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Sicherheit an der Kelleraußentür

Einbruchschutz: Kellertüren nicht vernachlässigen

_ Je länger Türen und Fenster dem Einbruch standhalten, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Täter aufgeben. Ältere Türen und Schlösser beispielsweise bieten kaum Schutz vor einem Einbruch. Bei den Einbrechern besonders beliebt sind Einstiegsorte in schlecht einsehbaren Gebäudebereichen. Darunter fallen oft auch Kelleraußentüren. Im Gegensatz zur Haustür haben es die Einbrecher dort oft leicht, da diese Türen häufig in Sachen Einbruchschutz vernachlässigt werden. Viele Einbrüche finden deshalb über eine Kelleraußentür statt. Zudem können sich Einbrecher hier unbemerkt Zutritt verschaffen. Ideale Bedingungen also. Daher ist es umso wichtiger, die Kellertür gezielt zu sichern und auch hier in moderne Sicherheitstechnik zu investieren. Im Folgenden gehen wir auf die Möglichkeiten ein, den Langfingern mehr Widerstand an der Kellertür zu bieten. Steht keine Neuanschaffung einer Tür an, gibt es zahlreiche Produkte zum Nachrüsten. „Wichtig ist, die vorhandene Sicherheitstechnik stets auch richtig zu nutzen. Daher sollten beispielsweise Zusatzschlösser direkt nach Nutzung der Kellertüre wieder verschlossen werden“, so FVSB-Geschäftsführer Stephan Schmidt.

Die Wahl der richtigen Tür

Die Europäische Norm DIN EN 1627 beinhaltet die Anforderungen und Klassifizierung von einbruchhemmenden Bauteilen. Produkte werden nach der Norm in Widerstandsklassen (engl. Resistance Class, RC) RC 1 N bis RC 6 klassifiziert. Bei Türen wird beispielsweise mindestens die Widerstandsklasse RC 2 empfohlen. „Wichtig bei einbruchhemmenden Produkten ist, dass auch ein entsprechender Nachweis eines akkreditierten Prüfinstituts wie dem Prüfinstitut Schlösser und Beschläge Velbert (PIV) und einer akkreditierten Zertifizierungsstelle vorliegt“, erläutert Stephan Schmidt.

Die Wahl der Nachrüstprodukte

Bei Nachrüstprodukten muss darauf geachtet werden, dass nur geprüfte Nachrüstprodukte gemäß DIN 18104-1 (aufschraubbare Nachrüstprodukte) und -2 (im Falz eingelassene Nachrüstprodukte) verwendet werden. Diese Produkte sind in Anlehnung an die DIN EN 1627 auf die Widerstandsklasse RC 2 geprüft. Bei fachgerechter Montage bieten diese Produkte auch einen sehr guten Schutz gegen Einbruch. Generell gilt, dass man sich bei der Absicherung einer Tür nicht nur auf bestimmte Bereiche konzentrieren darf. Denn eine Tür kann beim Einbruch nur so viel Widerstand leisten wie ihr schwächstes Bauteil.

Einsteckschlösser

Um den Einbruchschutz zu erhöhen, ist ein Einsteckschloss mit Mehrfachverriegelung empfehlenswert. Mit dem Hauptschloss werden beim Verschließen gleichzeitig weitere Riegel ausgefahren. So wird die Tür an unterschiedlichen Punkten fixiert und gesichert. Diese Art von Schloss bietet somit einen noch höheren Widerstand, den Einbrecher in der Regel scheuen.

So testen auch viele Einbrecher vor Beginn ihrer Arbeit, ob es sich um eine Mehrfachverriegelung handelt. Dazu üben sie mit dem Fuß in der unteren Ecke auf der Schlossseite einen Druck auf die Türe aus. Gibt sie nach, liegt hier eine einfaches Einsteckschloss vor und der Einbrecher weiß wo er sein Werkzeug ansetzen muss.

Schutzbeschläge

Der sicherste Schließzylinder bietet keinen Schutz, wenn der Schutzbeschlag bzw. die Schutzrosette nicht einbruchhemmend ist. Eigentlich soll der Schutzbeschlag den Schließzylinder abdecken und eng umschließen, um ein gewaltsames Abbrechen und somit das Öffnen der Tür zu verhindern. Oft steht der Zylinder jedoch einige Millimeter über dem Schutzbeschlag oder der Schutzrosette heraus. Zudem darf der Schutzbeschlag nicht einfach von außen abgeschraubt werden können. Er muss daher von innen stabil verschraubt sein.

Darüber hinaus muss der Schutzbeschlag aufbohrgeschützt sein. Sind Schutzbeschläge nicht sicher, haben Einbrecher leichtes Spiel. Der richtige Schutzbeschlag hingegen bietet eine gute Sicherung gegen Einbruchsversuche.

Schließbleche

Ein sicheres Schließblech verhindert, dass Schließriegel und Schlossfalle gewaltsam ausgehebelt werden können. Dies ist eine einfache und kostengünstige Schutzmaßnahme und trotzdem erschwert es Einbrechern das Aufbrechen der Kelleraußentür erheblich.

Querriegelschlösser

Besonders effektiv schützen Querriegelschlösser. Sie werden auf die Tür innen quer aufgeschraubt, so sichern sie sowohl die Band- als auch die Schlossseite der Tür gleichzeitig und stabilisieren die Tür. Angebracht werden sie in der Regel rund 30 cm unterhalb des Hauptschlosses, da Einbrecher meist in diesem Bereich angreifen. Beim Verschließen werden bei Querriegelschlössern auf beiden Seiten Riegelstangen ausgefahren. Diese greifen in fest verankerte Schließkästen ein. Um den bestmöglichen Einbruchschutz zu gewährleisten ist ein stabiles Türblatt die Voraussetzung für ein solches Schloss. Um den Schutz noch mehr zu erhöhen, sind gerade bei nicht oft genutzten Kelleraußentüren idealerweise Querriegel zu montieren, die nur von innen verschlossen und geöffnet werden können. Querriegelschlösser zählen zu den stabilsten und sichersten Schutzmaßnahmen. Möchte ein Einbrecher eine auf diese Art gesicherte Türe aufbrechen, sind spezielle Werkzeuge sowie ein äußerst hoher Kraftaufwand notwendig.

Zusatzschlösser

Möchte man auf ein Querriegelschloss verzichten, sind auch kleinere Zusatzschlösser für Kelleraußentüren eine Option. Beim Verschließen wird der Riegel des Schlosses ausgefahren und sichert somit die entsprechende Stelle, an der das Zusatzschloss montiert wurde. Diese Schlösser sind preisgünstiger als Querriegelschlösser, aber auch sie erhöhen den Einbruchschutz der Türen.

Bandsicherungen

Die meisten Einbrüche erfolgen zwar über die Schlossseite der Tür, aber auch die Bandseite sollte verstärkt werden um ein gewaltsames Ausbrechen, Ausreißen oder Aufhebeln zu verhindern. Gerade bei außen liegenden Bändern müssen auf der Innenseite zusätzliche Sicherungen angebracht werden. Die Bandsicherungen werden innen auf die Tür aufgeschraubt und mit der Wand verbunden oder im Falz zwischen Türblatt und Rahmen installiert. So können Kelleraußentüren auch nicht mit erheblichem Kraftaufwand beispielsweise ausgehebelt werden.

Wie bei allen anderen Schutzmaßnahmen ist auch hier eine Kombination mit beispielsweise einem Zusatzschloss zu empfehlen.—

www.fvsb.de

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