert an: Dieser gibt Auskunft über den Gesamtenergiedurchlass des Systems aus Fenster und Beschattung. Liegt er bei 0,10 so werden 10 % der eingestrahlten Sonnenenergie im Raum wirksam und 90 % gar nicht ins Gebäude eingelassen. Eine gute Beschattung lässt in Verbindung mit einem Wärmeschutzglas (U 1,5 W/(m2K)) je nach Behangart und -farbe 3 bis 20 % Energie durch. Normen dokumentieren den Stand der Technik und werden deshalb alle paar Jahre entsprechend angepasst. Anfang dieses Jahres wurde der technologischen Weiterentwicklung bei Verglasungen und Beschattungen in der ÖNORM B8110-6-1 Rechnung getragen und zugleich die bisher kompliziert gestaltete Ermittlung des Energieeintrages nach ÖNORM B 8110-3 wesentlich vereinfacht. Der bisher gebräuchliche Abschattungsfaktor Fc wurde abgeschafft, denn der gtot-Wert ist auch für Nicht-Bauphysiker einfach zu begreifen. Mit der neuen Norm soll einerseits der Endverbraucher die Wirkung des Sonnenschutzes richtig einordnen können und zum anderen die übliche Nutzung – also auch Beschattung mit Tageslichtnutzung und Ausblick – abgebildet werden. Gerstmann: „Bisher galt die Grundregel: Helle Behänge sind aufgrund der höheren Reflexionswerte wirksamer als dunkle. Das stimmt zwar für Innenbeschattungen noch immer, nicht aber für Außenbeschattungen. Naturgemäß heizen dunkle Behänge stärker auf als helle, aber Wärmeschutzfenster verhindern nicht nur das Entweichen wertvoller Heizwärme im Winter, sondern reduzieren im Sommer auch den Wärmefluss vom Sonnenschutz in den kühleren Innenraum. Dunkelfarbige Oberflächen in Verbindung mit Wärmeschutzglas sind heute mindestens genauso wirkungsvoll wie helle!“

Planen einfach gemacht

In Österreich betreffen 85 Prozent der Bauanträge den privaten Wohnbau. Um die Sommertauglichkeit eines Gebäudes im Energieausweis nachzuweisen, musste man bisher u. a. schon in der Planungsphase das System aus Glas und Beschattung ziemlich genau festlegen. Jetzt genügt es, dass der Planer oder Energieberater einfach den erforderlichen gtot-Wert aus der Normtabelle vorgibt – die Endverbraucher können sich dann über alle infrage kommenden Sonnenschutzvarianten beraten lassen und die Wahl nach persönlichen Vorlieben treffen. Basis dieser Vereinfachung war ein grundlegendes Hinterfragen der bisherigen Methode. Wesentlich ist, dass sich der Energieeintrag gtot aus dem Licht- und Wärmeeintrag zusammensetzt, wobei der Lichteintrag von der Lichtdurchlässigkeit der Beschattung und der Wärmeeintrag vom U-Wert der Verglasung bestimmt wird. Damit konnten in der ÖNORM B8110-6-1 sehr übersichtlich gestaltete Tabellen für den außen und innen liegenden Sonnenschutz entwickelt werden. Gerstmann: „Das Würfeln um den korrekten Abschattungswert von Raffstoren, Rollläden und Fassadenmarkisen hat nun ein Ende. Oft ist weniger mehr und besser.—

www.bvst.at

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