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Fenster-Türen-Treff: Volles Haus in Alpbach

Die Holzforschung scheint einiges richtig zu machen: Der Fenster-Türen-Treff bietet einmal jährlich den richtigen Durchblick über aktuelle Innovationen und technische Trends sowie neue Regelungen so auch letzte Woche am 8. und 9. März. Die Mischung kommt an: Heuer konnte man rekordverdächtige 290 Teilnehmer im Wintersportort Alpbach bei Innsbruck begrüßen.

© Daniel Mund / GLASWELT
In den Pausen zeigten sich die Teilnehmer durchweg angetan von der Referats-Auswahl: Im Bereich Forschung und Entwicklung ging es um spannende Berichte über vorgefertigte Sanierungsfenster mit integrierter Technik und um die Möglichkeit, dass Vakuumglas ganz andere Fensterkonstruktionen ermögliche. Was den Nutzen der Fenster angeht, so wurde gezeigt, dass das Fenster auch als Beleuchtungskörper genutzt werden könne – wenn es draußen dunkel ist.
Die begleitende Ausstellung des Fenster-Türen-Treffs - Daniel Mund / GLASWELT - © Daniel Mund / GLASWELT
Die begleitende Ausstellung des Fenster-Türen-Treffs - Daniel Mund / GLASWELT
Ganz aktuell ging Martin Wieser von der Holzforschung Austria auf die Frage ein, wie die Einbruchhemmung und die Elektronik zusammenpassen. Er verwies auf eine bald erscheinende Richtlinie von Experten aus Österreich, Deutschland und der Schweiz „Elektromechanik an einbruchhemmenden Elementen“. Diese kann von Zertifizierungsstellen als Grundlage auf freiwilliger Basis für die Konformitätsfeststellung gemäß DIN EN 1627 herangezogen werden.

DSVGO sollte bekannt sein

Beim Beitrag über die kommende Datenschutzgrundverordnung DSGVO konnte Dr. Walter Löbl eindrucksvoll klarstellen, was aus die Anbieter zukommt und was bis zur Einführung der DSGVO im Mai noch erledigt werden. Er warnte: „Die Vorgaben für die Unternehmen sind zu berücksichtigen, wegducken ist keine Lösung.“

Der Offline-Käufer stirbt aus – was tun?

Beeindruckende Kulisse im Tagungsgebäude in Alpbach - Daniel Mund / GLASWELT - © Daniel Mund / GLASWELT
Beeindruckende Kulisse im Tagungsgebäude in Alpbach - Daniel Mund / GLASWELT
Anschließend stellte Dr. Frederik Lehner von Interconnection klar: Der Offline-Käufer stirbt allmählich aus – und gab direkt praktische Hinweise, wie man sich für den E-Commerce wappnen sollte. „Fensterbauunternehmen aller Größen brauchen eine entsprechende E-Commerce Strategie, ist er sich sicher. Die Branche jedenfalls zeige sich aktuell noch im Dornröschenschlaf: „Wir testen, wie Unternehmen auf digitale Kundenanfragen reagieren.“ Dabei hätten sich manchmal katastrophale Reaktionen gezeigt. Anderseits müsse einem klar sein, dass „mindestens 80 Prozent der Kunden sich die Erstinformationen vor einem Fensterkauf im Internet holen, ohne notwendigerweise über diesen Kanal direkt zu kaufen.“

Holzfenster unter genauer Beobachtung

Peter Schoben thematisierte auf dem Fenster-Türen-Treff erneut das Vakuumglas - Daniel Mund / GLASWELT - © Daniel Mund / GLASWELT
Peter Schoben thematisierte auf dem Fenster-Türen-Treff erneut das Vakuumglas - Daniel Mund / GLASWELT
Im Technik-Block ging es vor allem um den Holzschutz: Es wurden Fragen erörtert, wie die Fenstereckverbindung noch besser geschützt werden könne und Peter Schober selbst konstatierte in seinem zweiten Beitrag, dass die Stürme zunähmen und sich demensprechend auch die Fenster selbst ändern müssten: „Gehen sie nicht leichtfertig mit Windlasten um - Sie haben auch eine Warnpflicht. Fenster sind gut, wenn diese richtig bemessen und korrekt ausgeführt sind und auch richtig genutzt werden.“

"Wir sind stolz auf unsere Fenster"

Der Tagungssaal in Alpbach bei Innsbruck war voll besetzt. - Daniel Mund / GLASWELT - © Daniel Mund / GLASWELT
Der Tagungssaal in Alpbach bei Innsbruck war voll besetzt. - Daniel Mund / GLASWELT
Für den Marketing-Blog zuständig war Thomas Walluschnig von der Fensterplattform Österreich. Er sagte in Alpbach: „Wir sind stolz auf unsere Fenster aus Österreich mit den starken Marken. Ja, wir sind im beinharten Wettbewerb, aber es gilt, klare und praxisgerechte Rahmenbedingungen zu schaffen.“ Gleichzeitig lud er jeden Fensterbauer ein, bei der Plattform mitzumachen.

Zu guter Letzt plauderte der Sachverständige Herbert Tschirk aus dem Nähkästchen, verbunden mit dem Empfehlung, das Wort "Mangel" aus der Kundenkommunikation zu streichen. Das sollten erst die Gerichte feststellen, dass es sich um ein Mangel handele. 

Tschirk zeigte eindrucksvoll, welche Probleme vor allem das Glas bereiten könne. Er präsentierte Fehler im Glas, die laut Norm tolerierbar sein sollen, aber trotzdem unschön sind bzw. vom Gericht nicht anerkannt wurden und stellte immer wieder die Frage: "Was muss sich der Kunde gefallen lassen?"

Ein Vor-Ort-Bericht von Daniel Mund