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Osteuropas Fenstermarkt mit viel Licht und Schatten

Der osteuropäische Fenstermarkt wird nach starken Rückgängen in den vergangenen Jahren, 2017 erstmals wieder kräftige Zugewinne verbuchen können (+9,2%). Sorgenkind Russland verzeichnet zwar ein Plus von satten 12% - die Gründe dafür sind aber ausschließlich im Wechselkursverhältnis zu finden. Lesen Sie in welchen Boom-Ländern in den letzten 5 Jahren 75 % Wachstum drin waren.

Bei konstanten Währungskursen erwartet Interconnection Consulting in einer neuen Studie für den osteuropäischen Fenstermarkt eine wertmäßige Steigerung von 5,7% nach Wert und 2,7% in Menge, jährlich bis 2020.

Gespaltene Region

Wenn es um die Performance am Fenstermarkt geht, dann ist Osteuropa ein gespaltenes Land. So stieg der Fenstermarkt in Osteuropa ohne Russland und Ukraine im vergangenen Jahr um 4,0% in Menge, inklusive Russland und der Ukraine lag das Gesamtergebnis jedoch bei -4,3%. Auch die Langzeitentwicklung bestätigt diese divergente Entwicklung. So wird der sich der Absatz zwischen 2010 und 2017 in den Regionen wie folgt verhalten: 

  • Tschechien, Slowakei und Polen insgesamt +71,7% 
  • Rumänien, Bulgarien, Ungarn um +76,5%
  • Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Serbien um +28,6%.
  • Russland und der Ukraine -29,4%

Die Don-Bass Krise und der Ölpreisverfall haben den Fenstermarkt in Russland und der Ukraine in den letzten Jahren schwer zugesetzt. Der russische Markt war zudem auch von einer Marktsättigung am Renovierungssektor betroffen. Seit 2012 ist der russische Markt von 37 Mio. verkaufter Fenstereinheiten auf knapp 18 Mio. eingebrochen. Jedoch hat sich der Rückgang seit 2016 deutlich verlangsamt. Wertmäßig gibt es aufgrund der Währungsveränderung erstmals ein Plus von 12% zu verzeichnen. Mengenmäßig erholt sich der Markt zwar in den nächsten Jahren, dennoch wird die Absatzmenge der vergangenen Jahre nicht erreicht werden, erklärt Laszlo Barla, Autor der Studie.

Ungarn, Rumänien, Bulgarien wachsen stark

Die Region um Ungarn, Rumänien und Bulgarien weist das stärkste Wachstum aller Regionen aus. Die Gründe dafür sind vielfältig. In Ungarn wurde der Prozess für Baugenehmigungen erleichtert, was vor allem den Wohnbau enorm angekurbelt hat. In Rumänien helfen der Konsumboom und Steuererleichterungen von der Regierung den Renovierungstätigkeiten. Bulgarien wiederum weist ein stabiles Wirtschaftswachstum aus. Gemeinsam ist den drei Ländern die intensive Hilfe durch zugewiesene Fördergelder der EU. Auch Kroatien profitiert von diesen Fördergeldern und ist so etwas wie der Wachstumstreiber in der Balkanregion.

PVC ist Nummer Eins

Der PVC-Fensterrahmen bleibt klar die Nr.1, mit einem Anteil von 74,6%. Dahinter folgt Metall mit 13,1%. Dem Metall wird ein stärkeres Wachstum prognostiziert. Bis 2020 wird der Metallrahmen bei Fenster durchschnittlich um 4,1% im Jahr wachsen, PVC-Fenster hingegen werden nur um 2,8% jährlich ansteigen.

Bei den Kombinationen sind die Wachstumsraten am größten, auch wenn die Marktanteile noch sehr gering sind. Vor allem die Kombi PVC/Alu kann dabei seinen Marktanteil von 2012 (0,4%) bis 2020 (0,9%) mehr als verdoppeln. Kombinationen werden vor allem in Tschechien, Slowakei und Polen nachgefragt.

Der preisgetriebene russische und ukrainische Markt weist wiederum einen überproportional hohen PVC-Anteil aus.

Bei der Verglasung wird in Osteuropa am häufigsten die Zweifachverglasung vermarktet, nur in der Region Russland/Ukraine ist der Anteil an Dreifachverglasung größer (54%).

Aufgrund der kälteren Temperaturen in diesen Regionen und der Energieeffizienz der Fenster erklärt sich der höhere Marktanteil. Generell ist aber festzuhalten, dass die Energieeffizienz allmählich auch eine stärkere Rolle in anderen Regionen einnimmt.

www.interconnectionconsulting.com  

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