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Das Planungsteam bei Tremco Illbruck berichtet

Das sind die 5 wichtigsten Fragen zum Bauanschluss

Frage – Müssen Fenster innen dampfdicht abgedichtet werden?

Bauanschluss.info – Eine der immer wiederkehrenden Fragen ist die zu der Forderung nach dampfdichten Abdichtung innen. Dieses Märchen, dass die innere Abdichtung einer gewöhnlichen Fensteranschlussfuge dampfdicht sein muss, hält sich bemerkenswert lange, obwohl es eigentlich technisch Unsinn ist.

Dies ist sicherlich auch auf Verwechslungen zwischen den Begriffen Luftdichtigkeit, Winddichtigkeit und Dampfdichtigkeit zurückzuführen. Die Fensterabdichtung muss selbstverständlich umlaufend und ohne Unterbrechung luftdicht sein, doch die Dampfdichtigkeit richtet sich nach Konstruktions- und Nutzungsart.

Grundsätzlich ist es sinnvoll nach dem Prinzip „innen dichter als außen“ zu arbeiten, damit sich keine Feuchtigkeit im Fugenraum anreichern oder gar stauen kann. Hierzu sind aber in der Regel keine Sd-Werte der Innenabdichtung von >1500 m notwendig. Es ist so, als würde man mit einem Pflock einen Fluss aufhalten wollen, denn was bringt eine dampfdichte Fugenabdichtung, wenn die Sd-Werte der gesamten Wandkonstruktion normalerweise im Bereich von 3 bis 120 m liegen. Es geht eh alles daran vorbei. Benötigt also die Wandkonstruktion selbst innen keine entsprechende Dampfsperre, dann ist diese auch bei der Fugenabdichtung nicht von Nöten.

Frage – Wann sind bei Fensteranschlüssen Isothermenberechnungen notwendig?

Bauanschluss.info – Eine genaue Abgrenzung ist hier nicht möglich, da oft bereits „Kleinigkeiten“ darüber entscheiden, ob ein Bauanschluss bauphysikalisch funktioniert. Es gilt aber grundsätzlich, dass zumindest bei extremen Fensterlagen sowie bei schlecht gedämmten und ungewöhnlichen Konstruktionen überprüft werden sollte. Normalerweise kann man auf Isothermenberechnungen bei energetisch guten Fensterelementen mit 30 mm Überdämmung in stark gedämmten Fassaden verzichten, doch kommen Zweifel auf, ist es sicherlich günstiger eine Überprüfung vorzunehmen, als Schimmelbefall und nachträgliche Maßnahmen am Bau zu riskieren. Gerade in der Altbausanierung mit i. d. R. „altem“ monolithischem Mauerwerk ist besondere Vorsicht geboten, insbesondere wenn die Fassade nicht zusätzlich wärmegedämmt werden soll.

Werden in der Berechnung Probleme erkennbar, können zumeist in der Planungsphase noch relativ einfach entsprechende Maßnahmen getroffen werden. Das kann die Änderung der Einbaulage des Fensters sein oder z. B. eine entsprechende Laibungsdämmung mit Kalzium-Silikat-Platten. Deren Anordnung und Dimensionierung kann man dann mittels weiterer Isothermenberechnungen kontrollieren und die Konstruktion so optimieren. Das Planungsteam bietet hierzu einen entsprechenden Service.

Frage – Was ist bei einer absturzsichernder Fenstermontage zu beachten?

Bauanschluss.info – Das große Interesse an einer absturzsichernden Fenstermontage liegt daran, dass die bodentiefen Fenster bei Neubauten mehr und mehr zum Standard werden und deren traditionelle Ausführung als französisches Fenster (mit vorgelagertem, in der Außenwand befestigtem Geländer), durch Fensterelemente mit integriertem bzw. vorgeschraubtem Geländer ersetzt werden.

Hierdurch werden Fensterelemente selbst zum absturzsichernden Bauteil. Absturzsicherungen müssen statisch nachgewiesen werden und diese Nachweise sind Bestandteil der Hausstatik. Das ist sowohl für den Statiker, als auch für den Fenstermonteur noch neu. Besonders muss man auf die Vollständigkeit der Nachweiskette achten, denn je nach Fensterausführung ist der Aufwand unterschiedlich. Wird im Fensterrahmen ein Geländer befestigt, so ist sowohl dieser als auch die Befestigung im gewählten Fensterrahmen nachzuweisen.

Bei Fenstern mit absturzsicherndem Querriegelprofil muss der Nachweis für den Fensterrahmen im Brüstungsbereich, aber auch für die Brüstungsverglasung und deren Halterung im Fensterrahmen nachgewiesen werden (DIN 18008-4 Kategorie C2). Fehlt ein lastabtragender Riegel, wird sogar der gesamte Fensterrahmen absturzsichernd (DIN 18008-4 Kategorie A).

Doch beim Fensterelement hört es nicht auf, denn erst mit geeigneter Fensterbefestigung in der tragenden Wand (Nachweis nach ETB-Richtlinie) wird die Nachweiskette vollständig. Wir haben die verschiedenen Situationen ausführlich auf unserer Internetseite Bauanschluss.info dargestellt.

Frage – Worauf ist bei der Abdichtung mit Kompribändern zu achten?

Bauanschluss.info – Als Kompribänder werden vorkomprimierte und imprägnierte Fugendichtbänder benannt. Kompribänder stellen sich verzögert zurück, wenn man sie von der Rolle abrollt und können so auch nachträglich in bereits fertige Fugen eingebaut werden. Das Rückstellverhalten ist allerdings temperaturabhängig, so gehen zu warme Bänder sehr schnell auf, stellen sich aber bei zu tiefen Temperaturen sehr langsam zurück. Daher sind Kompribänder bei hohen Außentemperaturen kühl zu lagern und bei niedrigen entsprechend auf Raumtemperatur zu bringen. Hier könnte schon eine normale Kühltasche helfen. Durch die Dekomprimierung üben Kompribänder einen dauerhaften Anpressdruck auf die Fugenflanken aus und passen sich an die Form der Fugenflanken an. Dies hat jedoch auch seine Grenzen.

Kompribänder passen sich gut weichen Konturen an, können aber keinen scharfkantigen Versprüngen folgen oder Rillen, Riefen und grobe Ausbrüche sicher ausfüllen. Das stellt Ansprüche an die Qualität der Fugenflanken, sodass die Oberflächen bei zu grober Struktur nivelliert (Fugenglattstrich) werden müssen. Die Fugen müssen auch tief genug sein, damit das Band eine vollflächige Auflage findet. Die Bandgrößen sind für ihren jeweiligen Arbeitsbereich klar definiert. Eine Dimension z. B. der Größe 20/8-15 bedeutet, dass dieses Band 20 mm breit ist (so tief füllt es die Fuge aus) und zwischen 8 und 15 mm Fugenbreite seine Funktion erfüllen kann. Kompribänder dürfen im eingebauten Zustand nie die angegebenen Toleranzen unter oder überschreiten. Nur in dem vorgegebenen Bereich ist deren volle Funktion gesichert.

Frage – Warum schimmelt meine Dichtstofffuge?

Bauanschluss.info – Diese Frage kommt von Bauherren, Planern und Ausführenden. Schimmel auf Dichtstoffen ist immer eine ärgerliche Sache, aber man kann ihn doch meistens verhindern.

Schimmelsporen sind überall in der Luft latent vorhanden, doch für die Entstehung von Schimmel braucht es im Wesentlichen zwei Grundvoraussetzungen. Zum einen ist für das Schimmelwachstum ein längerfristig hohes Feuchteniveau erforderlich und es müssen natürlich Nährstoffe vorhanden sein. Nur wenn beides erfüllt ist, kann Schimmel überhaupt wachsen.

Es entsteht hin und wieder der Eindruck, dass manche Dichtstoffe geradezu prädestiniert sind, Schimmel anzusetzen, doch werden Dichtstoffe i. d. R. mit Fungiziden ausgerüstet, um einen Schimmelbefall zumindest zu verzögern. Diese Fungizide hemmen dabei lediglich das Schimmelwachstum, können es aber nicht gänzlich verhindern, denn sie müssen wasserlöslich sein, um wirken zu können. Sie waschen sich daher mit der Zeit aus und die schimmelhemmende Wirkung geht verloren. Auch im Neuzustand kann die schimmelhemmende Wirkung überfordert werden, wenn organische Beläge schlicht zu dick sind und die Fungizide so nicht wirken können. Dabei beginnt nicht einmal der Dichtstoff selbst zu schimmeln, sondern organische Beläge auf dessen Oberfläche. Das können z. B. Hausstaub sein oder Fette und Seifenreste im Bad.

Man spricht dann von einem Primärbefall, denn Schimmel kann Dichtstoffe zunächst nicht als Nährstoff aufschließen. Dazu muss er erst eine gewisse Größe erreichen und erst dann können die Pilzmycele in den Dichtstoff hineinwachsen. Das ist dann der Sekundärbefall. Wenn das geschieht, kann man den Dichtstoff nur noch austauschen, denn die üblichen Anti-Schimmel-Mittel erreichen den Schimmel im Dichtstoff nicht.

Schimmelwachstum kann man aber verhindern, wenn man seine Lebensbedingungen stört, also einen der beiden Wachstumsvoraussetzung, Feuchtigkeit oder Nährstoffe, eliminiert.

Das hieße regelmäßige Reinigung und vor allem im Sanitärbereich zusätzlich dafür zu sorgen, dass die Fugen grundsätzlich abtrocknen können oder dies regelmäßig von Hand tun. —